Moin, Moin Montagmorgen, Storchentour ist angesagt. Das hat nichts mit Kinderkriegen oder anderen Geschichten zu tun. Nein, wir leben ja nicht weit von einigen Storchennestern entfernt, die wir immer wieder einmal besuchen. Der Vorschlag kam vom Friedel, einem Storchennestbesucher vor dem Herrn. Er fährt seit Jahren die Nester in unserer Gegend mit seiner Frau an. Vier Horste gibt es, die wir gut mit dem Rad erreichen können. Zwei in den Steverauen in Olfen. Eines in den Lippeauen bei Schloss Vogelsang und das Vierte steht in Datteln-Klostern auf dem Hof Mönnich. Das war im März mal kurzfristig besetzt. Ob es im Moment besetzt ist, ist uns nicht bekannt. Die beiden in Olfen und das in den Lippeauen bei Ahsen sind besetzt und es wird auch gebrütet. In Olfen sollen die Jungen Mitte Mai schlüpfen. Wie weit die Brut in Ahsen ist, ist uns nicht bekannt. Treffen war beim Bernhard wie immer um 10.00 Uhr. Wir waren Heute nur zu dritt, da Willi verhindert war. Die Wettervorhersage war für den Tag nicht so toll. Als ich losfuhr schien noch die Sonne. der Wind war unangenehm zum teil böig. Nach ein paar Minuten war ich beim Bernhard und die Sonne war weg. Es waren vielleicht 8 Grad. Von Westen drückten schon dicke Wolkenfelder herein. Ich hätte mich noch etwas dicker ankleiden können. Als Friedel eintraf diskutierten wir ernsthaft, ob wir die Tour so fahren sollten, oder ob wir eine Ausweichstrecke mit Fußweg machen sollten. Lust auf Regen, bei den Temperaturen und dem Wind, hatten wir nicht. Wir entscheiden uns für die Tour, wollten aber variabel bleiben und bei starken Regen umdisponieren. Die geplante Tour sollte ca. 43 km lang sein.
Wir fuhren los. Den Dattelner Hafen hatten wir schnell erreicht und fuhren linksseitig am Dattelner Meer vorbei zur Dattelner Schleuse. Auf diesem Stück tanzte ein Haubentaucherpärchen seinen Balztanz auf dem Wasser. Da wollten wir nicht lange stören. Wir fuhren über die Schleuse und dann in Richtung Alte Fahrt. Die Neue Fahrt war, wie schlecht auf dem oberen Bild rechts zu sehen, durch eine rote Ampel gesperrt. das sieht man auch nicht häufig. Wahrscheinlich wurde an der Baustelle, die ich ja in meinem Bericht vom 22.04.2013 erwähnte, irgendetwas gemacht, dass eine Sperrung nötig machte. Wir führen auf den Leinpfad der Alten Fahrt weiter. Nach 1,7 km überquerten wir die Lippe. Die Dreibogenbrücke ist für uns immer ein Anlass eine kleine Pause zu machen. Der Blick auf die Richtung Ahsen fließende Lippe ist immer wieder für uns Erlebnis. Ein Foto muss dann auch immer gemacht werden. In meinem Archiv befinden sich Fotos aus allen Jahreszeiten und Wasserständen.
Die beiden Bilder von Heute zeigen einen trüben, bewölkten Himmel und dadurch natürlich, durch die schlechten Lichtverhältnisse eine eher depressive Stimmung. Wir waren aber gut drauf und der Wind blies uns hier Oben um die Ohren. Deshalb fiel unsere Pause nur kurz aus. Richtung Olfen ging es weiter. Dort erreichten wir nach 2,5 km das ehemalige Hafenbecken von Olfen.
Auf den beiden Bildern sieht man uns an dem Gelände vorbeifahren. Durch das zarte Grün des Frühlings sieht man Teile des alten Hafens. Nach weiteren 500 Meter fuhren wir vom Damm ab um uns den Steverauen zu nähern. Dort gibt es ja die wild lebenden Poitouesel, Heckrinder und das erste Storchennest auf unserer Storchentour.
Die Steverauen
Die Steveraue Olfen ist eine renaturierte Auenlandschaft und ein Naherholungsgebiet im Norden von Olfen in Nordrhein-Westfalen imKreis Coesfeld.
