Letzten Montag waren wir in Dortmund Mengede und haben dort die ehemalige Zeche Adolf Hansemann besucht. Leider habe ich es nicht geschafft einen Bericht darüber zu schreiben. Es gibt aber eine Tour im Archiv, die fast so abgelaufen ist wir die am Montag. Die Tour findet man im Archiv August 2016.
Für Montag den 7.5.2018 war herrliches Wetter angesagt. Bis zu 28 Grad warm sollte es werden. Ich überlegte wo wir einmal wieder hinfahren könnten. Ich schaute in mein Archiv und sah, dass wir 2016 zuletzt im Wildpark in Dülmen waren. Das wäre doch bei dem Wetter eine schöne Tour. Ich schrieb den Männern was sie davon halten. Natz rief an und sagte mir wir wären 2017 zum letzten Mal in Dülmen gewesen. Da war ich wohl verhindert, denn einen Bericht aus 2017 habe ich nicht. Aber egal, alle sagten zu. Treffen war bei mir auf der Eichenstraße. Das Wetter war so wie vorausgesagt. Wir fuhren pünktlich los. Wie immer zunächst die Eichenstraße herunter. Am Montag dann aber nicht zur Schleuse Datteln, sondern nach links auf die Industriestraße. Auf der fuhren wir zur B 235. Gegenüber von ATU Datteln erreichten wir die Straße und bogen nach rechts auf diese ein. Es ging in Richtung Olfener Brücke, über die die B235 über den Wesel-Datteln-Kanal geführt ist. Wir überquerten den Kanal und fuhren dann den Kanalberg herunter. Nach etwa 620 Meter Fahrt überquerten wir die B235 auf Höhe des Hofes Braukmann-Berger und fuhren dann auf dem Radweg, links der B235 weiter. Wir erreichten die Lippebrücke und dann nach weiteren 300 Meter Fahrt den Weg zum Krähenbusch. In den bogen wir links ein.
Im ersten Bild fahren Natz und Friedel den Kanalberg zur Olfener Brücke hoch. Bild zwei zeigt die großen Dattelner Schleusentore und das Unterwasser an den Schleusen. Das nächste Bild ist von der Lippebrücke aus fotografiert und zeigt die Lippe in Richtung Ahsen fließen. Das vierte Bild zeigt im linken Bereich die Lippe. Im mittleren Bereich den Radweg, der unter der Brücke herläuft. Hinter dem Rapsfeld sieht man einen Teil des Hofes Tenkhoff rechts im Bild. Links davon verstecken sich die Ruine der Rauschenburg und die alte Gräfte. Das nächste Bild zeigt Willis grünen Rücken und ein Erdbeerfeld am Anfang des Weges Zum Krähenbusch. danach sieht man Natz, der am Hof Tenkhoff vorbei fährt. Im dem Bild sieht man den wolkenlosen, strahlend blauen Himmel und eine sehr schöne Kastanie, die zurzeit blüht. Im vorletzten Bild fährt Natz auf einen Holzschuppen zu, in dem häufig einige Landmaschinen stehen. Das letzte Bild zeigt in der Ferne die Baustelle an der Lippe. Dort wird die Lippe mit riesigem Aufwand renaturiert. Tonnen von Boden werden dort bewegt.
Etwas weiter kamen wir durch den bewaldeten Teil des Weges Zum Krähenbusch. Das ist ein kleiner Hügel der maximal eine Höhe von 81 Meter über NN aufweist. Vor dem Sturm Ella ein dichter Buchenwald. Jetzt ist es dort richtig hell geworden, da viele Bäume umgestürzt waren. Dann ging es weiter in die Bauernschaft Schaafhausen. Die durchquerten wir und erreichten dann nach ca. 1,7 km die Eversumer Straße. Die überquerten wir und bogen dann nach 220 Meter Fahrt nach links in den Alleeweg ein.
Im ersten Bild sieht man meine Großen wie sie durch den sturmgerupften Wald fahren. Rechts sieht man den Beginn des Hügels. Im zweiten Bild sieht man einen großen Hof
, der rechts am Weg liegt. Bild 3 zeigt eine neue Straßenverbreiterung, die gebraucht wird, um Die Bodenmassen von der Lippe weg zu fahren, die bei der Renaturierung anfallen. Im nächsten Bild sieht man ein Spargelfeld, auf dem schon das weiße Gold der Bauern gestochen wird. Im vorletzten Bild sieht man wieder eine Baustelle auf der Strecke zwischen Zum Krähenbusch und Eversumer Straße. Wahrscheinlich auch für die Lastwagen, die die Böden wegfahren. Das letzte Bild zeigt dann schon natz auf dem Alleeweg.
