Es ist eigentlich schon eine kleine Tradition, dass wir an einem Montag im Dezember zum Weihnachtsmarkt nach Recklinghausen wandern. Da es von Datteln etwa 15 km wären, fahren wir immer mit dem SB 24 von der Post in Datteln, bis Erkenschwick Mitte. Willi traute sich nach seiner OP wieder einen Fußmarsch von 1 bis 1 1/2 Std zu. In der Zeit mussten die 7,5 Km zu schaffen sein. Es sollte am heutigen Tag trocken bleiben und zum Mittag hin die Sonne zwischen den Wolken herlugen. 10:15 sollte der Sb 24 von der Post in Datteln losfahren. Natz und ich waren gegen 10 Uhr an der Haltestelle. Um 10 nach 10 Uhr war Willi noch nicht da. Ich rief ihn über Handy an. Er wollte mich narren und meinte, Jürgen ich habe es vergessen. Als ich fragte was machen wir nun, war seine Antwort, dreh dich mal um, dann siehst du mich. Ich sah ihn dann am Dattelner Rathaus. Der Bus hatte Verspätung und kam erst gegen 10:25 Uhr. Nun ging es in Richtung Oer-Erkenschwick. An der Haltestelle Groß-Erkenschwicker Straße stiegen wir aus. Die Haltestelle liegt direkt neben dem Gelände des Bauern Schulte-Oer. Auf dem Gelände gibt es einen historischen Stein.
Den Gerichtsstein von Oer.
In der Denkmalsliste von Oer-Erkenschwick steht der erst kürzlich ,,renovierte“ Schultenstein an der Groß-Erkenschwicker Str. auf dem Hofe des Bauern Schulte – 0er. Schon der Heimatforscher Warnecke (1) hat von ihm geschrieben. Dabei nahm er wohl Bezug auf die einschlägige Arbeit von Josef Menke (2), von der auch andere Schreiber später immer wieder profitierten.
Am 3.11. 1654 schreibt der Statthalter des Vestes Bertram von Nesselrode an den Kurfürsten Maximilian Henrich einen Brief, in dem er um entsprechende kurfürstliche Befehle zu dem Schultenstein bittet.(3) Der Verwalter des Domkapitels und Hobsrichter Joannes Schawenburgh (Johann Schaumburg) habe einen Stein, „viel schwerer als ein Mühlstein“, auf den Schultenhof zu 0er schleppen lassen. Eine lange Kette sei mit Blei eingelötet worden , und daran befände sich ein eisernes Halsband mit Arm- und Handfesseln. Der Verwalter habe schon einmal ,,zwey leuthe ahn pferdts hillen schließen lassen.“ Nesselrode bezieht sich auf eine beigefügte Anlage, ein Schreiben des Kellners auf der Horneburg vom 2.11.54. Nachdem ihm von diesem Stein erzählt worden war, hatte der Statthalter dem Kellner nämlich am 26.10. den Auftrag erteilt, über diese Sache Erkundigungen einzuziehen.
Der Kellner Fabritius berichtet(4) von einem „Post“ mit Hals-, Hand- und Fußfesseln. (Am Rand wird korrigiert: ,,Es ist kein Post, sondern ein großer Stein.“) Er sei in der Nähe der ,,mit Post und Lehnen umbkleideten gerichtsbanck“ und solle ,,die Hobsgenossen zu gehorsamb pringen“, zum ,,nachteill dero Landtfürstlichen Hoheit“; denn solche Strafen wären dem Kurfürsten bzw. seinen Richtern vorbehalten und gehörten nicht ins Hobsgericht.
So soll der Stein ausgesehen haben.
Wir gingen in die andere Richtung und haben deshalb den Stein nicht persönlich gesehen. Wir überquerten die Groß-Erkenschwicker-Straße und gingen nach rechts bis zur Recklinghäuser Straße. Dort ging es nach links. Nach 180 Meter, kurz vor der Holzbrücke am alten Zechenbahndamm überquerten wir sie und gingen zum Bahndamm herauf.
Oben rechts sieht man den Giebelhof rechts und den Kirchturm von S.Peter und Paul links im Bild. Rechts lugt ein Windradflügel über die Häuser an der Recklinghäuser Straße. Unten links und rechts die Recklinghäuser Straße in Richtung Holzbrücke.
