Die Geburtstage in meiner Familie nehmen am Ende des Monats Juli und bis zum 05. 08 kein Ende. Am letzten Montag mussten wir nach Olfen zu unserem Ältesten, da dort zwei Geburtstage unserer Enkelkinder zu feiern waren. Da Friedel auch verhindert war, sind Willi und Bernhard alleine durch die Haardt gejagt. Willis Lieblingsgebiet um sich mal so richtig aus zu pauern. Heute sind wir wieder zu viert. Ich hatte schon darum gebeten, dass wir nicht 7-8 Stunden unterwegs sind, da ich pünktlich um spätestens 15;30 Uhr zu Hause sein müsse, da am 05.08 wieder eine Geburtstagsfeier anstehe. Männer kein Stress mit der Zeit! Willi hatte den Silbersee II als Ziel vorgeschlagen. Natz gab zu bedenken, dass wird wieder ein sechziger. Ob das bis 15:30 zu schaffen wäre. Willi wollte den kürzesten Weg aussuchen. Treffen war um 09:30 bei Willi. Es sollte ja wieder 30° warm werden. Da konnten wir am Morgen, wenn es noch erträglich, ist Kilometer machen. Willi erzählte uns, er habe die kürzeste Strecke gefunden. 21 km wären es bis zum Silbersee II. Na dann mal los. Wir ließen den Hauptfriedhof in Natrop links liegen und fuhren Richtung Dortmund-Ems-Kanal. Friedel und Natz legten auf der Sutumer Straße ein Höllentempo vor, als sei der Teufel hinter uns her. Die Felder am Sutumer Bruchgraben flogen an uns vorbei. Schnell hatten wir den Kanal erreicht und fuhren Richtung Schleuse Ahsen. Wir hatten Rückenwind und die Hast ging weiter.
Auf den Bildern oben sieht man wie schon das Wetter wieder war. Unten rechts ist schon die Ahsener Schleuse zu erkennen, die wir dann schnell erreicht hatten. Wir fuhren dort über den Kanal und gleich wieder auf den Leinpfad herunter. Nun waren wir rechtsseitig vom Kanal Richtung Flaesheim unterwegs. Dieses Teilstück des D-E-Kanals zeigt sich im Sommer von seiner schönsten Seite. Willi vergleicht es immer, wenn wir hier herfahren, ich meine mit dem Main- Donaukanal zwischen Bamberg und Weißenburg in Bayern. Wie schön doch unsere nähere Heimat ist, wenn man sie mit dem Fahrrad erkundet.
Die sechs Bilder oben zeigen den Weg von der Schleuse Ahsen, die wir Oben links gerade überfahren, bis zur Einmündung des Kanals in das Flaeheimer Baggerloch mit seiner neuen Marina Unten rechts. Im Bild in der Mitte rechts sieht man den Campingpark Ahsener Heide der zwischen dem Rand der Haard und dem Kanal sehr schön liegt. Wir donnerten weiter. Mein Tacho zeigte zeitweise bis zu 22 km/h an. Mit dieser Geschwindigkeit müssten wir unter einer Stunde, für die berechnete Strecke bleiben, wenn wir keine Pause machten. Apropos Pause. Die machten wir natürlich. Fast 12 km waren wir gefahren und hatten die Schleuse Flaesheim erreicht. Dort steht eine Bank die zu einer Pause einlädt. Die Pause gönnten wir uns natürlich. Trinken war angesagt.
Oben auf den Bildern erreichen wir gerade die Flaesheimer Schleuse. Unten sieht man uns an der besagten Bank. Natz bringt schnell ein Rauchopfer, Willi sucht noch den richtigen Sitzplatz und Friedel füllt schon seine Wasserdepots auf. Unten rechts wir vier Fahrradcowboys wie auf der Hühnerleiter. Lange hielten wir uns nicht auf, eine Zigarettenlänge, dann ging es weiter. Wir fuhren vom Kanal ab. Für den nächsten Kilometer bis zum Flaesheimer Damm war die Lippe unser Begleiter. Rechts von uns schlängelte sie sich an Flaesheim vorbei. Wir fuhren nach rechts auf den Flaesheimer Damm. Nach 300 Meter hatten wir die Lippe überquert. Links und rechts von uns begann die Westruper Heide. Wir fuhren bis zur Hullerner Straße durch dieses Naturschutzgebiet. Natz kam dabei der Gedanke, was hier wohl passiert, wenn durch die lange Hitzeperiode mal ein Brand ausbreche. Es war hier alles Furztrocken und die Schäden die dadurch in der Natur entstehen würden wollten wir uns eigentlich nicht vorstellen. Ein Naherholungsgebiet der besonderen Art wäre über Jahre zerstört. Hoffentlich sind alle Besucher vorsichtig mit Feuerauslösenden Utensilien. Wir überquerten die Hullerner Straße und fuhren auf Sythen zu.