Über den Alleeweg fuhren wir nach Rönhagen herein. Eine kleine Siedlung im Westen von Olfen. Wir kamen an den Alter Postweg und überquerten den. Nach weiteren 310 Meter erreichten wir das Olfener Naturfreibad und fuhren nach links auf das Gelände. Wir schauten uns das Freibad an, das am Morgen noch geschlossen war. Nach 250 Meter bogen wir dann nach rechts ab und fuhren über einen schmalen Pfad zur Kökelsumer Straße. Die erreichten wir und bogen nach links ab. Zunächst war da noch ein Radweg, der aber nach 640 Meter endete. Wir überquerten die Kökelsumer Straße und fuhren weiter auf die Füchtelner Mühle zu. Zunächst überquerten wir die Steverumflut und erreichten dann die alte Mühle.
Fischtreppe als „Umgehungsstraße“ der Füchtelner Mühle
Die Fische in der Stever haben eine „Umleitung“ um das Wehr auf Olfener Gebiet bekommen und können nun erstmals wieder zu ihren Laichplätzen wandern.
Mittwoch, 29.04.2015, 17:04 Uhr
Das Dülmener Rathaus
Das Dülmener Rathaus wurde Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut. Noch heute trennt es das geistliche Leben auf dem Kirchplatz von St. Viktor vom kaufmännischen Treiben auf dem Marktplatz. Der „Scharre“ genannte Durchgang erinnert an die Verkaufsstände der Fleischer, die hier ihre Waren auslegten. In dem als Bogenhalle ausgeformten Erdgeschoss befanden sich im 16. und 17. Jahrhundert die Leinenlegge und die Stadtwaage. An der Giebelwand zur Marktstraße war der städtische Pranger angebracht. Mehrere Umbauten veränderten das Aussehen des Rathauses. Nach seiner Zerstörung im Krieg 1945 begann man 1954 mit dem Wiederaufbau. Der Marktplatz wurde gleichzeitig ausgedehnter angelegt. Dabei verzichtete die Stadt darauf, die Häuserzeile zur Marktstraße wiederaufzubauen.
Der Marktbrunnen
Der Marktbrunnen wurde anlässlich der 600-Jahrfeier der Stadtgründung durch Dülmener Bürger gestiftet. Um in der NS-Herrschaft mehr Platz für Aufmärsche zu gewinnen, wurde der Brunnen 1938 vor das damalige Gymnasium am Charleville-Mézières-Platz versetzt. Erst zum 650-jährigen Stadtjubiläum kehrte der Brunnen 1986 auf den Marktplatz zurück – wenn auch nicht auf seinen alten Standort. Die im Krieg abhanden gekommene Bekrönung des Brunnens in Form einer Putte wurde 1994 erneuert. Der Entwurf Ludwig Dinnendahls symbolisiert zum einen Unendlichkeit – durch die Kugel – und zum anderen Dynamik – durch die pfeilartig freie Form.
Die Stadtmauer und das Lüdinghauser Tor
Im 15. Jahrhundert wurde die Stadt Dülmen mit einer Stadtmauer umgeben. Ihren Verlauf zeichnen noch heute die Ringstraßen (Süd-, West-, Ost- und Nordring) nach. Als einziges Stadttor überstand das Lüdinghauser Tor mit seinen charakteristischen Rundtürmen die schon im 17. Jahrhundert einsetzende Schleifung der Wälle und den Abbruch der Tore, die Anfang des 19. Jahrhunderts abgeschlossen waren. Das Lüdinghauser Tor wurde zum wehrhaften Wahrzeichen der Stadt. Im Vorfeld des 600-jährigen Stadtjubiläums wurde es 1908 grundlegend renoviert, wobei der heute noch zu sehende steinerne Wehrgang ergänzt und die beiden Türme verbunden wurden. Von den Stadttoren stehen heute nur noch Lorenkenturm im Bereich der nördlichen und der Nonnenturm im Bereich der östlichen Stadtmauer. Der Nonnenturm verdankt seinen Namen dem dort 1457 eingerichteten Augustinerinnenkloster Agnetenberg.
