Wir hatten am letzten Montag, nach unserer Tour nach Olfen besprochen, das wir am Rosenmontag nach Waltrop laufen wollten. Mittwoch schrieb Friedel, er habe schon eine Tour in Google Earth gelegt und schickte uns diesen Vorschlag. Bemerkte aber gleich es sei ein wenig Abenteuer dabei, weil er nicht sehen konnte ob es an einer Stelle für uns das Ende der Welt sei. Folgend seine Originalmail:
Hallo Wanderburschen, habe eine alternative Route nach Waltrop ausklamüsert, mit Abendteuerfaktor. Von der Kanalbrücke in Richtung Waltrop unten links zum Hof Pöther dann rechts zum Hof ??? und dann geradeaus zur Münsterstraße. Ob das geht weiß ich nicht. Schaut euch das mal an. Was meint ihr ???
Unser Team heißt Sie am Schießstand Losheide in Datteln im Kreis Recklinghausen herzlich willkommen.
Jäger und Jägerinnen umliegender Städte und Kreise, insbesondere aber aus der Kreisjägerschaft Recklinghausen sowie Schützenverbände und Sportschützen nutzen seit vielen Jahrzehnten unsere bewährten Schießanlagen.
Wir stehen allen Besucherinnen und Besuchern unseres Schießstandes Losheide mit Rat und Tat zur Seite.
Gerne können Sie z.B. mit uns Sondertermine zum jagdlichen Schießen für Gruppen oder besondere Anlässe vereinbaren oder ein individuelles Flintentraining buchen. Bitte vereinbaren Sie ihre Termine rechtzeitig, da unsere Schießstände stets gut frequentiert sind. Quelle: Website des Betreibervereins
Unser Weg ging weiter und das neue Kraftwerk Datteln wurde präsent in unserem Blickfeld.
Oben die ersten Bilder. Oben links der Kilometer 51, der Treffpunkt für Baiker und Spaziergänger, die eine Erfrischung brauchen. Die nächsten drei Bilder zeigen den Kanal und das Kraftwerk im Hintergrund
Datteln 4 – eines der modernsten Steinkohlekraftwerke der Welt
Das neue Kraftwerk Datteln 4 wird eines der modernsten Steinkohlekraftwerke der Welt. Es wird als Monoblockanlage mit einer Bruttoleistung von 1.100 Megawatt (MW) und einem Nettowirkungsgrad von über 45 Prozent in Betrieb gehen und ersetzt insbesondere im Ruhrgebiet sehr alte Kraftwerke wie Datteln 1-3 und Shamrock (Herne). Neben der Erzeugung von 50-Hertz-Strom für die öffentliche Versorgung wird das neue Kraftwerk 413 MW des 16,7-Hertz-Bahnstroms bereitstellen können. Durch Kraft-Wärme-Kopplung wird Datteln 4 rund 1.000 Gigawattstunden (GWh) umweltfreundliche Fernwärme für Stadt und Region erzeugen. Quelle: Website des Betreibers.
DattelnEon bekommt eine zweite Chance für sein Kohle-Großkraftwerk in Datteln am Rand des Ruhrgebietes. Nachdem der Konzern die 1100-Megawatt-Anlage kilometerweit vom landesplanerisch genehmigten Bauplatz entfernt errichtet hatte und 2009 vor Gericht damit böse auf den Bauch gefallen war, machte das zuständige Regionalparlament jetzt den Weg frei für eine nachträgliche Genehmigung. Doch von einem Happy End ist Eon weit entfernt: Weitere Klagen werden erwartet. Fachleute rechnen mit drei Jahren, bis das Kraftwerk endlich regulär am Netz ist – wenn überhaupt.