Oben auf dem Bahndamm angekommen, gingen wir nach rechts in westlicher Richtung. Auf dieser ehemaligen Bahntrasse zwischen der ehemalige Zeche Ewald Fortsetzung und General Blumenthal Schacht 8 war früher reger Bahnverkehr zwischen den Schachtanlagen betrieben worden. Die Trasse endete im Sinsener Bahnhof und hatte so Anschluss an das öffentliche Bahnnetz. Heute ist dieser Teil der für Radfahrer und Wanderer angelegt. Nach etwa 200 Meter konnten wir rechts von uns die Feuerwache von Oer sehen. Davor steht direkt das Kriegerdenkmal von Oer, dass für uns nicht sichtbar war. Nach links schauten wir in die Börste und sahen zuerst die großen Windräder, die vom Autobahnzubringer zur A 43 aus gut sieht.
Oben das große Bild zeigt die Windräder in der Börste. Links dann der Kaninchenberg und rechts das neue Feuerwehrhaus.
Es ging weiter und wir erreichten dann das Regenrückhaltebecken, dass rechts von der Trasse liegt. Sieht aus wie ein Biotop. Links kam dann ein Hof der links liegt. nach weiteren 130 Meter erreichten wir den kleinen Rastplatz, der vor der Apfelbaumplantage steht. Dort haben wir schon des Öfteren Pause gemacht. Am Montag taten wir das nicht. Nach weiteren 170 Meter verließen wir die Trasse und gingen nach links auf den Börster Weg.
Oben links ein Graben der unterhalb der Trasse verläuft. Dann rechts das Regenwasserrückhaltebecken. Darunter links noch einmal der Kaninchenberg. Rechts der Hof. Dann eines der großen Windräder. Rechts unten die Apfelbäume, verschiedene Apfelsorten.
Der Börster Weg macht einen leichten Linksknick. Wir querten dann den Börster Grenzweg. Nach weiteren 200 Metern erreichten wir den Weg Auf dem Stenacker. der verläuft nach Süden in die Börste und hätte uns ganz Nahe an die Windriesen gebracht. Wir aber wollten ja nach Recklinghausen und so gingen wir weiter geradeaus. Wir wanderten auf der Lindenstraße. An der liegt rechte Hand das Gelände des RV Recklinghausen Börste. Der Reit- und Fahrverein wurde schon 1927 von 21 Mitgliedern gegründet. Es war keine Frau dabei. Nach etwa 430 Meter in Richtung Speckhorn, macht der Weg einen 90 ° Knick nach links. Nach ca. 300 Meter in südlicher Richtung erreichten wir eine Ansammlung von Höfen, rechts und links des Weges.
Oben sieht man den Börster Weg. Dann zweimal die Windriesen in der Börste. darunter die Reitanlage an der Lindenstraße. Dann zweimal ein Zug auf der Bahnlinie Recklinghausen Hbf nach Haltern. Zuletzt ein altes Fachwerkhaus am Ende der Lindenstraße. Willi versucht ein Entstehungsdatum zu finden.
Hinter den Höfen erreichten wir dann den Bahnübergang über die Bahnlinie, die nach Haltern führt. Den überquerten wir und gingen dann nach links. Wir befanden uns wieder auf dem Börster Weg. Aber wie geht das denn. Wir waren nach der alten Trasse auf dem Börster Weg. Dann waren wir über die Lindenstraße gelaufen. Und jetzt wieder Börster Weg. Ohne eine Verbindung. Meine Erklärung, wir sind über die Stadtgrenze zwischen Oer-Erkenschwick und Recklinghausen gelaufen und es gibt jeweils in beiden Städten einen Börste Weg, ohne Verbindung miteinander. Ich überprüfte es und es stimmt. Beide Börster Wege liegen nur ca. 900 Meter Luftlinie auseinander. Nach 70 Meter verließen wir den Börster Weg in Rcklinghausen wieder und gingen nach rechts auf den Schlagheckeweg. Das ist ein Verbindungsweg zwischen Börster Weg und Halterner Straße. Bis zur Halterner Straße wollte Willi am Montag aber nicht gehen. Er wollte etwas abkürzen und so liefen wir ca. 850 Meter auf dem Weg. Dann konnten wir nach links abbiegen und gingen auf auf dem Nordcharweg in Richtung Autobahnzubringer. Der wird dort unterquert, kurz vor der Ausfahrt Halterner Straße. Die Unterführung erreichten wir nach 330 Meter.
Oben die Bilder aus der Börste. Oben die Stallungen an einem der Höfe an der Lindenstraße. Darunter der Bahnübergang an der Lindenstraße. Das Bild darunter zeigt schon die Haard in der Ferne, die Bahnlinie im Vordergrund und das riesige Windrad am Haardgrenzweg. Dann zweimal eine Schafsherde, die sich im hohen Grün versteckt. Darunter sieht man Willi und Natz in Richtung Halterner Straße gehen. Einen tiefer sieht man noch einmal die Haard und dann noch den alten Radarturm auf dem Stimberg. Darunter sieht man zur anderen Seite schauend die Windräder in der Börste und das Dattelner Kraftwerk. Das letzte Bild zeigt den Nordcharweg. Am Ende des Weges sieht man die Unterführung.