Das Gebiet der Steveraue zieht sich linksseitig der Stever von der Alten Fahrt des Dortmund-Ems-Kanals im Osten bis zur Köckelsumer Straße mit der Füchtelner Mühle im Westen hin. Die Bebauung von Olfen ist die Südgrenze des Gebietes.
Bis zum Umbau wurde die Fläche bis ans Flussufer intensiv landwirtschaftlich genutzt. Den Nutzern wurde im Rahmen eines Flächenpools Austausch gegen Bereiche in der Esch angeboten. Auslöser des Projektes war der hohe Kompensationsbedarf für die Ausweisung neuer Baugebiete und der Bedarf an einem stadtnahen Erholungsgebiet.
Die grundwassernahen Terrassen- und Talsanden der Stever sind wichtige Überschwemmungsgebiete zur Entlastung bei Hochwasser. Dem Flusslauf wurde durch Zurücknahme der Uferbefestigungen und Anlage von Uferbermen ein breiteres Bett zur Verfügung gestellt. Zwei alte Arme der Stever wurden regeneriert, eine Hochwasserrinne zum Umfließen der Füchtener Mühle angelegt, verschiedene Rinnen und Stillgewässer initiiert.
Seit 2002 wird die ca. 80 Hektar große Steveraue nicht mehr intensiv landwirtschaftlich genutzt. Heckrinder, Konik-Pferde und Eselweiden halbwild und halten die Flächen offen. Bereits nach einem Jahr konnten auf den Kontrollflächen des Projektes 30 neu angesiedelte Wildpflanzen nachgewiesen werden.
Zur Akzeptanz des Projektes wurde eine intensive Öffentlichkeitsarbeit mit Bürgerbriefen, Informationsabenden, Aufstellen von Infotafeln im Gebiet und einer Biotopskartierung zwecks späterer Erfolgskontrolle durchgeführt. Die Wander- und Radwege „rund um Olfen“ werden durch die Auenlandschaft geführt. An den Rändern gibt es touristische Angebote wie Aussichtspunkte oder Bewirtungen.
Finanziert wurde das Projekt durch die Gelder für Ausgleichsmaßnahmen und Förderung durch die Bezirksregierung und das Land NRW
Quelle: Wikipedia
Zuerst begegneten uns Poitouesel.
Poitou-Esel
Der Poitou-Esel (frz. Baudet du Poitou) ist eine gefährdete Großeselrasse, die nach dem Gebiet Poitou (Region Poitou-Charentes, Hauptort Poitiers) im Westen Frankreichs benannt ist.
Die Rasse ist seit dem 11. Jahrhundert bekannt, vermutlich aber schon früher entstanden. Sie war in Südwestfrankreich verbreitet. Heute gibt es jedoch nur noch wenige Reinzuchten.
Die Hengste haben ein Stockmaß von 140 bis 150 cm, die Stuten sind 135 bis 145 cm hoch. Der Poitou-Esel wirkt massig und hat häufig ein langes, zottiges Fell, das meist dunkelbraun ist. Maul, Augenränder und Bauch sind weißgrau, mit einem rötlichen Farbton als Übergang zum dunkelbraunen Fell, das manchmal auch einen hellen Braunton haben kann.
Die Rasse wurde vor allem für die Feldarbeit gezüchtet und in Kreuzungen mit dem Poitevin zur Züchtung ungewöhnlich großer Maultiereverwendet und hier auch zu militärischen Zwecken eingesetzt. Heutzutage werden Poitou-Esel mitunter in Zoologischen Gärten gezeigt; in Deutschland kann man sie z. B. im Tierpark Berlin, im Tiergarten Heidelberg, in der Wilhelma in Stuttgart, im Tierpark Hagenbeck, imAllwetterzoo Münster, im Zoo Nürnberg, im Tiergehege Mundenhof bei Freiburg, im Wildpark Lüneburger Heide, im Tierpark der StadtNordhorn, im Tiergarten Kleve, auf der Nutztierarche Nature Life Ranch und in der Arche Warder sehen. Einige der Esel leben auch in dem Naturgebiet Steveraue in Olfen. Dort wird auch eine Zucht betrieben.