Wildpark Dülmen
Der Wildpark Dülmen wurde in den 1860er-Jahren eröffnet und erstreckt sich auf 250 Hektar stadtnah im Westen der Stadt Dülmen. Er besteht aus einer gärtnerisch gestalteten Anlage aus Wiesen, Wäldern und Seen. In dem weitläufigen Areal haben Damwild, Rotwild und Schafe (Heidschnucken) eine Heimat. Die Teiche sind Anziehungspunkt für eine Reihe von Vogelarten.
Drei Zugänge führen in den denkmalgeschützten Park, dessen zentraler Weg in das Radwegenetz der Stadt Dülmen eingebunden ist. Ein weiteres Tor wird bedarfsweise geöffnet, beispielsweise zu Schützenfesten. Die Wege sind teilweise mit einem Rollstuhl befahrbar.
Der Park ist ganzjährig kostenfrei dem Publikum zugänglich.
Geschichte
1860 erfolgte der Erwerb des Landes, das ursprünglich zum 1341 gegründeten Gut Hinderkinck gehörte, vom Erben Cristof Schulte Hinderkinck. Gedacht war das Gelände allerdings vorerst als Landsitz für den Herzog von Croÿ. 1864 wurde durch den Besitzer Alfred von Croÿ der englische Landschaftsarchitekt Edward Milner mit der Gestaltung beauftragt, der das 120 Hektar große Gelände mit Teich, Holzbrücke, Wiesen und Baumgruppen plante. Besonders prägend entstand zu dieser Zeit auch der Herzteich mit der Holzbrücke. Die Ausführung erfolgte durch den Gärtner Charles Barnard, der ebenso Einfluss auf die Gestaltung nahm. Der Park wurde so geplant, dass er durch den gleichzeitig entstandenen Vorpark direkt mit dem 1834 gebauten Schloss verbunden ist. Der Schlossgarten selbst wurde 1861 ebenso in einen Landschaftsgarten umgewandelt.
In den folgenden Jahren wurde der Park viermal im Abstand von etwa 10 Jahren erweitert. Wildtiere bevölkern den Park seit den 1920er-Jahren. Mit dem Bau der Autobahn 43 wurde die Fläche auf die heutigen 250 Hektar verkleinert, der ursprünglich geplante Teil blieb erhalten. Der durch Bebauung immer weiter verkleinerte Schlosspark hat seinen Ursprung in dem Schlossgarten.
Halterner Mühlenbach
Der Heubach, dessen Unterlauf als Halterner Mühlenbach bezeichnet wird, ist ein 30,7 km langer, orographisch rechter Nebenfluss der Stever in Nordrhein-Westfalen, Deutschland. Der Bach mündet seit 1930 nicht mehr direkt in die Stever, sondern speist zusammen mit ihr den Halterner Stausee.
Das Einzugsgebiet des Heubachs hat eine Größe von circa 296 km², es besteht weitgehend aus sandigen Böden, die vorherrschende Landnutzung sind Ackerbau und Grünland, auf den letzten Kilometern auch Waldgebiete der Hohen Mark.
Verlauf
Der Heubach entspringt zwischen Coesfeld und Hochmoor am Rande des Kuhlenvenns unweit des 106 Meter hohen Hünsbergs auf der Kreisgrenze zwischen den Kreisen Borken und Coesfeld. Ursprünglich befand sich seine natürliche Quelle weiter südlich in der Nähe des heutigen Steveder Campingplatzes. Im Zuge der Trockenlegung des Weißen Venns, des ehemals größten münsterländischen Hochmoores, wurde er jedoch weitgehend geradlinig nach Norden verlängert und kanalförmig ausgebaut.[2]
Bereits in Stevede nimmt der Heubach zahlreiche kleinere Zuflüsse aus unbenannten Kanälen auf, die ursprünglich der Moorkultivierung dienten. Nach Einmündung des Tackekanals und des Homannsgrabens nördlich von Maria Veen verläuft der Bach im natürlich geschwungenen Bett nun in südöstliche Richtung. Er durchstreift die Ortsrandlage von Dülmen–Hausdülmen, wo Kett- und Tiberbach einmünden, um dann in südwestliche Richtung abzubiegen. Ab Mühlenbrok wird der Heubach als Mühlenbach bezeichnet. Beim Schloss Sythen teilt er sich in zwei Umfließgewässer, in eines davon mündet der von Osten zufließende Sandbach, das andere fließt an der Wassermühle Sythen vorbei. Im Ortsteil Stockwiese im Mühlbachtal treffen sich die Gewässerarme wieder und fließen stark mäandrierend und mit Altarmen versehen bis zur Mündung bei der Stadtmühle in den Halterner Stausee.