Die Westruper Heide
Die Entstehung der Westruper Heide – „Wüste“ zwischen Lippe und Stever
Nachdem die Engel im Auftrag Gottes die Erde gestaltet hatten, war der gute Boden schon überall verteilt, da stellten sie erschrocken fest, dass zwischen Lippe und Ste-ver ein Stück fehlte. Eilig schütteten sie einen Sack Sand aus und legten eine dünne Schicht von Humusresten darüber. Nun wuchsen auch hier einige anspruchslose Pflanzen – und Gott sah, dass es gut war…So einfach beschreibt die Legende die Entstehungsgeschichte der Heidelandschaften um Haltern.
Für den, der’s sachlicher mag, hier die historische Version:
Die Westruper Heide liegt auf einem Binnendünen-Gebiet der Nacheiszeit, entstanden durch Flugsande, die sich auf den Lippeterrassen abgesetzt hatten. Im Mittelalter gab es den „ursprünglichen“ mitteleuropäischen Eichen- und Mischwald schon nicht mehr. Stattdessen wurden Kühe und Schweine in Nieder- und Hudewälder mit viel Buschwerk getrieben oder man ließ es auf Zwergstrauchflächen, zwischen Eschgebieten (durch Plaggenaufschichtung gewölbte Hügel) und auf vereinzelten Grünlandschaften an Bächen weiden. Der Wald war Rohstofflieferant für Ackerbau und Viehhaltung geworden. Durch das Plaggen (Abschälen der obersten Humus- und Krautschicht) wurde Streu für Haustiere gewonnen, welches dann als Dung für die Felder genutzt werden konnte. Eichenrinde diente zur Herstellung von Lohe (Gerbstoffe für Leder). Man sammelte Laub als Winterfutter, Brennholz für Heim und Gewerbe wie Bäckereien oder Schmiede. Das Kappen der Bäume führte zu Stockausschlag, Gerten und Ruten für Körbe und Zäune hervorbringend.
Die stetige Entnahme durch Jedermann ohne Nachhaltigkeit ließ den Wald immer weiter verschwinden. Weite Landstriche um Haltern herum, die Hohe Mark, die Haard, boten ein ähnliches Bild: Auf den entkräfteten Böden waren nur wenige genügsame Pflanzen zu finden: Heidekraut, Ginster, Gräser, Wacholder. Die karge Vegetation bot schließlich nur noch Schafen und Bienen Nahrung und führte im 16. Jahrhundert zu einer Blütezeit der Imkerei. Der Freiherr vom Stein soll Halterns Landschaften als „Wüste“ bezeichnet haben.Als winziger Rest einer früher riesigen Heidelandschaft ist die Westruper Heide mit ca. 63 ha immerhin die größte Zwergstrauchheide Westfalens . Sie wurde 1936 unter Naturschutz gestellt, um die Ablagerung von Baggeraushub des Halterner Stausees zu verhindern. Nicht verhindert werden konnten zunächst die zahlreichen Trampelpfade und die Müllberge… Immer wieder wurden Aktionen zur Säuberung, zur Entfernung der Birkenschößlinge und zur Wiederherstellung der Heidekrautflächen durchgeführt, Beweidung durch eine Schafherde eingeschlossen. Die Ergebnisse waren entmutigend und die Herde wurde 1970 wieder abgeschafft.
Seit 1993 gibt es auch wieder eine Heidschnuckenherde in der Westruper Heide, uLB, LÖLF, biologische Station vom Kreis Recklinghausen und Heimatverein Sythen sei Dank. Quelle: Auszüge aus dem Nabu Artikel- Die Westruper Heide.