Wir unterquerten den Autobahnzubringer und erreichten dann nach 230 Meter die Händelstraße. Die führte uns durch das Nordviertel. Der Nordfriedhof lag östlich von unserem Weg. Man könnte die Siedlung auch Musikerviertel nennen, denn dort sind ganz viele Straßennamen nach deutschen Künstlern benannt. Brahms, Mozart, Bach, Strauß, Beethoven und wie sie alle heißen, benannt. Wir gingen durch dieses Viertel. Die ersten 630 Meter auf der Händelstraße. Dann überquerten wir die Franz Bracht Straße. Auf der Brucknerstraße ging es dann noch einmal 400 Meter weiter in südlicher Richtung. Wir erreichten die Kolpingstraße und gingen nach rechts auf diese. Wir erreichten die Halterner Straße, überquerten sie und gingen dann nach rechts über einen Hof. Wir erreichten den Beisinger Weg und gingen nach links.
Auf dem Weg durch das Viertel sahen wir ein Haus, dass einige Figuren im Vorgarten stehen hatte. Im zweiten Bild ein Schwein mit Stars und Strips um den Bauch. Wenn man genauer hin sieht könnte es auch eine Karikatur der Freiheitsstatue sein. Rechts auf dem Garagentor noch Disnayfiguren. Dann eine mächtige Südstaatenfrau, wie man sie aus amerikanischen Geschichtsfilmen kennt. Darunter noch einmal ein seitliches Profil der Frau.
Wir erreichten über den Beisinger Weg den alten Friedhof am Lohtor.
Der Alte Friedhof am Lohtor
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war das Leben der Recklinghäuser von Geburt bis Tod durch die Zugehörigkeit zur Parochie St. Petrus bestimmt. Es gab den Pfarrzwang, durch welchen die Bürgerinnen und Bürger gehalten waren, in ihrer Pfarrkirche an den Gottesdiensten teilzunehmen, die Sakramente zu empfangen, der Pfarrei ihre rechtmäßigen Abgaben zu leisten und sich auf dem Pfarrfriedhof begraben zu lassen.
Durch ‚Klostersturm und Fürstenrevolution’, d.h. durch die politische, rechtliche und geistige Säkularisation in Westfalen ab 1803 zerfielen diese alten Bindungen. Der baldige Zuzug erster Protestanten in die Stadt Recklinghausen machte den Konnex zwischen den individuellen Lebenswegen und der traditionellen Pfarrzugehörigkeit ohnehin obsolet.
Der Einzug aufklärerisch-moderner, von napoleonisch-französischen Einflüssen geprägter Denkstrukturen in Regierung und Verwaltung der neuen Landesherrschaft (Herzogtum Arenberg, Großherzogtum Berg) führte auch zu einem säkularisierten Umgang mit der Friedhofs- und Begräbniskultur. Beginnend mit einer arenbergischen Verordnung von 1804, die übrigens auf Antrag der Recklinghäuser Bürgerschaft erging, galt nun endgültig die Maxime, die Toten nicht mehr innerhalb des städtischen Mauerringes und einer umfriedeten (pfarr-) kirchlichen Immunität zu bestatten, sondern sie an einem nahen, durch Verkehrsanbindung leicht erreichbaren Ruheort außerhalb des befestigten alten Stadtareals der Erde zu übergeben. Nicht zuletzt stadthygienische Gründe spielten dabei eine Rolle, zumal man – wie überall in Europa – die innerstädtischen Zisternen und Trinkwasserbrunnen nicht länger in unmittelbarer Nachbarschaft zum überfüllten pfarrkirchlichen Totenacker sehen wollte.
Eng damit zusammen hängt die generelle Überwindung des mittelalterlichen Stadtantlitzes mit seinem Burgencharakter und seinen Festungseigenschaften. Frühe Indizien dafür waren auch in Recklinghausen die Nutzlosigkeit und der damit zusammenhängende Zerfall der einst wirkungsvollen Mauer-, Wall- und Wehranlagen um 1800. Diese hatten ihre Funktion als grenzziehendes, sicherheits- und ordnungsstiftendes Element mit dem Ende überkommener Stadtrechte und dem Untergang der alten geistlichen Landesherrschaft weitestgehend eingebüßt. Die Maueranlagen verkamen zu Verkehrshindernissen und Hemmschwellen für die Infrastruktur-Entwicklung; die rechtlichen und verwaltungstechnischen Trennungen zwischen Stadt und Land verwischten zusehends und nahmen der Stadt Recklinghausen ihren privilegierten Charakter – die traditionelle Schutzlosigkeit und Minderwertigkeit des vorstädtischen Geländes waren nun aber kein Planungshindernis für neuartige Geländeerschließungen, Flächennutzungen und Baumaßnahmen mehr.