Dabei wird der riesige Steinkohleblock dringend gebraucht. Nicht nur zur Sicherung der Grundlast in Energiewendezeiten. Das Kraftwerk ist speziell für die Erzeugung von Bahnstrom ausgelegt und soll rund ein Viertel des deutschen Bedarfs abdecken. Bahnstrom hat eine besondere Spannung und kann ohne erhebliche technische Vorkehrungen nicht in anderen Kraftwerken erzeugt werden. Eon hätte dank der Sonderverträge mit der Bahn und anderen Industriekunden auch wieder ein Kohlekraftwerk, das dauerhaft und solide schwarze Zahlen schreibt. Quelle: Handelsblatt vom 04.03. 2014 Zweite Chance für EON.
Wie es weiter geht mit Datteln 4 werden wir weiter beobachten. Das alte Kraftwerk wird heruntergefahren und abgeschaltet. Nur die Fernwärme für Datteln wird weiter gesichert durch einen Ölverbrennungskessel. Na hoffentlich reicht das für 45 % der Dattelner Haushalte, die mit Fernwärme versorgt werden. Wir erreichten die Waltroper Brücke und hatten dann rechts das Baugebiet Schwakenburg erreicht. In diesem Bereich soll vor Jahrhunderten eine Burg gestanden haben. Meine Recherche im Netz ergab folgendes:
Schwakenburg
(207) In einigen Urkunden des 14. und 15. Jahrhundert[31] und im Pastoratsregister von 1526 wird die Schwakenburg (Svakenborgh) genannt. Im 14. Jahrhundert sitzt dort ein Gosvin Fridag von Datteln, dessen Name in der Urkunde des Dattelner Pfarrarchivs von (208) 1325 erscheint und von dem es 1381 heißt, er sei auf der Schwakenburg gestorben. Dann kauft sie ein Dietrich von Berghem; dessen Mutter und Sohn verkaufen sie wieder mit anderen Besitzungen 1434 an den Herrn der Malenburg, van der Dorneburg, genannt Aschebrok. Ob im Pastoratsregister von 1526 mit der Bezeichnung Schwakenburg noch der alte Herrensitz gemeint ist oder ob dieser damals schon nicht mehr bestand und der Name nur die Flur bezeichnen sollte, wissen wir nicht. Jedenfalls ist wie die Wildaue und das Haus Klostern auch die Schwakenburg, als ihr Herr dort nicht mehr seinen Wohnsitz hatte, verschwunden.
Wo hat nun diese Schwakenburg gestanden? Nach der Urkunde von 1434 und den Angaben des Pastoratsregisters von 1526 lag in der Nähe das Land „up den Rode“. Dieses gehörte dem Frauenkloster Essen, hieß darum, wenigstens später, Nonnenrott. (Die Bezeichnung ist noch als Straßenname erhalten.) Dieses Grundstück lag nordöstlich des Dorfes und dehnte sich etwa bis zu der Stelle aus, wo sich heute die Tankstelle Jaspert befindet. Ihr gegenüber waren noch vor nicht langer Zeit Überreste von Wall und Graben zu sehen, und hier kamen nach dem Bericht alter Dattelner bisweilen auch Holzbohlen und dergleichen zutage. Man erzählte auch die übliche Geschichte von einer Burg und dem bösen Ritter, der dort gehaust habe. Ohne Zweifel haben wir hier die Stelle der Schwakenburg. Ähnlich wie die Wildaue war sie errichtet auf einem ausgesprochen nassen Gelände: Vom Dorfe fällt es nach hier ab in eine Niederung des Mühlenbaches, dann steigt es wieder nach Nordosten und Norden an. Bis in die neueste Zeit war es hier, besonders im Winter so naß, daß die Dattelner Jugend, wenn das Eis hielt, hier ihre Schlinderwiese hatte. Schlingerwiese heißt die Stelle heute noch im Munde der alten Dattelner.