Hier die Bilder von der 2 km langen Fahrt durch die Heidelandschaft. Auf unserem Weg nach Sythen mussten wir die Oberstever im Bereich des Lakeside Inn überqueren. Links ist dort auch der Bootverleih Meilenbrock. Von dort aus kann man die Oberstever Richtung Hullernerstausee erkunden. 1,8 km fließt die Stever durch die Stauung hier sehr träge. Der Wald ist hier sehr nah an das Steverufer heran gewachsen. Alles sieht hier, durch das einfallende Lichtspiel, eher verwunschen aus. Ein herrliches Stück Landschaft, dass zum Spazieren gehen einlädt. Wir ließen das Heute alles rechts liegen und fuhren weiter gegen Sythen. Der Stockwieser Damm führte uns 2 km Richtung Sythen. Dort bogen wir nach links Richtung Schloss Sythen ein. Dieses erreichten wir nach weiteren 900 Meter.
Oben nun die Bilder zu der Wegbeschreibung. Links Oben der Bootsverleih. Recht Oben die Steverbrücke in diesem Bereich. Die nächsten 3 Bilder zeigen uns auf dem Weg zum Schloss. Das letzte Bild zeigt meine Großen vor dem verschlossenen Schlosstor. Natz versucht durch einen Ritz den Inneren Teil des Schlosshofes zu ergattern.
Schloss Sythen
Schloss mit bewegter Vergangenheit
Erstmals urkundlich erwähnt wurde die germanische Wallburg „Sitina“ im Jahr 758 unter dem damaligen König Pippin. Fast 50 Jahre später wurde dann die Burg Sythen von Karl dem Großen dem ersten Bischof von Münster, dem heilige Luidiger, zum Lehen gegeben. In den folgenden Jahrhunderten wechselte die Burg häufig die Besitzer: so herrschte hier unter anderen im 13. Jahrhundert der Ritter Diederich, bis die Ritter von Hagenbeck die Burg 1301 übernahmen und 150 Jahre lang dort lebten. Seit 1821 war dann der Graf von Westerholt Eigentümer von Schloss Sythen, welches zuerst an den Caritasverband verpachtet und im Jahr 1971 dann an diesen verkauft wurde.
Ausgerechnet der Verkauf an die Caritas bedeutete den Untergang der Anlage: Um dort ein Familienerholungsheim zu errichten, ließ man das alte Herrenhaus, das noch gut in Schuss war, einfach abreißen. Das Heim wurde zwar nie gebaut, aber immerhin hatte man das historische Gemäuer schon einmal dem Erdboden gleich gemacht … 1979 wechselte dann das Schloss Sythen noch einmal den Besitzer, bis es 1989, inzwischen in einem bedauernswerten Zustand des Verfalls, von der Stadt Haltern erworben wurde.
Förderverein Schloss Sythen
In den folgenden Jahren wurde das Schloss durch das große Engagement der Sythener Bürger und Vereine in Zusammenarbeit mit der Stadt Haltern und vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden wieder renoviert. Trotz aller Widerstände und Probleme gelang es, eine der ältesten Siedlungsstellen im Stadtgebiet nicht nur zu erhalten, sondern auch mit neuem Leben zu füllen. Heute ist die ehemalige Wallburg ein soziokulturelles Zentrum und die Räumlichkeiten im restaurierten Torhaus und der ehemaligen Schlosskapelle können für Veranstaltungen aller Art gemietet werden. Quelle: Ruhr-Guide Artikel Schloss und Wassermühle Sythen.
Die Bilder zeigen das Torhaus, die ehemalige Kapelle sowie Reste des Wassergrabens und einen Teil des Mühlenteichs. Meine Großen verlangen Eintritt am Torhaus. Vergeblich, der Prinz kütt nich.
Gegenüber dem Schloss liegt die Wassermühle von Sythen. Die wollten wir uns natürlich auch noch anschauen
Die Korn- und Ölmühle Sythen
Gegenüber des Schlosses liegt die alte Wassermühle Sythen, die erstmals 1331 urkundlich erwähnt wurde und ihrWasser aus dem Halterner Mühlenbach bezieht. Der Mühlenbach speist darüber hinaus auch heute noch das Gräftensystem der ehemaligen Burganlage. Nur liefert die Mühle, deren Wasserrad heute nur noch als Schmuck dient, kein Getreide mehr an das Schloss, dafür wurde sie aber im Rahmen dessen Renovierung ebenfalls vor dem Verfall gerettet. Heute ist sie eine Begegnungsstätte. Quelle: Ruhr-Guide Artikel Schloss und Wassermühle Sythen.