Auf dem oberen Bild sieht man ein Muttertier mit ihrem Jungen. Die standen recht nah am Zaun und sind auch nicht scheu. Im rechten Bild oben ein buntes Tier. Im linken Bild unten nähert sich Natz den beiden Tieren. Rechts unten im Bild sieht man den Natz und seine Handschuhe, die er auf den Weidezaun gelegt hatte.Das sollte noch ein Nachspiel haben. Warum er sich die Ohren zuhält? Das kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich hatte er justament eine Vorahnung, dass ich über den Verlust seiner Handschuhe schreibe und er das nicht hören will. Bernhard gräme dich nicht. Du bist ja nicht der einzige aus unserer Truppe der dazu neigt etwas zu verlieren. Ich erinnere nur an unseren Friedel, der schon Wertvolleres auf einer Fahrradtour verloren hat. Oder ich, der schon seine Handschuhe in diesem Jahr verloren hat und noch ein Teil, dass wir aber wiedergefunden haben. Natz hatte seine Handschuhe ausgezogen, weil er Gras für das Junge abgerissen hatte und es füttern wollte. Als wir dann weiter fuhren hat er sie liegen lassen, weil sie zwischendurch heruntergefallen sind und dadurch nicht mehr in seinem Blickfeld waren. Aus den Augen aus dem Sinn.
Im Bild oben links versucht Natz das Jungtier zum Grasfressen zu animieren. Es lehnte aber dankend ab, weil es wahrscheinlich von der Mutter noch gesäugt wird. Oben rechts das Storchennest mit dem Kopf eines Altvogels, der auf dem Gelege sitzt. Unten links sieht man meine Großen an dem Rastplatz direkt vor dem Storchennest. Rechts unten noch einmal die Eselin mit ihrem Jungen und im Hintergrund die Dreibogenbrücke über die Stever. Als wir dann wieder los wollten und Natz seine Handschuhe anziehen wollte, waren die weg. Große Überlegung von uns, wo hast du sie ausgezogen? Richtig erinnern kann man sich ja meistens nicht daran. Also ein Stück fuhren Natz und ich zurück. Und siehe da, da lagen sie am Zaun im Gras. Und nun konnten wir uns auch erinnern wie das alles so gekommen war. Alles Gut. Friedel hoffte noch, dass ein Altvogelwechsel im Nest geschah. Den Gefallen tat uns der Storch der außerhalb des Nestes war nicht. Kein schönes, zielsicheres Einschweben auf das Nest und dann das Begrüßungsklappern der Altvögel. Schweren Herzens zogen wir ab. Auf dem Weg durch die Aue in Richtung Birkenallee hatten wir doch noch ein Erfolgserlebnis.
Rechts von uns auf einer Wiese, nahe der Stever stand ein Altvogel. Das musste ich natürlich fotografieren. Er blieb dort aber nur noch wenige Sekunden. Dann hob er ab, wie im rechten oberen Bild zu sehen, macht ein paar Flügelschläge und flog über die Birkenallee. Er landete an einem anliegenden Grundstück, auf dem immer ein kleines Rudel Rehe steht. Das alles in den unteren Bildern. Wir folgten ihm. Wir überquerten die Birkenallee, führen nach rechts und nach 100 Meter gleich links. Jetzt hatten wir eine gute Sicht auf den Storch der über die Wiese schritt. Jetzt konnte ich in aller Ruhe Bilder machen, die man unten sieht.
Ist schon ein faszinierender, stolzer Vogel. Also unser erste Besuch am heutigem Tage war erfolgreich. Das Nest war belegt und den zweiten Altvogel hatten wir auch gesehen. Wir führen weiter Richtung Füchtelner Mühle. Dort ist der zweite Horst in den Steverauen. Nach gut 500 Meter kamen wir auf die Steverstraße. Dort führen wir nach rechts auf die Brücke zu, die uns über die Stever führte. Noch einmal 300 Meter weiter ging es nach links auf den Bockholter Balwe. Dieser Weg brachte uns nun rechts von der Stever zum zweiten Horst. Dieser liegt aber wieder links Steverig. Aber dort gibt es auch eine Brücke über die man zum Weidenhaus kommt. Das Weidenhaus ist ein Hochsitz aus Edelstahl und anderen Materialien. Um dieses Gebilde wurden Weiden gepflanzt, die das ganze in die Landschaft pass3en lassen. Über eine Treppe erreicht man die Plattform, die schon schön mit Weidenästen umwachsen ist. An der Seite, von der aus man den Storchenhorst sehen kann, ist fast freie Sicht auf den Horst. Wir stellten unsere Räder ab, gingen über die Brücke und auf die Aussichtplattform.