Die Vorstellung, dass eine räumliche Trennung des Wohnortes der Lebenden von dem der Toten das Gebot der Stunde sei, wurde dadurch erheblich erleichtert. Der neue, kommunale Friedhof am Lohtor platziert sich ab 1809 auf dem zum sog. vestischen Landrücken hin leicht ansteigenden Gelände nördlich der Altstadt. Dieses liegt zwischen den im spitzen Winkel aufeinandertreffenden nord-nordwestlichen Ausfallrouten nach Haltern bzw. nach Dorsten (von befestigten ‚Straßen’ in heutigen Sinne kann man beginnend mit dem preußischen Chausseebau wohl erst ab ca. 1850 sprechen). Der Begräbnisort befindet sich demnach auf einem ehemals klösterlichen, nach 1803 säkularisierten Gartengelände, nahezu vis à vis zum nördlichen Hauptportal der Stadtmauer, eben dem Lohtor. Erst durch diese gezielte ‚Auswanderung’ des städtischen Gräberfeldes in die ehemalige Glacis der Stadtumwallung gewinnt Recklinghausen Anschluss an die bürgerliche Friedhofskultur des 19. Jahrhunderts: Nicht mehr ein beengter, in immer neuen Schichten belegter Gottesacker im Schatten der Petruskirche, sondern eine begrünte, de facto mehrfach erweiterte Friedhofsanlage bildete bis zu ihrer endgültigen Schließung im Jahre 1927 das gestalterische Konzept.
Erschließung und Dokumentation der auf die Gegenwart überkommenen Grabbelegungen des Lohtorfriedhofes ergeben, trotz mancher Zerstörungen, Verluste und Fragmentierungen eine wertvolle biografische Quelle für das Recklinghausen der frühmodernen Zeit. Anders gesprochen: Zwischen den alten Baumbeständen und Wegstrecken erahnt der Betrachter einen Befund an Grabmonumenten, Gruftbelegungen und Einzelgräbern, der als ‚Datenbank’ zur kommunalen Personengeschichte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu deuten ist.
Der Bestand an identifizier- oder rekonstruierbaren Grabbelegungen liest sich wie ein ‚Who is Who’ der bürgerlichen Stadtgeschichte im Industrialisierungszeitalter. Man stößt auf Bürgermeister, Beamte, Geistliche, Ehrenbürger, Industrielle und Gymnasiallehrer, auf Namen wie: Franz Bracht (1809-1853, Bürgermeister 1843-1850), Dr. med. Franz Schneider (1811-1881, westfälischer Demokrat der Revolutionszeit, 1848/49), Franz Hagemann (1819–1900, Bürgermeister 1854-1890), schließlich auch auf Robert Freiherrn von Reitzenstein (1821-1902, preußischer Landrat von 1850 bis 1893). Auch Unternehmer-Persönlichkeiten und prominente Gewerbetreibende haben ihre letzte Ruhestätte am Lohtor gefunden: Adolf Wicking (Tuchfabrikant und Kalkindustrieller, 1808-1877), Franz Limper (Textilfabrikant, 1838-1920), Heinrich Stenkhoff (Ziegelei-Unternehmer, 1802-1876).
Fazit: Der Alte Friedhof am Lohtor stellt ein symbolträchtiges und bedeutsames Denkmal der neuzeitlichen städtischen Topografie und einen markanten Erinnerungsort an der Epochenschwelle zum modernen Recklinghausen dar. Er bewahrt Namen, Personen, Karrieren und Schicksale, welche das politische, geistige und wirtschaftliche Fluidum der Stadtgemeinde im 19. Jahrhundert geprägt haben. Die Anlage übermittelt dem Besucher nicht nur individuelle Toten-Memoria, sondern ein ganzheitliches Stück Stadthistorie. Quelle: Stadt Recklinghausen Historische Friedhöfe
Wir gingen über den alten Friedhof und ließen das Gesehene auf uns wirken. Wir sahen mehrere alte Grabsteine mit Namen darauf, die auch uns Dattelner bekannt sind. Hier ruhen verdiente Recklinghäuser. Oben die Bilder zeigen die parkähnliche Anlage. Das vorletzte Bild zeigt uns, wie nah der Friedhof an der Stadt liegt. Das letzte Bild zeigt das Ehrenmal und Eingangsbauwerk am Lohtor. Im Hintergrund die Stadt.