Auf dem Bild Oben links sieht man eine Frau die für ihr Kind Papierschiffchen in den Mühlenbach unterhalb der Mühle schwimmen lässt. Oben rechts das Mühlenrad. Unten links der aufgestaute Halterner Mühlenbach. Das letzte Bild zeigt das Hotel hinter der Mühle. Pfeiffers Sythener Flora. Wir hatten alles gesehen und fuhren weiter Richtung Innenstadt. Noch immer auf dem Stockwieser Damm näherten wir uns dem Stadteingang mit Blick auf den Kirchturm. Dort stoppte uns die Bundesbahn. Just als wir ankamen ging die Bahnschranke herunter. Das ließ mir Zeit einige Aufnahmen zumachen.
Hier die Bilder von unserer Zwangspause vor dem Bahnübergang. Der Zug war durch und wir konnten auch weiter. Wir erreichten den Schalweg, die Hauptstraße durch Sythen. Vorbei an der Katholischen Kirche Sankt Joseph erreichten wir die Lehmbraker Straße. Diese brachte uns nach 1km zum Prickings Hof.
Prickings-Hof
Geschichte[Bearbeiten]
Der Prickings-Hof wurde zwischen 1958 und 1962 von Ewald Döpper (1929–1994) zusammen mit seiner Frau Maria-Henriette geb. Pricking aufgebaut. In den ersten Jahren wurden neue Stallungen für 20 Kühe, 30 Mastbullen, 20 Zuchtsauen, 300 Mastschweine, 8 Milchkühe, 4 Rinder, 30 Hühner und 2 Pferde gebaut. Später kamen ein kleines Schlachthaus und eine bäuerliche Probierstube hinzu. Sie richteten auch einen Hof-Verkauf für Fleisch und Wurst ein.
Sehr bekannt ist auch das Restaurant, welches nach eigenen Angaben Deutschlands größte bäuerliche Speisegaststätte ist. Die Gaststätte ist auf Großportionen ausgerichtet. Es werden Beutel ausgelegt, damit Reste der eigenen Mahlzeit mit nach Hause genommen werden können.
Heute umfasst der Prickings-Hof etwa 500 Hektar und ca. 5000 Tiere. Quelle Wikipedia
Wir ließen den bekannten Hof rechts liegen. Viel konnte da auch nicht los sein. Die Parkplätze waren leer. Liegt das etwa an den negativen Schlagzeilen die der Hof seit Jahren macht? Wer Interesse an den Gerüchten hat, sollte mal im Netz recherchieren. Wir fuhren durch Lehmbraken und erreichten die Münsterstraße. Hier fuhren wir nach rechts. Nach knapp 200 Meter bogen wir nach links in den Weg Zum Vogelberg ein. Wir hatten unser Ziel erreicht.
Oben vier Bilder die unseren Weg durch Sythen und Lehmbraken zeigen. Über dem Prickingshof flogen vier Störche. Leider habe ich nur einen mit dem Tele erwischt. Der Himmel war wolkenlos. Es wurde wärmer. Wir fuhren an dem Kalksandsteinwerk, dass rechts am Weg liegt vorbei. Vor den Parkplätzen ist eine Schranke aufgebaut. Dort erwartet uns Ralf Louis mit seinen Leuten. Das Securityunternehmen überwacht die Parkplätze am See. Die knöpfen auch uns 2 € ab. Wir durften weiter. Der Anblick der uns dann geboten wird rechtfertigt die kleine Gebühr. Es war 11:00 Uhr und wir hatten unser Ziel erreicht. Es waren 23 km geworden. Wir waren einen Schnitt von 16 km gefahren. Wir waren in der Zeit. Mein Zeitziel 15:30 war machbar, wenn nichts dazwischen kam. Unsere große Pause machten wir im Lokal Treibsand. Alle waren für einen Capu. Es war auch erst 11 Uhr, zu früh für ein Bier. Von der Terrasse des Lokals schauten wir uns das Treiben am See an. Das Wetter war ja herrlich und der Strand war für einen Montagvormittag schon gut besucht. Unser Friedel kam auf die Idee, er müsse mal im See Schwimmen. Hast du eine Badehose dabei? Nein! Willst du nackend? Nein, mit Unterhose. Hast du ein Handtuch mit? Nein. Du fährst dir einen Wolf wenn du mit nassem Hintern auf den Sattel gehst! Ich bin nicht so empfindlich! Na dann mach! Er machte auch. Verschwand einen kurzen Augenblick zu seinem Fahrrad und erschien dann mit seinem Astralkörper, in seiner Unterhose, wieder an unseren Tisch. Wir Männer sind ja auch mit unserer Unterwäsche moderner geworden. Früher wäre er mit einer weißen Makounterhose mit Eingriff erschienen. Heute trägt man Pantys, von einer schicken Badehose kaum noch zu unterscheiden. So durfte Friedel sich am Wasser zeigen. Er ging zum See und schwamm.