Auf dem Weg dort hin begegnete uns ein Heckrind, dass gemütlich auf der Wiese lag und ein Fasan mit seinen 2 Hühnern, die auf einer Wiese in den Auen nach Nahrung suchten. Unten auf den Bildern die Stever im Bereich des Weidenhauses. Auch hier wieder eine dunkle Stimmung in den Bildern. Im Sommer sieht das hier bei blauem Himmel alles freundlicher aus.
Heckrind
Das Heckrind, oft unzutreffend als „Auerochse“ oder als eine „Rückzüchtung“ bezeichnet, ist eine in den 1920er-Jahren entstandeneHausrinderrasse. Es ist nach den Brüdern Heinz und Lutz Heck benannt, die den Versuch der Abbildzüchtung aus verschiedenen Hausrindrassen zu wagten. Zu den wichtigsten Ausgangsrassen des Heckrinds zählen Korsisches Rind, Schottisches Hochlandrind,Ungarisches Steppenrind und Murnau-Werdenfelser, in letzter Zeit auch zunehmend u.a. Sayaguesa.
Heckrinder werden häufig in Zoos, landwirtschaftlichen Betrieben und Beweidungsprojekten eingesetzt. Der größte Bestand lebt im heutigen Oostvaardersplassen unter nahezu wilden Bedingungen. Es ist eines von mehreren auerochsenähnlichen Rindern.[1]
Das Heckrind ist wie die meisten Hausrinder ein Abkömmling des im Jahre 1627 ausgestorbenen Auerochsen. Die aus diesem Wildrind domestizierten Rinder werden mit dem Ur in eine Art gestellt und konnten vermutlich fertile Nachkommen mit diesem zeugen. Beim Heckrind handelt es sich nicht, wie oft fälschlich behauptet, um ein Wildtier, sondern um eine Hausrindrasse, die durch Kreuzungszucht anderer Hausrinder entstand. So schreibt Poettinger (2011): „Auf Grund der Zuchtgeschichte ist im Heckrind eine Landrasse, d.h. eine Kreuzung mitteleuropäischer Zweinutzungsrassen, in die aus anderen Klimazonen stammende Rinder eingekreuzt wurden, und deren Ansprüche an Klima und Ernährung nicht geringer sind, als bei den üblichen Zweinutzungsrassen, zu sehen“[2].
Quelle: Wikipedia, Heckrinder
Nun wollten wir natürlich auch hier Störche sehen. Und das klappte auch. Beide Altvögel waren im Nest. Einer saß auf dem Gelege, der andere stand im Nest. Da machte ich einige Bilder von diesem Pärchen.
Oben links die beiden Störche im Nest. Im rechten Bild oben wieder Ein Fasan mit seinen Hennen. Unten links standen auch in diesem Bereich Heckrinder. Und im rechten Bild unten zeigt uns ein Storch seinen Rücken, aber auch der kann entzücken. Wir hatten alles gesehen und verließen die Plattform des Weidenhauses. Wir stiegen wieder auf unsere Räder und führen in Richtung Hofladen und Hofcafe Kökelsum. Das kostete uns eine kleine Bergwertung mit 12 Höhenmeter auf einer Strecke von knapp 800 Meter. Dafür erwartete uns aber oben eine schöne, heiße Tasse Kaffee und ein warmer Gastraum. Wir waren hier nicht alleine, was uns eigentlich um diese Uhrzeit, es war so gegen 11,30 Uhr, und das Wetter war ja Heute alles Andere als einladend erstaunte. Eine Frauengruppe hatte hier Frühstück bestellt und war auch schon fertig. Es wurde noch geklönt. Bernhard wusste, dass man hier so etwas bestellen konnte. Eine Bekannte aus dem Tennisverein hatte wohl hier schon einmal ihren Geburtstag ausgerichtet. 50 Leute passten wohl in dieses Lokal. Wir genossen unseren Kaffee und die Wärme. Hier oben auf dem Hof pfiff der Wind ganz schön um die Häuser. Link zum Bauernladen: www.landservice.de/pls/agronet/where_einzelhof?land=D&ap=5&adr_nr…
Oben einige Bilder Bauernladen der Familie Schulze Kökelsum. Dann mussten wir aber wieder los, wie man im unteren rechten Bild sieht. Die raue Wirklichkeit und das Wetter hatte uns wieder. Nun sollte es zügig durch die Felder von Kökelsum Richtung Hullerner Stausee gehen. Etwas mehr als 4 km lagen vor uns. Freies Feld und Flur und wir wieder die Angriffsfläche für die Windböen. So schlugen wir uns bis zur Hullerner Straße durch und überquerten die Stever mittels Schafsbrücke. Danach ging es gleich links. Die Rundstrecke um den Hullerner Stausee war erreicht.