Wir gingen durch das Eingangsbauwerk am Lohtor und ich machte noch ein paar Bilder davon.
Ehrenmal am Friedhof Lohtor
Ehrenmal und Eingangsbauwerk zum alten Friedhof am Lohtor in Recklinghausen, erbaut 1928 unter anderem mit Steinen aus der mittelalterlichen Stadtmauer. Daneben befindet sich eine Kreuzigungsgruppe von 1720.
Architekt: unbekannt
Baujahr: 1928
Die Bilder zeigen das Ehrenmal mit den Namenstafeln und der kleinen Gedenkkapelle für die gefallenen Recklinghäuser in den Kriegen. Das letzte Bild zeigt dann die Sparkassenglaspaläste. Davor die Backsteinskulptur des Künstlers Per Kirkeby.
PER KIRKEBY
BACKSTEINSKULPTUR FÜR RECKLINGHAUSEN
In Recklinghausen befindet sich eine 26 Meter lange und 6 Meter hohe Skulptur des dänischen Künstlers Per Kirkeby. Sie hat zugleich den Charakter eines Monuments und erinnert mit ihrem Standort am Herzogswall an das historische Lohtor und die einstige Stadtmauer. Wie ein Wandelgang überspannt die Skulptur mit sechs großen und sieben kleinen Toren aus Ziegelstein eine Straßenseite am Rande der Innenstadt. Die lang gestreckte Schauseite erinnert an eine Gloriette, wie man sie als Gebäude klassischer Gartenanlagen kennt.
Durch ihre weiten Bögen ermöglicht sie den Durchblick auf das dahinter liegende Denkmal der Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Betritt man die Kolonnaden, so bietet sich dem Auge ein dynamischer Wechsel zwischen geschlossenen und transparenten Situationen. Dabei springen die Ziegelwände wie eine gefaltete Mauer vor und zurück und bilden auf der Basis eines Mäanders das Muster für Unendlichkeit ab. Architektur oder Bildhauerei? Die Arbeit sprengt den traditionellen Skulpturenbegriff, denn sie ist beides: begehbare Skulptur und skulpturale Architektur, die zum Sehen und Denken von Raum anregt. Quelle: Ruhr Kunst Museen
Wir überquerten den Herzogswall und bewegten uns dann durch die so genannte Krim. Ein Teil der Recklinghäuser Altstadt mit alten Fachwerkhäusern, um den Willi Brandpark herum. Wir erreichten die Johannes Jansen Straße und gingen über sie zum Vorplatz der Probsteikirche Sankt Peter. Dort fanden ja zwischen 2013 und 2014 Ausgrabungen statt.
Oben sieht man Bilder aus der Altstadt. Am Ende das Ikonenmuseum links und Sankt Peter in der Mitte. Darüber links das Dr Jerke Museum. Ein Modernes Bauwerk in der Altstadt. Rechts dann, dort wo die Frau steht, sieht man die als Intarsien eingearbeiteten Fundstücke der Ausgrabungen an diesem Ort. „Auf diese Weise sind sie zu einem begehbaren Museum geworden, zu einem sichtbaren Teil der Stadthistorie“, sagt Beigeordneter Ekkehard Grunwald. Denn die Gestaltung des Platzes unter Einbeziehung der archäologischen Fundsituation erzählt einen Teil der Geschichte des alten Recklinghausens am Siedlungsursprung der Stadt.
Quelle des Bildes Stadt Recklinghausen
Links daneben der Neubau des neuen Museum Dr. Jerke. Dann noch zwei eingelassene Platten mit Sprüchen in der Krim. Links sieht man Natz in der schmalen Altstadtstraße. Das erste Bild zeigt einen Teil der Sparkasse und rechts im Hintergrund die Christuskirche. Links sieht man die Volkhochschule mit ihrem Turm.
St. Peter (Recklinghausen)
Die Kirche St. Peter ist die römisch-katholische Hauptkirche von Recklinghausen. Sie liegt im Zentrum unweit des historischen Marktplatzes. Seit 1931 ist St. Peter Propsteikirche.