Quelle: Grochtmanns Vor-und Frühgeschichte hg. von Heinrich Michael Knechten
Dann kamen wir in dem Bereich wo bis 1975 die Schächte 3+4 der Zeche Emscher-Lippe waren. Rechts von uns lag der Birkenwald der auf der ehemaligen Abraumhalde gewachsen ist. Dort wo jetzt auch das Bunkerprojekt des Dattelner Bergmannsverein liegt. Dann kamen wir zum ehemaligen Kohlehafen der Zeche Emscherlippe. Die Kaimauer sollte ja schon vor geraumer Zeit entfernt werden, aber sie steht immer noch. Ein Zaun grenzt das Gelände am Kanal ab. Dort liegen schon die ca. 20 Meter langen Eisenbohlen, die bevor die Kaimauer abgetragen wird, in den Boden hinter der Mauer gerammt werden.
Die Bilder oben zeigen unseren Weg am ehemaligen Kohlehafen vorbei. Auf dem Bild in der zweiten Reihe schaut man auf den Datteln-Hamm-Kanal, der dort beginnt. Rechts von uns lag dann ca. 700 lang die Beisenkamp Siedlung. Die haben wir ja auch schon einmal besucht. Meine alte Heimat. Gegenüber am anderen Kanalufer lag die ehemalige Mülldeponie. Wir erreichten die Löringhofbrücke.
Hier die Bilder dazu. Friedel und ich entfernten uns von der Truppe. Natz und Willi gingen am Kanal bis zur Herdickstraße, Friedel und ich schlugen uns durchs Unterholz bis zur Herdickstraße. Dort trafen wir dann die beiden wieder. Ebenfalls einen ehemaligen Tenniskollege der auch nur noch Fahrrad fährt. Unten links sieht man Friedel vor dem Reifeisenmarkt und rechts meine Großen auf dem Weg über die Brücke. Die Löringhofbrücke ist die Brücke die Friedel in seiner Mail meinte. Also waren wir nicht mehr weit vom Abenteuer weg. Um genau zu sein mussten wir, nachdem wir die Brücke überquert hatten, noch 500 Meter gehen, um dann nach links ins ungewisse zu laufen.
Oben links ein Blick von der Brücke in Richtung Hafen Datteln. Rechts auf die Dattelner Kraftwerke. Rechts das Alte. Die Kamine qualmen nicht mehr. Unten links ein verdeckter Blick auf den unbewohnten Hof Pöther. Rechts das Neue Kraftwerk. Es ging nach links von der Straße im Loringhof weg, zum Pötherhof herunter. Nach 120 Meter erreichten wir diesen. Dann ging es nach rechts in die uns unbekannten Felder zwischen Datteln und Waltrop. Dort war noch Keiner von uns gewesen. Es gibt ein sehr schönes Panoramabild von Icemann93 aus Google Earth, dass zeigt den Feldweg der uns ins Ungewisse führte.
Das war bei schönem Wetter gemacht worden, zeigt uns aber auch nicht ob wir durchkommen. Ob wir die Münsterstraße jemals so erreichen würden. Wenn es nicht weitergehen würde, was dann? Mussten wir den ganzen Weg zurücklaufen? Daran wollte ich nicht denken. Die Entscheidung würde hinter dem Hügel, den man im Panoramabild sieht fallen. Das war ca. 1 km vor uns. Wenn wir das wieder zurückgehen mussten wäre das schon 2 km unnutzer Weg. Ob wir dann noch nach Waltrop kämen, oder frustriert nach Hause schlichen, dass war völlig unklar. Es war ja am Montag schön trocken und so hatten wir die Hoffnung zur Not auch über ein Feld weiter zu kommen. Also setzten wir in Bewegung. In östlicher Richtung zur Münsterstraße die in gut 2 km vor uns lag. Hinter uns lag für uns jetzt gut sichtbar in seiner ganzen Masse das neue Kraftwerk. Das ist schon imposant. Rechts von uns pflügte ein Bauer ein Feld um und rechts von uns war ein Netz zusehen, dass ein Stück Feld abgrenzte. Was da darauf wuchs war uns nicht klar. Etwas weiter stand noch eine Meßstation mit Solarzellen betrieben. Was dort gemessen wurde blieb uns auch verborgen. Wir gingen weiter auf die Kuppe zu, die uns an der höchsten Stelle auf 66 Meter über NN bringen sollte. Links von uns war dann die alte Müllkippe zu sehen und als wir die Kuppe erreicht hatten lugte die Kirchturmspitze von Sankt Amandus über den Aufwurf der Mülldeponie.