Hier nun die ersten Eindrücke von unserem heutigem Ziel Kanickelhausen. Kanickelhausen was ist denn das? Das wusste ich bis Dato auch nicht. Damit ihr eure Neugierde befriedigt hier die Auflösung.
HERZLICH WILLKOMMEN IN KARNICKELHAUSEN
Karnickelhausen! Kennt doch jedes Kind! Karnickelhausen wurde im Volksmund ein Landstrich zwischen Sythen und Hausdülmen genannt. Dieser Landstrich ist etwa 5 qkm groß und bestand zum größten Teil aus Mischwald, Heide und 3 Seen, den sogenannten Silberseen, aus denen Quarzsand gewonnen wird. Ab dem 18. Jahrhundert der Neuzeit wurde dieser Landstrich bewohnt und hat auch viel erlebt. Man kann sogar sagen, ein kleiner Flecken auf der Landkarte ist in die Geschichte Europas eingegangen.
Auf diesen Seiten wird die Geschichte von Karnickelhausen in Bildern und Geschichten über Land und Leute dargestellt.
http://silberseen-karnickelhausen-2013.jimdo.com/
Burkhard Lüning Haltern am See – 2005
So jetzt ist das Geheimnis gelüftet und wir können uns weitere Bilder anschauen.
Oben links sehen wir unseren Friedel wie er im See rumpaddelt. Rechts oben das Treiben an diesem Strandabschnitt. Unten links, am gegenüber liegenden Ufer eine Abbruchkante. Und siehe da im rechten Bild unten eine besondere Birkenart. Die Unterbuchsenbirke. Ihre Frucht eine schicke Panty. Es war ja noch nicht richtig Mittagszeit, aber trotzdem überkam uns ein kleiner Hunger. Wir fragten den netten Kellner ob es was zu Essen gebe. Die Küche mache erst um 12:30 Uhr auf, aber ein belegtes Brötchen wäre schon jetzt möglich. Wir vier, Friedel hatte sein Erfrischungsbad beendet, waren uns einig, wir nehmen ein Käsebrötchen. Trocken kriegen wir das aber nicht herunter. Also musste ein Getränk dazu. Dreimal ein alkoholfreies Weizenbier. Einmal mit einem Schuss Cola. Ein Wasser für mich. Brötchen war lecker und unser kleiner Hunger war erledigt. Wir tranken in Ruhe aus und schauten mal auf die Uhr. Es war wahrhaftig fast 12 Uhr. Die Mittagswärme kroch heran. Friedel erntete seine Unterbuchse und wir fuhren ein Stück am Strand entlang. Wir wollten einen Ausgang finden. Den fanden wir aber nicht und so mussten wir dahin zurück wo wir hergekommen waren.
Hier die Bilder von unserer Irrfahrt am und um den See herum, um einen Ausgang zu finden. Im mittleren Bild rechts sieht man das eingezäunte Gelände der WASAG.
Die Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (WASAG) war ein bedeutendes deutsches Unternehmen für die Herstellung von Sprengstoffen, Explosivstoffen und Munition
Das Unternehmen WASAG wurde 1891 in Düsseldorf von einem Konsortium unter der Leitung von Max Bielefeldt mit dem Sitz in Coswig (Anhalt) gegründet. Zum Konsortium gehörten unter anderem die Unternehmer Hugo Stinnes, Gustav Poensgen und Hugo von Gahlen. An der Unternehmensgründung waren zwanzig Aktionäre beteiligt.[1] Zielsetzung war es, das damalige Monopol der Pulverfabriken rund um die Dynamit AG aufzubrechen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten am Standort Coswig – Teile der ursprünglich geplanten Produktionsanlagen mussten auf Veranlassung der örtlichen Behörden 1894 nachReinsdorf bei Wittenberg verlagert werden – entwickelte sich das Unternehmen rasch zu einem der wichtigsten Produzenten von Sprengmitteln für die zivilen und militärischen Bereiche. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Unternehmen in den I.G. Farben-Konzern integriert und wurde dort zum größten deutschen Sprengmittelhersteller.
Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten]
Die I.G. Farben, in der auch die Dynamit AG und die Köln-Rottweil AG inkorporiert waren, und die Westfalit AG (Vorläufer der WASAG) bildeten ein Kartell, welches annähernd eine Monopolstellung auf dem deutschen Pulvermarkt innehatte. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und durch deren Absichten einer massiven deutschen Aufrüstung wurden von der Wehrmacht größere Produktionskapazitäten für Munition gefordert. Um diese Forderungen zu erfüllen, gründeten die WASAG und die DAG 1934 dieDeutsche Sprengchemie GmbH, welche mit Unterstützung der staatseigenen Verwertungsgesellschaft für Montanindustrie GmbH neue Sprengstoff- und Munitionswerke auf staatlichem Grund und Boden errichtete.[2] Später wurde die Deutsche Sprengchemie GmbH ein alleiniges Tochterunternehmen der WASAG.
Die DAG führte dieselben Tätigkeiten in der Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse mbH (kurz: Verwertchemie) weiter. Diese betrieb mehr als 30 derartige Werke, unter anderem in Hessisch Lichtenau, Empelde und Allendorf (heute Stadtallendorf). Letzteres war damals die größte Munitionsfabrik Europas. Dort mussten während des Zweiten Weltkriegs mehr als 15.000 Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge arbeiten, welche in von der SS verwalteten Lagern in der Nähe der Fabriken untergebracht wurden. 1938 wurde inAschau am Inn ein weiteres Werk zur Herstellung von Nitrocellulose errichtet, welches nach dem Krieg im Rahmen der Entflechtung der I.G. Farben AG in den Besitz der WASAGüberging.
Nachkriegszeit[Bearbeiten]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Unternehmensbesitz von den Alliierten beschlagnahmt. Der Großteil der Produktionsanlagen befand sich in der sowjetischen Besatzungszone, unter anderem produzierte die WASAG von 1934 bis 1945 in Klietz. Das Reinsdorfer Werk wurde vollständig demontiert. Die I.G. Farben AG wurde nach Entschluss der Alliierten Hohen Kommission mit dem Gesetz Nr. 35 der AHK aufgelöst und die Geschäftsaktivitäten entsprechend der Durchführungsverordnung zum Gesetz Nr. 35 vom 23. Mai 1952 auf zwölf zu errichtende Nachfolge-Tochterunternehmen verteilt, darunter auch die WASAG-Chemie AG.[3] Diese wurde am 29. Mai 1953 durch die Dreimächte-Kontrolleure aus der IG-Farben-Kontrolle entlassen.
Bis Mitte der 1950er Jahre gelang es den Brüdern Berthold und Harald von Bohlen und Halbach, vier Fünftel der Aktien des Unternehmens zu erwerben, indem es unter der Firmenbezeichnung „Wasag-Chemie Aktiengesellschaft“ mit der Hauptverwaltung in Essen fortgeführt wurde. Durch gezielte Zukäufe entwickelte sich das Unternehmen wieder zum führenden Anbieter von Sprengmitteln.[4]
Im Jahr 1958 verteilte sich der Umsatz der WASAG-Chemie AG zu 37,6 % auf Kunststoffe, Celluloid und dgl., zu 33,5 % auf Sprengstoffe und Zündmittel und zu 28,9 % auf Düngemittel und Chemikalien, der Umsatz konnte dabei insgesamt um rund 20 % zum Vorjahr gesteigert werden.[5]
In der Hauptversammlung des Jahres 1971 offenbarte der Vorstand für das Vorjahr einen Verlust in Höhe von 30 Millionen Mark aus der Sparte Chemie, Sprengstoff und Spielzeug.[6]
Nach der Wiedervereinigung[Bearbeiten]
In den 1990er Jahren wurde eine Neuausrichtung des Unternehmens angestrebt. Der Rüstungsbereich wurde verkauft und eine Ausrichtung auf die Sparte Kunststofftechnikvorgenommen.[7] So wurde z. B. die WAFA Kunststofftechnik GmbH & Co. KG erworben, die jedoch 1997 das Insolvenzverfahren beantragen musste.[8] Diese Aktivitäten brachten das Unternehmen an den Rand des Zusammenbruchs.