Baugeschichte und Beschreibung
Die Grundsubstanz der dem Apostel Petrus geweihten Kirche stammt aus dem Jahr 1247 und ersetzt einen bei einem Stadtbrand zerstörten Bau. Dieses romanische Werk konnte ergraben werden; es hatte selbst bereits einen steinernen Vorgänger. Es handelt sich bei der ab 1247 errichteten Kirche um eine zweijochige dreischiffige spätromanische Halle mit einem nur um Mauerstärke das Langhaus an Breite übertreffenden Querschiff. Der Chor soll bis zur spätgotischen Erweiterung der Kirche im frühen 16. Jahrhundert durch den Coesfelder Baumeister Henric de Suer rechteckig und von zwei Türmen flankiert gewesen sein. Dieser Bauteil wurde zugunsten der zweijochigen Erweiterung mit direkt anschließendem 5/8-Schluss aufgegeben. An der Nordseite der gerade geschlossenen Erweiterung befindet sich die Sakristei. Das Innere wirkt wie eine fünfjochige Hallenkirche. Die kuppeligen Gewölbe werden von massigen Rundpfeilern getragen, diese werden von umlaufenden Reliefs (Kapitell) in Barockform abgeschlossen; das Aussehen der ursprünglichen rechteckigen Stützen lässt sich unter anderem an den Pfeilern des romanischen Querhauses erkennen. Eine dieser Rechteckstützen brach 1716 in sich zusammen und riss die auf ihr lastenden Gewölbe mit. Im älteren Teil sind einfache Kreuzrippengewölbe, im spätgotischen Teil befinden sich Sterngewölbe.
Der romanische Turm wurde nach Beschädigung im 17. Jahrhundert wiederhergestellt und mit einer 72 m[1] hohen barocken Haube versehen. An der Südseite des Turmes befindet sich ein zweigeschossiger Anbau; das untere Geschoss, zur Hälfte in der Erde, wurde ehemals als Beinhaus genutzt, das obere war/ist die zweijochige Michaelskapelle. Das Beinhaus ist ein von wenig ausgeprägten, eher flachen Kreuzgratgewölben gedeckter Raum. Die vier Gewölbe gruppieren sich um eine Mittelsäule aus äußerst grob behauenem Werkstein. Von außen ist die Erweiterung von 1523 durch Zwerchgiebel hervorgehoben, das eigentliche, romanische Querhaus ist nur auf der Südseite durch einen eigenen Giebel akzentuiert; an der Nordseite ist es in das Dach des Langhauses integriert. Bis auf die Giebel, die unter anderem durch Blendarkaden gegliedert sind, ist das Äußere sehr schlicht gehalten. Eine Ausnahme bildet das romanische Südportal, das als bemerkenswert gilt. Die Fenster der gotischen Erweiterungen sind mit Maßwerk versehen, der romanische Altbau weist solches lediglich im Fenster des südlichen Querhauses auf.
1944 erlitten die Gewölbe des Langhauses sowie die Turmhaube schweren Schaden durch Bombenwurf; obwohl die Bombardierung nicht auf die Altstadt, sondern das Nordviertel Recklinghausens zielte, beschädigten die vergleichsweise wenigen Bomben das historisch wertvollste Gebäude. Die Nordwand war auch schwer getroffen, sie „geriet aus dem Lot“. Auf unmittelbaren Nachkriegsbildern vom gerade begonnenen Wiederaufbau weist ihr an den Turm angrenzender Bereich eine bis zum Boden reichende Bresche auf. Vorkriegsaufnahmen zeigen im Nordquerhaus ein mit Maßwerk versehenes großes gotisches Fenster statt der sich heute dort befindenden beiden rundbogig-romanischen. Die Sakristei war „zerstört“[2]
Ausstattung[Bearbeiten]
Die Petrusglocke des Gerhard van Wou von 1505
Ein sogenannter Baumeisterkopf ist in die Stirnwand des romanischen Querschiffes eingelassen, ebenfalls im Querhaus eine Madonna und eine Darstellung der heiligen Lucia, letztere sind beide gotisch.
Das Sakramentshaus an der nördlichen Ostwand des Erweiterungsbaues wird der Bunikmannwerkstatt zugeschrieben.
Im Langhaus Statuen: über dem Nordausgang St Johannes Nepomuk und St Joseph, unter der Orgel St. Petrus und St. Paulus (mit historistischer Fassung); am Aufgang zur Michaelskapelle eine lanzenbewaffnete Engelsdarstellung. An der Nordwand noch ein Kruzifix.
Taufstein von 1400 aus Baumberger Sandstein auf schmalerem Sockel, das Becken geziert mit einem Rundbogenfries, ersetzte jüngst wieder den Taufstein (1630), welcher nun als Weihwasserbecken dient. Das gotische Stück war 1927 an das Vestische Museum übergeben worden und gelangte im Rahmen von dessen Neustrukturierung zurück in die Kirche St. Peter.