Oben die Bilder aus dem Bereich um den Hof Pöther und dem Feldweg den wir gegangen sind. Unten rechts die Kirchturmspitze. Nach 810 Meter erreichten wir den zweiten Hof in diesem Gebiet, der uns aber namentlich nicht bekannt war. Kurz hinter dem Hof war der Feldweg durch eine Schranke versperrt. Oh Schreck, war das ein Zeichen das hier das Ende der Welt war? Wir gingen einfach an der Sperre vorbei. Nach 250 Meter kamen wir dann in den Bereich wo es kritisch werden konnte. Es lag ein Stück Feld vor uns, ohne Weg. 80 Meter vor uns lag ein kleiner Busch, dort musste es weiter gehen. Nach links am Feldrand entlang hätten wir die Festdeele Schulte-Sienbeck erreichen können. Von da aus wären wir auch auf die Münsterstraße gekommen. Das wäre aber ein Umweg gewesen. Wir entschieden, wir gehen über das Feld. Es war trocken und gut begehbar. Wir erreichten den kleinen Busch.
Oben rechts sieht man ein Wegkreuz kurz vor dem 2. Hof. Willi deutete das so. „Hier ist ein Prozessionsweg und der führt zur Münsterstraße“. Na hoffentlich hatte unser ehemalige Messdiener von Sankt Amandus damit recht. Oben rechts meine Großen vor dem Größten in dieser Gegend. Dann der Hof und rechts eine Wiese im Nichts. Unten links steht Natz vor dem Feld. Und rechts überqueren Willi und Friedel das Feld. Wir erreichten trockenen Fußes den kleinen Busch, der um eine Mulde gewachsen war. Es sah aus, als habe sich hier einmal eine Bombe aus dem zweiten Weltkrieg verirrt und einen Bombenkrater geschlagen. Das schauten wir uns mal genauer an. Willi machte eine spektakuläre Entdeckung. Dieser kleine Busch musste das Nachtquartier des 10 hörnigen Dattolotaurus gewesen sein. Der hatte Jahrhunderte sein Unwesen in dieser Gegend getrieben. Er war vom friedlichen Waldhirsch zu einer Fleischfressenden Bestie mutiert und hatte den Bauern großen Schaden an ihren Viehherden zugefügt. Es wurde gemunkelt er sei dann einer Hexe in den Weg gelaufen die ihn in ein Stück Holz verhexte und er seither an einem Baum als Ast hänge. Sollten wir wieder, wie in Olfen den Olfonius maximus, ein lange verschollenes Monster entdeckt haben. Ich musste ein Foto für die Nachwelt machen. Hatte Willi denn auch ein mystisches Auge wie ich, sah er auch Dinge die Andere nicht erkannten? Ich glaube ja!
Oben die Bilder von dem kleinen Busch mit dem Bombenkrater. Das vierte und fünfte Bild zeigt dann den verholzten Dattolotaurus und rechts unten die Seenplatte von Waltrop. Das war der Weg den wir gesucht hatten. Er sollte uns zur Münsterstraße bringen. Was war ich froh, dass wir nicht wieder zurück mussten. Die ersten 100 Meter waren sehr matschig. Doch dann wurde es besser. Bis zur Münsterstraße waren es noch knapp 1000 Meter. Es konnte uns nichts mehr aufhalten. Friedel war happy, dass seine Route so klappte.