Oben die beiden Bilder sind auf dem Weg zum Stausee entstanden. Auch von Kökelsum aus ist die Dattelner Landmarke sichtbar.
Unten links sieht man einen teil des Sees und die Steverbrücke , die die beiden Ufer des Sees verbindet. Rechts im unteren Bild stehen Friedel und Natz an einem kleinen Rastplatz am Seeufer. Hier stehen mächtige Buchen herum, in deren Rinde sich Pärchen verewigt haben. Die älteste Schnitzerei ist vom 11.07.1986. A und B haben sich dort vor fast 27 Jahren die Treue versprochen. Ob es gehalten hat? Wir werden es wohl nicht erfahren.
Müssen wir ja auch nicht. Wir wollten von dieser Stelle aus eigentlich bis zur Brücke fahren und die Ufer wechseln. Die Seeufer, nicht was ihr wieder denkt. Das knickten wir uns aber, da wir der Meinung waren, dass uns dort der Wind auf den freien Flächen mehr ärgert, als auf unserer Seite. Auf unserer Seite fuhren wir mehr durch bewaldete Strecken. Das machten wir auch so und haben es nicht bereut. Kaum Wind der uns dort entgegen blies. Gut 4 km radelten wir am Nordufer entlang. Hügel rauf und runter.
Auf den Bildern oben ein teil unserer Fahrstrecke am Nordufer. Rechts unten im Bild sieht man die Staustufe des Hullerner Stausees und im Fordergrund das Brückengeländer der Brücke zur Siedlung Overrath. Dort überquerten wir die Oberstever, die hier den Hullerner-und den Halterner Stausee verbindet. 1,5 km schlängelt sich die langsam fließende Stever zum Halterner Stausee. Links und rechts bewaldete Ufer. Ein bisschen erinnert mich das an die Hauptarme im Spreewald.
Zunächst sahen wir in der Overrath Siedlung diesen Holzneubau(oben links), der uns von seiner Schnittpräzision der Holstämme beeindruckte. Im Bild oben rechts der Bootsverleih an der Oberstever. Unten die beiden Bilder die in mir Spreewaldidylle assoziieren. Ich war zwar noch nicht da, habe aber schon einige Dokos über den Spreewald gesehen. Die Spreewaldfließe sind nur schmaler. Die Stever führte uns zum Lakeside Inn. Über den Parkplatz erreichten wir das Lokal. Als wir gerade überlegten ob wir eine Kleinigkeit hier essen sollten, fing es an zu regnen. Wir entschieden und zur Weiterfahrt, damit wir so nah wie möglich an Datteln waren, falls es ein riesen Sauwetter geben sollte. Am Haardstübchen in Ahsen hätten wir unsere Räder stehen lassen können. Andern Tags hätten wir sie dann abholen können. Also fahren und im Haardstübchen essen.
Auf den Bildern erreichen wir gerade den Parkplatz des Lakeside Inn. Wir fuhren bei einem kräftigen Schauer los und mein Gedanke war, so ein Mistwetter. Wir werden jetzt so richtig nass und werden uns einen abfrieren. Vom Lokal führen wir neben dem Stockwieser Damm bis zur Hullerner Straße. Von dort bogen wir gleich nach rechts auf den Flaesheimer Damm. Hier begleitete uns der regen noch ein Stück des Weges und hörte dann wieder auf. Glück gehabt? 2,3 km ging es runter nach Flaesheim. Über die Lippe bis zum Wesel-Datteln-Kanal.