Barocker Hochaltar mit zwei Gemälden aus der Rubensschule.
Das Gemälde an der Westwand des Langhauses stammt ebenfalls aus der Rubensschule und zeigt die Investitur eines Bischofs.
Drei der Glocken sind eines der letzten beiden in Deutschland komplett erhaltenen Geläute des Gießers Gerhard van Wou.[3]
In der Michaelskapelle sind zwei Gemälde: eine Emmausdarstellung (mit Fisch und Apfel auf dem Tisch) und eine Anbetung durch die hl. drei Könige; des Weiteren zwei Statuen: Mutter Anna mit Maria (keine Selbdritt!) und eine weibliche Figur, die einem Armen einen Mantel spendet. Unter der Michaelskapelle im ehemaligen Beinhaus wurde ein sakrales Museum eingerichtet. Der Boden der Michaels-Kapelle ist mit historistischen bunten Ornamentfliesen belegt, zwei tönerne Relieffliesen befinden sich ebenfalls dort.
Der Kreuzweg ist historistisch, erwähnenswert ist die Darstellung des Kreuzes in der Tau-Form.
Quelle: Wikipedia
Ikonen-Museum Recklinghausen
Das Ikonen-Museum in Recklinghausen wurde 1953 gegründet und ist das bedeutendste seiner Art in Westeuropa. Die Sammlung ist die umfangreichste außerhalb der orthodoxen Welt.
Gründung[Bearbeiten]
Im Januar und Februar 1955 fand in der Kunsthalle Recklinghausen eine Ausstellung mit dem Titel „Ikonen aus bedeutenden Privatsammlungen und Klöstern“ statt. Die Werkschau mit Ikonen aus westdeutschem Privatbesitz stieß auf reges Interesse. Es hatte zuvor erst zwei Ikonenausstellungen in Deutschland gegeben: eine 1954 in München; die andere 1952 in Hannover (unter Leitung von Heinrich Wendt). Der damalige Leiter der Recklinghäuser Kunsthalle, Franz Große Perdekamp, hatte Interesse, die Ausstellung nach Recklinghausen zu holen. Dieses Vorhaben wurde allerdings nie verwirklicht. Die allgemein positive Resonanz auf die später verwirklichte Ausstellung von 1955 ließ die Stadt aufmerksam werden und es kristallisierte sich der Wunsch heraus, die Ikonen dauerhaft in Recklinghausen zu behalten. Thomas Grochowiak war zu dem Zeitpunkt Leiter der Kunsthalle. Ihm gelang der Ankauf von 73 Ikonen aus den Sammlungen von Heinrich Wendt und Martin Winkler, um damit den Grundstock für ein Museum zu legen. Am 21. Juli 1956 fand die feierliche Eröffnung des Museums statt.
Gebäude[Bearbeiten]
Das Museum befindet sich in der sogenannten Turmschule in Recklinghausen, direkt gegenüber der Propsteikirche St. Peter am Kirchplatz. Das Gebäude wurde 1795/1798 an Stelle eines Fachwerkbaus errichtet und war bis 1895 eine Volksschule für Knaben. Von 1927 bis 1935 war darin das regionalgeschichtliche Vestische Museum untergebracht, bis 1945 hatte die NSDAP ihr Quartier dort. Kurz nach dem Krieg zog das Verlagshaus Aurel Bongers in das Gebäude. Seit 1956 ist das Ikonen-Museum dort beheimatet. Seit 1983 steht das Haus unter Denkmalschutz. Nach anderthalbjährigen Umbauarbeiten wurde es im Juni 2012 wiedereröffnet.
Sammlung[Bearbeiten]
Blick in die Koptische Sammlung
Die Sammlung des Ikonen-Museums Recklinghausen ist die umfangreichste in der westlichen Hemisphäre. Über 1000 Ikonen, Stickereien, Miniaturen und Holz- und Metallarbeiten sind in dem Museum zu sehen. Die Herkunftsländer sind Russland, Griechenland, Äthiopien und die Balkanstaaten. Erwähnenswert ist auch die koptische Sammlung, die den Übergang von der heidnischen Spätantike zum frühen Christentum dokumentiert. Sie stellt die Vielfalt der Kunst in Ägypten dar, beginnend im 1. Jahrhundert bis ins frühe Mittelalter.
Leitung[Bearbeiten]
Kustos des Ikonen-Museums war von 1956 bis 1982 Heinz Skrobucha. Seit 1983 amtiert Eva Haustein-Bartsch als Kustodin.