Oben sieht man die Bilder bis kurz vor der Münsterstraße. Auf dem letzten Bild sieht man noch einmal ein Wegekreuz. Das bestätigte Willis Vermutung, es sei Prozessionsweg, der uns zur Münsterstraße gebracht hatte. Wir überquerten dann die Münsterstraße und gingen 200 Meter an ihr entlang. Dabei überquerten wir die Bahnstrecke Hamm- Osterfeld und stiegen dann herunter vom Straßendamm der Münsterstraße. Wir befanden uns nun im Stadtteil Striethorst von Waltrop. 160 Meter weit gingen wir an den Bahnschienen in östlicher Richtung entlang. Dann bogen wir nach rechts in den Striethorster Busch ein. Wir liefen ein offenes C durch den Busch auf das Sportzentrum Nord zu. Kurz davor gingen wir nach rechts auf den Waltroper Friedhof zu. Nach 360 Meter erreichten wir den westlichen Eingang und betraten den Friedhof. Nach 120 Meter erreichten wir eine überdachte, runde Sitzecke, die uns zu einer kleinen Pause einlud.
Oben sieht man die Bilderstrecke von den Bahnschienen bis zum Rastplatz auf dem Friedhof. In der zweiten reihe rechts sieht man eine alte Buche im Striethorster Busch, die mit einer Kirche verziert wurde. Auch die anderen Buchen dort waren mit Einschnittzungen in die Rinde belegt. Dann eine Brücke mitten im Busch die einen Bach überspannte. Ein großes Wasserauffangbecken mit Abfluß. Dann der schöne Weg mit den Kopfweiden an seinem Rand und unten dann zwei Bilder vom Friedhof. Nach der kleinen Pause gingen wir nach rechts und verließen den Friedhof über den Nachtigallenweg. Wir erreichten dann die Straße In der Baut und gingen dort nach rechts. Nach knapp 200 Meter verließen wir die Straße und gingen nach rechts auf die Schörlinger Straße, die uns an der Woolworth vorbei in die Innenstadt brachte.
Oben die beiden Bilder vom Nachtigallenweg zeigen ein Haus mit einer eigenwilligen Malerei, aber schön. Dann die nächsten zwei zeigen ein Haus, dass Friedel das Dornröschenhaus nennt. Das ist seit Jahren nicht bewohnt und auch der Garten verwildert zusehends. Die Natur wuchert es einfach zu. In 20 bis 30 Jahren ist es in der Natur verschwunden, wenn sich niemand kümmert. Die beiden nächsten Bilder zeigen schöne neue Häuser auf der Straße In der Baut. Willi und Friedel auf der Schörlinger Straße. Unten Natz auf dem Vorplatz vor Woolworth. Ein Witzbold oder ein militanter Raucher hat dieses Schild dort angeklebt. Wir überquerten die Hochstraße im Bereich der Waltroper Kirche und kamen in die Altstadt. Die schönen alten Fachwerkhäuser um Sankt Peter und die Hochzeitsgasse sind schon etwas Besonderes.
Historischer Ortskern
Stadttitel besitzt Waltrop erst seit 1939, der Ort ist jedoch weitaus älter.
Keimzelle Waltrops ist der Raum um die Pfarrkirche St. Peter. Von dieser Kirche ist bereits 1032 die Rede in jener Urkunde, welche erstmals den Namen Waltrop ausdrücklich erwähnt. Der festungsartig wirkende romanische Westturm stammt im Kern noch aus dem 12. Jahrhundert. Um den auch als Friedhof dienenden Kirchhof legte sich im Mittelalter eine Wall-Graben-Anlage, so dass zusammen mit dem massiven Steinbau der Kirche selbst ein gewisser Schutz für die Bewohner der umliegenden Bauerschaften geboten werden konnte. 1428 dann wird Waltrop bereits als „Freiheit“ bezeichnet.
Auf den gegen Ende des Mittelalters eingeebneten Befestigungsflächen wurden Häuser errichtet, sogenannte Kirchhofspeicher. Sie dienten entweder nur als Lager oder als Gewerberaum, vor allem seit dem Ende des 17. Jahrhunderts vermehrt auch als Wohnungen.