Naturschutzgebiete am Heubach
In der Heubachniederung befinden sich etliche Naturschutzgebiete:
- Das Kuhlenvenn an der Quelle des Heubachs ist als Feuchtwiesenareal mit einem zentralen Abgrabungssee ein überregional bedeutsames Rückzugsgebiet für Wat- und Wiesenvögel.
- In der Fürstenkuhle haben sich Reste des ehemaligen Hochmoores und ein zentraler Heideweiher erhalten.
- Die Heubachwiesen bei Maria-Veen unterliegen dem münsterländischen Feuchtwiesenschutzprogramm. Hier brüten seltene Arten wie Schwarzkehlchen, Kiebitzund Großer Brachvogel. Im Heubach selbst kommt seit einigen Jahren wieder der seltene Fischotter vor. Tausende arktischer Gänse finden sich regelmäßig ein. In den Heubachwiesen und der bachabwärts gelegenen Feldflur rasten zahlreiche Zugvögel und Wintergäste. Dazu gehören Arten wie die Blässgans, die Saatgansoder der Kranich. Seit wenigen Jahren brütet der Kranich auch auf dem benachbarten Truppenübungsplatz Lavesum. Westlich schließt sich die ebenfalls als Naturschutzgebiet ausgewiesene Wildpferdebahn im Merfelder Bruch an.
- Bei Hausdülmen befinden sich die Teiche in der Heubachniederung des Herzogs von Croÿ, wo sich verschiedenste Biotope kleinräumig ausgebildet haben. Auch hier leben Fischotter und andere seltene Arten wie die Sumpf-Heidelibelle, die hier ihr einziges westfälisches Vorkommen hat. Im Herbst und Winter sammeln sich hier hunderte Silberreiher.
Teiche in der Heubachniederung
In der ehemals weitgehend vermoorten Niederung des Heubaches westlich von Dülmen liegen die insgesamt 120 ha großen Fischteiche des Herzogs von Croy. Sie sind das Herzstück der „Dülmener Seenplatte” und gelten unter Naturfreunden als Schatzkammer und Geheimtipp. Meist versteckt hinter hohen Hecken oder Waldstücken liegen zahlreiche bis zu 30 ha große Teiche. Nur ein kleiner Teil dient heute noch der Karpfenzucht. Die meisten Teichflächen sind vom Land NRW für Naturschutzzwecke angepachtet. Die Vielfalt aus großen Wasserflächen, klaren Bächen und Gräben, Nasswiesen,Heide, Moor und feuchten Wäldern gibt es auf dieser relativ kleinen Fläche kein zweites Mal in NRW. Dieses bunte Mosaik aus verschiedenen Lebensräumen hat sich zu einem großartigen Paradies für Wasservögel, Frösche und seltene Sumpf- und Wasserpflanzen entwickelt.
Die Teiche sind nur eingeschränkt zugänglich. Mehrere Informationstafeln informieren jedoch umfassend. Am Oedlerteich und am Torfvennteich befinden sich Beobachtungskanzeln, die einen Blick auf die reichhaltige Vogelwelt ermöglichen. Also, Fernglas nicht vergessen!
Hausdülmen
Hausdülmen ist seit 1975 einer der Ortsteile der Stadt Dülmen und liegt somit im Kreis Coesfeld. Er liegt nahe Dülmen in Richtung Haltern. Das Dorf hat etwas mehr als 2000 Einwohner.
Geschichte
Zum Schutz seines Landes ließ der münsteraner Bischof Burchard von Holte im Frühjahr 1115 eine einfache Burg (oder besser ein Festes Haus) errichten: „dat hues to Dulmene“. 1121 wurde die Burg durch Herzog Lothar von Sachsen zerstört. Erst 1137 wurde die Grenze auf Veranlassung von Bischof Werner mit einer Burg in Hausdülmen wieder gesichert. Im 13. Jahrhundert wurden aus den vier Burgmannshöfen acht. Auch die 1231 erneuerte, dem Heiligen Mauritius geweihte Burgkapelle befand sich dort. Vor der Burg befanden sich zudem Häuser und Ställe des Gesindes, weil diese keinen Platz in der Burg fanden. Gegen Angreifer wurde die so genannte Freiheit durch Umflutgräben und Wälle gesichert. Der Wert der Burg sank allerdings durch die Aufkommen von Feuerwaffen in den Jahren des 14. und 15. Jahrhunderts ständig. Zuletzt waren 1451 Reiter des Herzogs von Kleve in der Burg stationiert. Danach hatte die Burg keine bedeutende militärische Rolle mehr.