EIKON.e.V.[Bearbeiten]
Zwei Jahre nach Gründung des Museum wurde im Februar 1958 der Förderverein EIKON.e.V. Gesellschaft der Freunde der Ikonenkunst gegründet. Unter Thomas Grochowiak, Lothar Mikus und Heinz Skrobucha wurde der Verein ins Leben gerufen und machte sich zur Aufgabe, Vorträge, Ausstellungen und Veranstaltungen zu organisieren, ikoneninteressierte Menschen zusammenzuführen und den Austausch und das Studium fördern.
Quelle:Wikipedia
Neues Museum Recklinghausen Dr. Jerke
Das Museum Jerke ist das einzige Museum für polnische moderne Kunst außerhalb Polens.
Diese möchte der Bauherr und Namensgeber, Dr. Werner Jerke, hier einer breiten Öffentlichkeit nahe bringen.
Auf zwei Etagen mit einer Grundfläche von jeweils 195m2 werden nach der Eröffnung des Museumsbaus über 600 Werke der polnischen Avantgarde und Moderne zu sehen sein.
Neben der stetigen Sammlung sind zudem Wechselausstellungen und weitere Kooperationen mit Künstlern geplant.
Aktuell befindet sich das Museum noch im Bau, die Fertigstellung ist im Frühjahr 2016 geplant.
Betrieben wird das Museum von der Jerke Art Foundation.
Quelle: Website des Museum Jerke
Wir gingen über den neu gestalteten Platz und dann nach rechts auf die Kunibertistraße. Unser Ziel war das Haus Boente, das an der Augustinessenstraße liegt. Kurz vor der Engelburg. Wir waren durstig und wollten etwas Kühles trinken. Das taten wir auch. Dann ging es auf den Weihnachtsmarkt, denn auch der Hunger plagte uns. Wir entschieden uns für frischgemachte Reibeplätzchen. Natz und ich mit Apfelmus, Willi ohne. Natz bereute später seine Wahl, denn ihm lagen die fettigen Biester schwer im Magen. Wir schauten uns das Treiben auf dem Weihnachtsmarkt an.
Oben die Bilder zeigen unseren Weg von Boente zum Weihnachtsmarkt. Unten im letzten Bild gehen Willi und Natz zur Schaumburgstraße. Natz suchte die Bertelsmannfiliale Bücherbund. So gingen wir bis zur Nr. 7, wo es diese Filiale einmal gab. Sie gab es aber nicht mehr. So drehten wir um und gingen wieder zum Weihnachtsmarkt. Uns war nun eigentlich nach einem Kaffee. Wir fanden eine „Kaffeebude“ und tranken einen Kaffee, Willi einen Kakao.
Am Eingang von Karstadt sahen wir noch einen Sandkünstler. Der machte aus nassem Sand Tierskulpturen. Wir entschieden uns nach Hause zu fahren. Wir schlenderten noch einmal über den Weihnachtsmarkt und gingen dann nach rechts auf die Kunibertistraße. Die liefen wir ganz herunter und gingen dann nach links auf den Grafenwall. Auf Höhe des Busbahnhofs überquerten wir den Wall. Der SB 24 fuhr um 15: 15 von dort los. Wir hatten noch etwas Zeit und so gingen wir noch zum Hbf Recklinghausen und schauten uns dort um.
Oben der Busbahnhof. In der Mitte der ein Blick neben dem Busbahnhof. Das letzte Bild zeigt Willi im Bahnhofskiosk.
Es wurde Zeit, wir mussten zum Bus. Wir hatten am Morgen ein Tagesticket gekauft und brauchten es jetzt nur dem Busfahrer zeigen. Busfahren ist teuer geworden. Pro Nase kostete uns die Hin- und Rückfahrt 6,50 €. Wir waren in einen Einsatzbus eingestiegen. Der fuhr aber nur bis zum Berliner Platz in Oer-Erkenschwick. Dort mussten wir aussteigen. Uns war nicht klar warum. Der junge Busfahrer mit Migrationshintergrund musste uns alten Deutschen erklären was ein Einsatzbus ist. Der fährt nur eine gewisse Strecke, um in den Stoßzeiten den vollen SB 24 zu entlasten. Das sahen wir ein und warteten auf den „Echten“. Der war natürlich proppen voll. Ein junger Mann, auch mit Migrationshintergrund stand sofort von seinem Sitzplatz auf und bot uns einen Platz an. Wir enschieden, dass Willi den mit seinem operierten Knie bekam. So fuhren wir wieder bis zur Post in Datteln. Wir stiegen aus und erledigten den Restweg zu Fuß. Es dämmerte schon leicht als ich zu Hause war.
Männer wir sind heute ca. 11 Km gelaufen. Es war schön mit euch.
Opaju