Herausragend ist ein an der Südostecke des Kirchplatzes gelegenes Fachwerkhaus. Dieses „Tempel“ genannte zweigeschossige Gebäude stammt aus dem Jahr 1575. Mit seinem zum Kirchplatz an der Traufseite überkragenden Obergeschoss, den dreifach gekehlten Knaggenhölzern zur Abstützung dieser Vorkragung, symmetrisch angeordneten Fenstern und den mit Andreaskreuzen geschmückten Brüstungsfeldern besitzt der Tempel Schmuckelemente, die ihn als Repräsentationsbau des späten 16.Jahrhunderts kennzeichnen. Vermutlich diente er als gemeinschaftlich genutzter Speicher und Treffpunkt einer „Bauerngilde“.
Die ursprünglich geschlossene Ringbebauung erhielt nur an wenigen Stellen Durchlässe, so an der „Rösterstraße“. Im Namen dieser Straße spiegelt sich der Umstand, dass der Zugang zum Kirchplatz am Boden mit Rosten gesichert und damit für streunende Tiere – Schweine, Hunde – unpassierbar war.
Die Kirche St. Peter verdankt ihre heutige Gestalt dem Bevölkerungswachstum am Ende des 19. Jahrhunderts. Der alte Chorraum wurde abgerissen und quer vor das Langhaus eine große rechteckige Halle mit Sternengewölbe gelegt, an die dann eine vergrößerte Choranlage gebaut wurde (1895 eingeweiht). Der Baustoffwechsel vom Bruchstein der älteren Gebäudeteile zum rötlichen Ziegelstein der neuen Teile ist markant. 1929 wurde der bei einem Blitzeinschlag 1783 stark in Mitleidenschaft gezogene Turm wieder von 24 auf 43 Meter erhöht und mit einem Spitzhelm bekrönt. Zu den bemerkenswertesten Schätzen im Innneren der Kirche gehört ein aus grauem Sandstein gehauener Taufbrunnen aus dem 12. Jahrhundert, dessen Bilderfolge in ihrer Symbolik bis heute nicht eindeutig entschlüsselt werden konnte.
Quelle: Bilder und Texte von Der Homepage der Stadt Waltrop
Die sechs Bilder von mir zeigen uns vor und in der Hochzeitsgasse. Auf dem Kirchplatz steht ein Brunnen. Unten links steht Natz vor dem Tempel, dem ältesten Fachwerkhaus in Waltrop. Über die Rösterstraße verließen wir den historischen Stadtkern. Heute gibt es dort keine Roste mehr, da ja auch keine streunenden Viecher mehr durch Waltop rennen und den Kirchenvorplatz versauen. Links liegt der Schlachter Kranefoehr, der zurzeit ein Bild aus alten Tagen in seinem Schaufenster stehen hat. Wir errechten den Platz mit dem Waltroper Kiepenkerlbrunnen und gingen noch ein Stück die Dortmunder Straße in östlicher Richtung. Unser Ziel war die Gaststätte Galeria bei Gianni und Stella. Dort wollten wir unseren Hunger und Durst stillen.
Oben links das Bild im Schaufenster von Kranefoer. 40 Schweinehälften hängen im Hof des Hauptgeschäftes. Oben links klüngeln meine Wanderburschen über die Dortmunder Straße. Unten links Willi und Friedel vor der Galeria. Wir kehrten ein, und Natz küsste gleich eine Frau am ersten Tisch links auf die Wange. Kegelschwester, hätte ich auch gesagt Natz. Wir setzten uns zwei Tische weiter nach rechts, genau der Theke gegenüber. Da geht`s schneller mit den Getränken. Meine Jungs hatten sich ein Bier verdient, ich ein Wasser. Ich musste erst etwas essen, sonst wäre ich gleich besoffen von einem Alster. Es gab am Montag leckere Pizza. Eine kleine wegen der Kalorien. Dann konnte ich auch ein Alster trinken. Die Jungs durften noch ein Bier. Es war 13:30 geworden und wir hatten noch einen langen Weg vor uns. Wir verließen das Lokal und gingen durch die Rossmannpassage auf die Isbruchstraße und dort nach links. nach 100 Meter erreichten wir die Hagelstraße. Dort ging es nach rechts zur teuersten Eisdiele im Vest. Eine Kugel im Hörnchen für 90 Cent. Aber lecker. Willi konnte wiederstehen, wir anderen Drei nicht. Wir überquerten die Hochstraße und gingen nach links. Wir erreichten die Schützenstraße nach 80 Meter und gingen nach rechts.