Zum Stichtag 1. Mai 2001 wurde die WASAG Chemie AG mit der zur H&R-Gruppe gehörenden Schmierstoffraffinerie Salzbergen GmbH zum neuen Unternehmen H&R WASAGverschmolzen.[9]
Quelle: Wikipedia
Silbersee V
Im April 2009 erteilte die Bezirksregierung eine neue Abbaugenehmigung: Weitere 5 Millionen m3Quarzsand dürfen jetzt in Haltern-Sythen gefördert werden.
Dazu wird direkt neben dem Badesee „Silbersee II“ ein neuer See entstehen, der bis zu 40m tief und und eine Fläche von 950 x 300 m einnehmen wird. Der See wird sich auch auf Teile der ehemaligen Sprengstroff-Fabrik der WASAG AG erstrecken.
Quelle:Silberseen.de
Wir fuhren also die Strecke zurück, passierten den Schlagbaum und verließen das Gelände des Silbersee II. Unser Heimweg begann. Der sollte aber doppelt so lang werden wie der Hinweg. War der mit 23 km recht kurz, so sollte am Ende unserer Tour 60 km zu Buche stehen. Also haut rein Jungs. Bringt mich pünktlich nach Hause. Wir fuhren am Silbersee III vorbei. Rechts vom Ufer ging es Richtung Haus Dülmen. Hääää, das ist doch nicht nach Hause? Das ist von zu Hause weg.
Die Bilder zeigen uns eine herrliche Landschaft, für uns Jederzeit mit dem Rad zu erreichen. Natz erzählt das er öfters mal mit seiner Gabi hier einen Spaziergang macht. Mit dem Auto fährt man ca 30 Minuten von Datteln aus. An Bänken stehen dort Wäschetrockner als Fahrrad getarnt. Willi kletterte noch zum Ufer herunter und wollte uns auch locken. Uns war aber zu warm. Er wollte uns dann erzählen da seien 10 nackte Holländerinnen am See gewesen. Es ging weiter Richtung Teichmühle in Haus Dülmen. Dort fließt der Heubach und trieb früher die Teichsmühle an. Heute befindet sich dort ein Hotel in der alten Mühle.
Hier ein Schnappschuss vom Mühlenteich. Wir bogen dann auf die Borkenbergestraße nach rechts ab. Dort stand dann gleich ein Güllewagen auf dem Feld mit folgender Reklame: Gesundes schlanken genießen mit dem Schlemmertopf. Na dann guten Hunger.
Wir fuhren weiter. Die Sonne brannte uns jetzt mächtig auf die Schädel. Wenig Schatten in dem Bereich bis zum Flugplatz Borkenberge. Eine Trinkpause gönnten wir uns noch.
Oben links machen wir die Trinkpause kurz vorm Flugplatz. Rechts geht es zum Truppenübungsplatz. Unten links wieder ein Warnschild. Dort bogen wir nach rechts. Dann begann die lange Straße durch den Übungsplatz. Wie meistens hatten wir auf dem Heimweg Gegenwind. Natz machte den Schrittmacher. Ich hängte mich in seinen Windschatten. Friedel und Willi hatten irgendetwas gesehen und geklüngelt und hangen etwas zurück. Bernhard legte wie immer ein gleichmäßiges Tempo vor. Ich versuchte das mit zu halten. Nach ca. 3 km erreichten wir die Sythener Straße und überfuhren diese. Wir bekamen jetzt wieder etwas mehr Schatten, was um diese Zeit sehr angenehm war. Nach 350 bogen wir auf den Stockwieser Damm nach links ein. Hier warteten Natz und ich auf unsere Nachzügler. Die ließen nicht lange auf sich warten und nachdem wir alle etwas getrunken hatten ging es weiter. An diesem Stück des Stockwieser Damms müssen wir immer an unseren Tenniskollegen Harald denken. Bei einer unserer Fahrradtouren mit der Fahrradtruppe aus der Tennistruppe, hat er hier einen üblen Stürz erlitten. Kopfplatzwunde, die er im Halterner Krankenhaus nähen lassen musste. Willi, der damals nicht mit uns unterwegs war, ist dann mit seinem Auto gekommen und hat die Räder abgeholt, da Helga natürlich mit ihrem Mann zum Krankenhaus fuhr. Zum Ende dieser Tour waren wir noch in Datteln essen. Da war unser Harald schon wieder fitt. Der Schock war aus seinen Körper gewichen. Alle gut gegangen. Was sagt uns das, immer konzentriert fahren und ein Helm wäre auch nicht verkehrt. Wir fuhren weiter bis zum Alten Garten. Hier mussten wir dann eine Entscheidung treffen. Pünktlich zu Hause sein, oder eine Pause im alten Garten machen. Schweren Herzen fuhren wir weiter. Pause und pünktlich ging nicht mehr. Da für sind wir nach dem Mittag zu viel quer gefahren.