Oben links im Bild sieht man einen Teil der Westrupper Heide. Oben rechts fahren Friedel und Bernhard vor mir her Richtung Lippe. Bei einem kleinem Stopp auf der Lippebrücke habe ich diese und die Stiftskirche St. Maria-Magdalena in Flaesheim fotografiert. Als wir den Kanal erreicht hatten, fuhren wir knapp 400 Meter bis zur Brücke die ins Dorf Flaesheim führt. Dabei kamen wir an der oben genannten Kirche mit ihren Mauern vorbei.
Stiftskirche St. Maria-Magdalena
Die Stiftskirche St. Maria-Magdalena im Ortsteil Flaesheim war Teil eines Klosters.
In der Blütezeit gehörten über 100 Höfe und Güter bis Dortmund und Hagen dazu, berichten heute Ortsansässige durch Überlieferung.
Die 1166 von Graf Otto von Ravensberg als Prämonstratenser-Nonnen-Kloster gegründete Kirche wurde 1550 freiweltliches Damenstift, nachdem die Unruhen überall in der Reformation gipfelten, die Flaesheimer Nonnen ihren Abt nicht mehr akzeptierten und der Erzbischof 1558 neue Statuten genehmigte.
Das Stift diente noch während des 18. Jahrhunderts als Versorgungsinstitut für unverheiratete Damen des umliegenden Adels.
Die Stiftsgebäude wurden 1790 zerstört.
Lediglich der Westturm stammt mit Sicherheit noch aus der Gründerzeit.
Als Napoleon 1803 das Rheinland besetzte, ging der Besitz des Stiftes an den Herzog von Ahrenberg. Bis 1961 nahm die Familie noch Einfluss auf die Bestellung eines neuen Pfarrers in der Stiftskirche.
Im Inneren der Kirche befindet sich ein prächtiger Hochaltar aus Sandstein, Marmor und Alabaster, versehen mit vollplastischen Figuren, datiert auf das Jahr 1658. Quelle: Homepage der Stadt Haltern
Wir überquerten die Flaesheimer Straße und fuhren auf der Straße Zum Dachsberg. Es begann die Bergwertung hinauf zum Baggerloch. Das Wetter war wieder besser geworden. Der Regen hatte gänzlich aufgehört und so gab es keinen Grund diesen Aufstieg abzublasen. 2,85 km langsam aber stetig nach oben. 54 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt waren zu überwinden. Wir hatten keine Eigenbluttransfusionen bekommen, noch EPO eingeworfen. Anabole Hormone waren uns auch fremd. Gefrühstückt hatte ich eine halbe Scheibe Brot. Gott sei Dank hatte ich Heute in weiser Voraussicht eine Banane mitgenommen und auch schon gegessen. Drei bis vier Bonbons geluscht. Wie sollten wir das schaffen? Beißen und nicht jammern. Zur größten Not ein paar Schritte laufen, wenn es gar nicht mehr geht. Nach einem Kilometer waren wir am Parkplatz Dachsberg. Mir hang die Zunge schon zwischen den Speichen. Mein zarter Popo brannte wie im Höllenfeuer und mein Rücken schrie immer Feierabend, Feierabend. Ich rief, Natz anhalten, trinken. Das taten wir auch. Das tat auch gut! Dann ging es aber weiter bergauf. Unser Nahziel war der Meilerplatz des Köhlers in der Haard. Wie hieß der Mann? Homann, habe ich doch schon einmal gehört diesen Namen, oder täusche ich mich?
Köhler
Die Köhlerei ist ein Handwerksbetrieb, in dem der Köhler Holzkohle herstellt. Der Beruf des Köhlers ist heute fast unbekannt, da die Köhlerei in Deutschland und auch in Europa kaum noch Bedeutung hat.
Früher jedoch handelte es sich dabei um einen sehr wichtigen Beruf. Die Köhler stellten Holzkohle her, welche für die Eisenverhüttung, Glasgewinnung und die Gewinnung von Edelmetallen sehr wichtig war, da hierbei sehr hohe Temperaturen notwendig waren.
In Gegenden ohne natürliche Kohlevorkommen wurde für diese Arbeiten Holzkohle benötigt. Unmengen von Bäumen und ganze Wälder wurden dafür abgeholzt.
Als später die Steinkohle abgebaut und verwendet wurde, war der Beruf des Köhlers nicht mehr von Bedeutung.