Zwei Bilder noch aus der Innenstadt. Links die Isbruchstraße und rechts schon die Hochstraße. Die Schützenstraße ist etwa 400 Meter lang und wird dann zur Friedhofsstraße. Beide führen nach Norden in Richtung Friedhof und Kleingärtner Verein Gartenstadt Waltrop e.V. Beides war nicht unser Ziel sondern unser Weg. nach 1,1 Km erreichten wir wieder die Bahnschienen der Hamm-Osterfelder Strecke. Diese überquerten wir kurz hinterm Sportzentrum Nord. Genau als wir sie erreichten fing das Warnlicht des Übergangs zu blinken an. Ehe die Schranken herunter gingen liefen wir über die Schienen. Den Zug konnte man schon aus östlicher Richtung kommen sehen. Wie weit der noch weg war, konnte ich schlecht schätzen, aber er rauschte schnell heran und donnerte über den Bahnübergang.
Oben links ein Kamin aus V2A. Teuerer als der Kamin im Wohnzimmer. Rechts der Kleingärtnerverein gegenüber dem Sportzentrum Nord. Rechts in der zweiten Reihe sieht man schon die Bahnschienen. Dann im linken Bild ist der Zug noch 660 Meter von uns weg und kaum zu erkennen. Ist da noch im Bereich der Münsterstraße und ist gerade unter ihr hergefahren. Im nächsten Bild ist erschon ganz nah und Friedel schaut ihm entgegen. Unten links donnern seine Wagons über den Straßenübergang. Für uns ging es weiter auf der Friedhofsstraße, die wir im letzten Bild vor uns sehen. Sie führte uns zum Datteln-Hamm-Kanal, den wir nach 650 Meter erreichten. Wir gingen nach links in Richtung Waltroper Yachthafen.
Oben die Bilder vom Bahnübergang bis zum Kanal. Zunächst erreichten wir das Sicherheitstor in Waltrop Holthausen.
Sicherheitstor am Datteln-Hamm-Kanal bei Waltrop-Holthausen.
Das Funktionsprinzip ist ähnlich wie bei einem Schleusentor: das Sicherheitstor wird abgesenkt und verschließt danach den Kanal.
Unfälle und Naturkatastrophen haben den Kanälen an Rhein und Ruhr bisher allerdings weniger Schaden bereitet als Kriege und Krisenzeiten. Schwere Schäden entstanden beispielsweise während der französischen Besetzung des Ruhrgebietes nach dem Ersten Weltkrieg. Das Deutsche Reich kam seinen Reparationsverpflichtungen nicht nach. Als schließlich französische Truppen in das Ruhrgebiet einrückten, um die Reparationslieferungen an Kohle und Stahl sicher zu stellen, kam es im Ruhrgebiet zu zahlreichen Sabotageakten durch Nationalisten und Kommunisten. Dabei wurden nicht nur Bahnlinien gesprengt, sondern am 7. April 1923 auch der Rhein-Herne-Kanal bei Henrichenburg. Der Sabotageakt dürfte der Wirtschaft an Rhein und Ruhr mehr als der französischen Wirtschaft geschadet haben. Quelle: www.binnenschiffe-rheinruhr.de
Wir erreichten den Yachthafen und mussten über die kleine Fußgängerbrücke die Einfahrt des Yachthafens überqueren. Dort machten wir wieder einmal ein Selbstauslöserbild von uns Wanderburschen auf der Brücke. Willi meinte, ich solle es mal mit dem letzten vergleichen und beurteilen ob wir schon gealtert seien. Na gut, machen wir den Vergleich.