Hier noch vier Bilder die unseren Weg zeigen. Unten links stehen wir vor dem Hinweisschild Parkplatz Alter Garten. Natz und Willi trinken noch eine Schluck aus der Pulle. Unten rechts ein Holzhaus, das nicht fertig wird. Hier am Heimingshof fuhren wir nach links. Es ging am Hullerner Stausee entlang. Fast 5 Kilometer bis wir zur B 58 kamen. Es war schön heiß auf diesem Weg und wir standen nun unter Zeitdruck. Wir mussten fahren wenn ich pünktlich ankommen wollte. In den Feldern schlug uns die gestaute Hitze entgegen und knabberte an unseren Kräften. Unsere Wasservorräte gingen auch zu Ende. Von der B 58, die wir überquerten, bis nach Hause, waren es sicher noch 10 km und ich glaube es war schon 15 Uhr. Willi fuhr noch über den Hof über den man nicht fährt und kaufte dort etwas.
Unsere Augen hatten Heute wenig Zeit sich am Hullerner Stausee zu erfreuen. Dafür saß uns die Zeit im Nacken. An einer kleinen Kapelle machten wir dann doch noch eine kurze Pause und Willi und Friedel diskutierten was das für ein Baum wird. Keine Ahnung Männer! Konnte ich nicht recherchieren. Das muss mal der Bäumler Friedel in seinem Baumbuch tun. Zur Schafsbrücke signalisierte uns Heimatnähe. Wir fuhren nach links. Nach 1,3 km erreichten wir eine kleine Baumgruppe, unter der eine Bank stand. Dort setzten wir uns noch einmal hin um unsere geschundenen Körper etwas Schatten zu gönnen.
Hier die Bilder unserer letzten Pause. Wir mussten unsere Beine hochnehmen, da es hier von riesen Waldameisen wimmelte. Wir wollten nicht mit juckenden Beinen nach Hause kommen. Als wir weiter fuhren packte uns noch ein kleiner Windteufel und wehte uns Stroh, dass dort rumlag und Staub ins Gesicht. Wir erreichten den Alten Postweg, fuhren am Naturbad in Olfen vorbei und bogen auf den Alleeweg. Links von uns lag Rönhagen. Wir kamen zur Eversumer Straße und überquerten diese. Wir fuhren durch ein kleines Waldgebiet bis zur Hohe Lüchte. Hier fuhren wir nach rechts und sofort wieder links auf Zum Krähenbusch. 2,5 km hatten wir die Lippe in Sichtweite. Am Hof Tenkhoff erreichten wir die B 235. Dort bogen wir nach rechts auf den Fahrradweg. Es war 15:20 Uhr und ich hatte noch fast 3 km vor mir. War das noch zu schaffen? Von diesen 3 km waren noch 1,3 km zum Kanal hoch. Elendig langgezogen bis zur Kanalbrücke. Mit fast 60 km in den Beinen war das noch einmal eine ordentliche Anstrengung. Kopf runter und trampeln. Aber auch das schafften wir.
Hier noch die letzten Bilder von unserem Heimweg. Hinter der Kanalbrücke fuhren wir über die B 235 in den Hötting hinein. Wir verabschiedeten zuerst Bernhard. Wir vereinbarten uns per Mail für den nächsten Montag zu verabreden. Friedel und Willi fuhren mit mir die Eichenstraße hoch. 3 Minuten nach 15:30 erreichten wir die Einfahrt zu unserem Haus. Die Beiden mussten noch ein Stück des Weges. Ich freute mich jetzt auf einen Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen bei meinen Kindern. Das bekam ich dann auch alles. Männer ich hoffe ihr habt auch eure Belohnung bekommen. Wir konnten sie uns ja Heute nicht selbst belohnen, da wir unter Zeitdruck standen. Ein Eis in Olfen wäre schön gewesen. Aber wir habe ja auch keine scharfe Currywurst gegessen.
Männer es war wieder schön anstrengend mit euch. Aber auch eine herrliche Tour mit einem Superstrand in Kanickelhausen.
Opaju