Die Meilerverkohlung zur Herstellung von Holzkohle ist schon seit dem Altertum bekannt.
Der Holzkohlenmeiler wird auf ebener Erde errichtet. Der Bau beginnt in der Mitte mit einem Schacht, der aus drei Fichtenstangen gebildet wird, die senkrecht in den Boden eingelassen und miteinander verbunden werden, der sogenannte Quandelschacht.
Rundherum wird dann sorgsam Holz aufgeschichtet, aus dem die Holzkohle entstehen soll. Darüber kommt das „Dach“, eine Schicht aus Holz oder Laub oder Stroh.
Das ganze Material wird mit Erde abgedeckt, um den Meiler luftdicht abzuschließen. Durch den Quandelschacht wird der fertige Meiler entzündet, indem der Köhler glühende Holzkohle hineinschüttet.
In den ersten Tagen wird in die Fülle laufend Holz nachgegeben, bis sich der Schacht bis oben gefüllt hat. Die Verbrennung regelt der Köhler, indem er rundum kleine Löcher in die Erdhöhle sticht oder sie wieder verschließt.
Der gesamte Prozess vom Aufbau bis zum Löschen des Meilers und der Ernte der Holzkohle dauert je nach Größe des Meilers ungefähr zwei bis vier Wochen.
Die fertige Holzhohle wird dann in Säcke gefüllt und verkauft.
Die Köhler führten früher ein einsames und bescheidenes Leben. Da sie den Meiler ständig beobachten und die richtige Temperatur einhalten mussten, lebten sie in kleinen Hütten neben dem Meiler.
Der Holzkohlenmeiler in Flaesheim
Jedes Jahr am 1. Mai wird an dieser Stelle ein Holzkohlenmeiler entzündet. Er erinnert an die lange Tradition der Köhlerei und an die Bedeutung des Holzes und damit auch der Wälder für die erste Phase der Industrialisierung im Ruhrgebiet.
Um die Köhlerei wieder bekannter zu machen, gibt es während der Brennzeit des Meilers ein buntes Programm, besonders an den Wochenenden im Mai.
Schematische Darstellung des Meilers.
Quelle: Medienwerkstatt Wissenskarten, Foto 3: Medienwerkstatt Mühlacker / Schautafel (Regionalverband Ruhr) eines Holzkohlenmeilers in Flaesheim / NRW
Die Bilder zeigen den aktuellen Stand der Arbeiten am Meiler. Im Bild unten rechts sieht man die Köhlerhütte. Der Friedel hat den Köhler Hohmann gefragt wo er her kommt. Ich glaube aus dem Erzgebirge hat er gesagt. Ich meine auch das er schon seit 24 Jahren den Meiler in Flaesheim betreibt. Die Männer wollten uns noch etwas zu trinken anbieten, oder eine Wurst grillen. Das wollten wir aber jetzt auf keinen Fall. Denn die härtesten 1,3 km hatten wir jetzt noch vor der Felge. Der Aufstieg zum Baggerloch. Ich stellte mir vor wie es mir ergehen würde mit einer fetten Grillwurst und einem Bier im Bauch. Das will ich lieber nicht schildern, da ja so Mancher empfindlich ist wenn es um menschliche Ausscheidungen geht. Schwamm drüber, nichts berichten. Es ging weiter und es ging auch alles gut bis oben. Einmal musste ich aus dem Sattel um mein Kreuz gerade zu biegen und ich glaube Natz und Friedel waren auch nicht böse um die kleine Pause. Dann hatten wir den höchsten Punkt erreicht.