Links das Bild vom 3.3.2014 und rechts vom 18.2,2013. Ich finde wir haben uns kaum verändert. Neu ist nur das wir alle eine Brille tragen. Auch Natz unser Jungspund trägt jetzt Brille. Bei mir scheint der Schädel etwas dünner als in 2013. Oder die unterschiedlichen Mützen machen das.
Hier die restlichen Bilder bis zum Yachthafen. Oben links sieht man schon wieder Das Kraftwerk Datteln 4. Zwei Enten, die wir hochgescheucht hatten. Dann Friedel und Natz auf dem Leinpfad Richtung Yachthafen. Dann die Einfahrt zum Yachthafen von der Brücke aus. Wasser wir vom Kanal in den Yachthafen gedrückt. Warum das so ist, ist uns ein Rätsel. Weit und breit kein großes Schiff, dass durch seinen Schraubensog das verursachen könnte. Nach einiger Zeit fließt das Wasser wieder in den Kanal. Teufelswerk oder Wasserbewegung durch die Schleusentätigkeit in Datteln und Henrichenburg? Wir wissen es nicht. Eine kleine Yacht schwimmt heran und fährt in den Yachthafen ein. Liegende Schiffe im Yachthafen und im Hintergrund die Waltroper Brücke. Über die mussten wir laufen um auf die alte Münsterstraße zu gelangen. Also gingen wir die Treppen hoch, überquerten den Kanal und gingen auf der anderen Seite wieder herunter an den Kanal. Den verließen wir aber gleich wieder nach rechts. Wir erreichten die alte Münsterstraße, die jetzt Die Teipe heißt, wie das Waldgebiet das sie umschließt. Wir gingen in Richtung Datteln. Nach 580 Meter erreichten wir die Straße im Bruch, an der eine kleine Wohnsiedlung liegt. Ich glaube sie gehört noch zu Waltrop Holthausen.
Oben links die Waltroper Brücke. Rechts oben von der Brücke aus sind die alten Brückenlager für die B474 zu sehen, die vor 30 Jahren in die Landschaft gesetzt wurden. Dann unser Weg bis zur Straße Im Bruch und ein Stück weiter. Dort im letzten Bild rechts ein alter Bunkereingang? Vielleicht ein Überbleibsel aus dem letzten Krieg. Eine Zuflucht für die Holthausener. Es ging noch 300 Meter weiter ehe wir nach rechts abbogen und nach 140 Meter die Münsterstraße erreichten. Die überquerten wir.
Die Bilder zeigen eine Pferdewiese und meine Wanderburschen wie sie die Münsterstraße überqueren. Wir gingen einige Meter auf dem Pelkumer Weg, um dann nach links auf den Hubertusweg zu wechseln. Der führte uns nach einer kleinen Biegung schnurgerade 670 Meter weiter bis zum Schießstand Losheide, den wir ja am Morgen von der anderen Kanalseite aus gehört hatten. Am frühen Nachmittag wurde nicht geschossen. Links von uns lag wieder der Liegehafen. Die Wanderrunde war fast geschlossen.
Oben links Friedel und Willi auf dem Pelkumerweg. Rechts oben geht es auf den Hubertusweg. Auf schwierigem Geläuf ging es weiter durch die Losheide. Unten ist der Schießplatz fast erreicht. Hinter dem Schießplatz gingen wir nach rechts zur Hafenbrücke. Diese erklommen wir über die Treppen, überquerten sie und gingen auf der anderen Seite wieder herunter.
Es ging noch bis zur Garage vom Bernhard. Nun war der Kreis wirklich geschlossen. Wir waren 13,34 km gelaufen. Es war wieder eine schöne Runde. Das Wetter war nicht berauschend aber trocken. Wir verabschiedeten uns und fuhren nach Hause. Gegen 15:30 erreichte ich meine Garage. Männer es war wieder schön mit euch.
Opaju