Dank der Funktion als landesherrlicher Residenzort war 1532 Bischof Franz von Waldeck Gast in Haus Dülmen, als dieser sein Bistum von dort regierte. Er brach von Haus Dülmen aus die Herrschaft der Täufer in Münster. Nach Münsters Eroberung wurden die Anführer Jan van Leyden, Bernhard Knipperdolling und Bernhard Krechting 1535 für sechs Monate im Bergfried eingekerkert (und danach am 22. Januar 1536 in Münster hingerichtet). Die Truppen des Herzogs von Alba zerstörten im spanisch-niederländischen Krieg (1568 bis 1609) die Burg mit Ausnahme des Turms, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts niedergerissen wurde. Die Amtsverwaltung verließ 1657 Hausdülmen und wechselte ihren Sitz nach Dülmen. Die Geschichte der Landesburg Haus Dülmen endet damit im 16. Jahrhundert. Sie wurde nur noch wenig genutzt und zerfiel nach und nach. 1704 bewohnte die Burg nur noch der Amtsjäger. 1777 wurden der Bergfried und die Reste der Ringmauer abgerissen. Aus der Burg „Haus Dülmen“ entwickelte sich nach und nach der Ort „Hausdülmen“. (Der heutige Kapellenbau aus dem 17. Jahrhundert ist heute das älteste Gebäude in Hausdülmen.)
Im 19. Jahrhundert war die Textilproduktion der wirtschaftliche Mittelpunkt. Danach wurden im Zuge der Industrialisierung die meisten Weber Fabrikarbeiter oder Bauern. Der Erste Weltkrieg ging fast spurlos an Hausdülmen vorüber, selbst im Zweiten Weltkrieg wurden nur drei Gebäude zerstört. Allerdings befand sich in der Nähe von Hausdülmen während des Ersten Weltkrieges ein Kriegsgefangenenlager, das „Dullmen Camp“. Vom Lager ist noch das Haus des Kommandanten erhalten, es dient heute als Wohnhaus. Der Friedhof des Lagers wurde um 1965 herum an den heutigen Standort Friedensallee verlegt, auf dem Ehrenfriedhof ruhen etwa 600 verstorbene Kriegsgefangene vor allem aus Russland und Rumänien.
1929 wurde das Amt Haltern von Kreis Coesfeld dem Kreis Recklinghausen zugeordnet. Damit verlief die Kreisgrenze quasi durch Hausdülmen, kleinere Teile des Ortes lagen auf dem Kreisgebiet Recklinghausen. Am 1. April 1930 verlor Hausdülmen die Gebietshoheit und wurde dem Kirchspiel Dülmen zugeordnet.[1] Am 1. Januar 1975 wurde das Kirchspiel Dülmen zusammen mit Hausdülmen unter neuer Grenzziehung in die Stadt Dülmen eingemeindet.[2][3]
Die Bezeichnung Pielen, mit der im Volksmund die Hausdülmenerinnen und Hausdülmener genannt werden, geht übrigens auf eine umfangreiche Gänsehaltung zurück. Belegt wird dies durch Lieferungen von Gänsefedern 1656 an den Bischof von Münster. Heute erinnert der Dorfbrunnen mit Gänsehüterin und Gänsen an diese Geschichte.
Leben in alter Mühle
Hausdülmen. Wenn Angela Brockmann (49) Besucher an ihrer Haustür empfängt, dann ziehen ihre Gäste beim Eintreten unwillkürlich die Köpfe ein, denn die Raumdecken sind außergewöhnlich tief. Und wenn der Besuch dann in das Haus tritt…
<1>Hausdülmen. Wenn Angela Brockmann (49) Besucher an ihrer Haustür empfängt, dann ziehen ihre Gäste beim Eintreten unwillkürlich die Köpfe ein, denn die Raumdecken sind außergewöhnlich tief. Und wenn der Besuch dann in das Haus tritt, geht es leicht bergab. Der Fußboden hat nämlich eine kleine Neigung. Kein Wunder, denn das Haus, in dem Angela Brockmann mit Ehemann Reinhold und den beiden Söhnen Sebastian und Christoph lebt, hat schon viele Jahre auf dem Buckel. Die Familie Brockmann wohnt nämlich in einer alten Mühle, gleich neben dem Hotel-Restaurant Großen Teichsmühle. Küchenmeisterin Angela Brockmann hat es also nicht weit bis zu ihrem Arbeitsplatz.