Im Bild links sieht man hinter dem Tor den weißen Sand des Baggerlochs. Im rechten Bild unsere Abfahrt nach Ahsen herunter. Eine zunächst wilde Abfahrt. Die Waldwege sind nicht die glättesten. Da rumpelt es schon mal in den Felgen und in den Armen. Also immer schön aufpassen. Dann kamen wir aber auf die Redder Straße, die ja asphaltiert ist. Nach rechts liegt der alte Zechenschacht. Wir mussten nach links. Zunächst bergab. Ordentlich Schwung nehmen, denn dann geht es noch einmal einen ordentlichen Knapp hoch. Dann hatten wir den Weg Am Gerneberg erreicht, der nach links zum Haardstübchen führte. Jetzt trennten uns nur noch knapp 2 km vom Glück. Etwas Leckeres zu essen, ein lecker Bier oder lecker Wasser und ausruhen. Denn noch waren wir ja nicht zu Hause und ein großes Ziel gab es ja noch. Die Störche bei Schloss Vogelsang. Aber zuerst sorgten die netten Wirtsleute im Haardstübchen für unser leibliches Wohl. Wir genossen das nach der Anstrengung in der letzen Stunde. Aber auch das geht vorbei und der Tag war schon gut fortgeschritten. Also hoch den müden Körper, keine Schwäche zeigen und los. Wir fuhren den Weg Am Gerneberg zu Ende. Der führte uns bis zur Kanalbrücke an der Recklinghäuser Straße. Wir überquerten den Kanal und führen über die Ahsener Straße ins Dorf. 400 Meter ging es durch den Dorfkern. dann bogen wir nach rechts auf den Vogelsangweg ein.
Auf den Bildern oben sieht man Natz und Friedel auf dem Weg nach Vogelsang. Wir führen über das Gelände Richtung Lippe. Da wo früher einmal eine Lippeschleuse stand. Dort steht in den Auwiesen der Storchenhorst. Unser dritter Horst den wir heute besuchten. Wir führen bis zur Bank, von der aus man eine gute Sicht auf den Horst hat. Unsere Enttäuschung war groß. kein Storch zu sehen. Auch im Nest konnten wir heute nichts erspähen. Kein Altvogel flog heran. Das Nest hat hier hohe Kanten, sodass man manchmal den brütenden Altstorch nicht sieht. Das der Horst zu dieser Brutphase nicht besetzt war, wäre ungewöhnlich. Hoffentlich ist nichts passiert. Im letzten Jahr ist die Brut ja aus unerklärlichen Gründen verendet. Das wollen wir nicht hoffen. Ich war einige Tage vor unserer Tour hier und hatte großes Glück. Ich schoss ein paar Fotos, die man nicht alle Tage macht. Die schauen wir uns jetzt an, damit die Enttäuschung nicht so groß ist.
Zwei Bilder die am angrenzenden Feld aufgenommen sind. Ein wirklicher Glücksschuss. Ein Rehbock mit seinem Harem und im Hintergrund ein Altstorch auf einem Weidezaunpohl. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte eine Kamera dabei. Wir fuhren weiter. Buschkamp heißt hier der Weg der uns zu einem Hof führt wo Alpakas gezüchtet werden. Die hatten Junge und die wollten wir noch sehen. Nach 1,2 km über holprige Feldwege waren wir da.
Das erste was wir hier sahen war ein köttelndes Alpaka. Na tolle Begrüßung. Was mir auffiel, die haben ein Klo, nicht so wie wir Menschen, aber ähnlich. Immer an der gleichen Stelle wird geköttelt. Sieht man auf dem Bild oben links. Der zweite Blick ging dann auf die jungen Alpakas. Süß die kleinen. Dann rissen wir uns von dem Anblick los und begaben uns auf den restlichen Heimweg. Wir fuhren Richtung Kanal und überquerten diesen über die Brücke am Hilgenkamp. Eigentlich wären wir über die Sutumer Straße zurück gefahren. Da uns da sicherlich der Wind wieder volle Breitseite erwischt hätte, wie immer wenn man dort fährt, setzte ich mich durch und ließen es sein. Nach dem kurzen Berg herunter von der Kanalbrücke, bogen wir gleich links auf die Flassheide ab.
Die zwei letzten Bilder zeigen, dass das Wetter wieder offener geworden war. Wir fuhren parallel zum Kanal. 700 Meter, dann bogen wir nach links ab zum Kanal. Wir unterfuhren die Olfener Kanalbrücke, bogen nach rechts ab und erreichten dann die Höttingstraße. 540 Meter fuhren wir noch zusammen. Dann bog ich zur Eichestraße ein und Bernhard und Friedel mussten gerade aus weiter. Es war 16 Uhr als wir uns verabschiedeten. Unsere Storchenrunde war beendet. Erfolgreich, bis auf den Horst bei Vogelsang. Wir hatten viel Viehzeug gesehen. Sind 46 km geradelt. Haben gekämpft bei der Bergwertung, ohne zu dopen, außer mit Eindrücken. Alles in Allem, es war wieder schön mit euch.
Opaju