„Der schönste Raum ist das Wohnzimmer“, sagt sie und geht schon einmal vor. Ganz leise hört man von draußen das Rauschen des Wehres im Mühlenbach. Tief bücken muss sich, wer das Wehr durch ein kleines Fenster in der Stirnwand sehen will. Das Fenster erinnert an ein zu groß geratenes Bullauge. Angela Brockmann erklärt, welche Funktion diese kreisrunde Öffnung in der Wand einmal gehabt hat. „In den Löchern befanden sich früher die Achsen für die Mühlräder“, sagt sie und setzt sich in einen der gemütlichen Sessel. Da, wo sich jetzt das Wohnzimmer befindet, sei vorher so eine Art Kriechkeller gewesen. Hier sei auch wohl noch ein Hühnerstall gewesen und auch Kartoffeln seien hier wohl gelagert worden. Außerdem vermutet Angela Brockmann, dass sich auch die Technik der Mühle hier befand. „Das war eine richtige Mühle, in der Korn gemahlen wurde“.
<2>Die alte Mühle sieht von außen zwar klein aus, hat aber eine Wohnfläche von etwa 250 Quadratmetern, verteilt über drei Wohnetagen. Das Wohnzimmer befinde sich quasi im Souterrain, erklärt Angela Brockmann. Wo gleich am Eingang eine kleine Büroecke eingerichtet ist, dort befand sich früher eine kleine Küche, die sich jetzt eine Etage höher befindet. Drei Stufen hoch geht es weiter ins Schlafzimmer. Dort befanden sich früher die Toiletten der Teichsmühle.
Vom Schlafzimmer können die Brockmanns durch eine große Tür auf die Terrasse direkt am Wasser gehen. Auf der Terrasse herrscht Holz vor. Die Umrandung ist ebenso aus diesem Werkstoff wie der Tisch und die Stühle. Wenn man in solch einem Gemäuer wohne, dann müsse man viele Dinge beachten, sagt Angela Brockmann, die allerdings auch das Moderne mag. Die Mühle, erklärt sie weiter, sei erst in den 70er Jahren bewohnbar gemacht worden. Ihr Vater, Ernst Bispinghoff, habe zunächst dafür gesorgt, dass ein neues Dach auf das Gebäude komme. „Es ist wichtig, dass es nicht feucht wird“. Danach wurde der Dachboden ausgebaut, und seit der Hochzeit 1983 wohnen Angela und Reinhold Brockmann in der Mühle mit ihren dicken Wänden.
<3>Die schätzt die Hausherrin besonders. „Das ist total schön, weil es immer kühl ist. Die Wände sind fast einen Meter dick“. Platz hat die Familie Brockmann in ihrem Domizil. Auf den insgesamt drei Etagen gibt es auf jeder Ebene je ein Bad. Ganz unten befindet sich noch ein Abstellraum und eine Tür weiter ist die Toilette und auch eine kleine Sauna ist eingebaut. Auf die Frage, ob sie noch das Rauschen des Wassers am Wehr hört, erzählt Angela Brockmann, dass die Familie während eines Urlaubs in Zermatt direkt neben einem rauschen Bach gewohnt habe. Da hätten alle gleich gesagt: „Das ist ja wie zu Hause“.
Wenn Angela Brockmann auf ihre Terrasse geht, dann hat sie nicht nur die tolle Aussicht auf das Wehr. Gegenüber ihrer Mühle steht eine weitere. Die ist aber wesentlich kleiner.
Doch auch die ist von innen renoviert und zu einem Wohnhaus umgebaut worden. Die Mühle ist an eine Familie vermietet. Ob sie sich vorstelle können, hier auszuziehen und woanders zu wohnen, sagt die 49-Jährige: „Das würde ich mir nicht wünschen. Wohnen in einer Mühle gehörte immer zu meinem Lebenstraum“.