Bernhard ist im Moment unser fleißigster Routenleger. Nach der schönen Tour durch die Lippeauen, hatte er die Idee, mal wieder eine Tour durch die Haard zu laufen. Zwischen 11 und 12 km hatte er gemessen. Das konnte hart werden. In der Haard ist es immer etwas schwerer zu laufen. Ausgangspunkt sollte wie schon so oft das Haardstübchen in Ahsen sein. Wir sprachen ab, dass ich mit meinem Auto uns dort hinfahre. Wir waren nur zu Dritt, da unser Willi einem ehemaligen Nachbarn die letzte Ehre erweisen musste. 9:20 Uhr war ich beim Natz und dann fuhren wir in den Dattelner Süden und holten unseren Friedel ab. Dann ging es Richtung Ahsen. Gegen 10 Uhr ereichten wir das Haardstübchen und parkten mein Auto dort. Bernhards Haardrunde konnte beginnen.
Vom Parkplatz aus gingen wir 20 Meter nach rechts, um dort sofort nach rechts in einen Weg zu gehen der uns links am Campingplatz Althoff vorbeiführte. Links vom Weg gab es eine Pferdewiese auf der einige Pferde dösten. Nach 150 Meter auf diesem Weg, hatten wir den Campingplatz abgelaufen und rechts öffnete sich eine freie Fläche mit einem Reitplatz und einigen Stallungen.
Oben die ersten Bilder von den ersten 150 Metern unserer Tour. Oben links Natz und Friedel auf dem Weg und rechts einem Bachlauf mit sehr eisenhaltigem Wasser. Daher richtig braun. Oben rechts und in der zweiten Reihe links die benannten Pferde auf der Pferdekoppel. Ein neugieriges und zwei relaxte Pferde. Rechts noch einmal der braune Bach. Der gut begehbare Weg endete in einen Reitweg, der für Menschenhaxen nicht so gut zu laufen ist. Natz bewegt sich vorsichtig am linken Rand. Das Bild rechts daneben zeigt uns einen schwarzen Birkenstammpilz. Für mich ein Zeichen des Todes, da er aus totem Holz wächst. Unten links ein neugieriges Pferd, dass aus seinem Stall lugt. Rechts der Reitplatz. Unser Weg machte einen kleinen Rechtsknick und sofort wieder einen nach links. Es ging in ein dichtes Waldgebiet und nach 90 Meter erreichten wir den Weg Balkenschlenke. Dieser Weg läuft dort am Rande der Haard entlang, um dann auf den Weg In den Wellen zu treffen. Wir gingen aber nur ca.00 Meter auf diesem Weg, um dann nach links auf den Mahlenburg Weg nach links einzubiegen.
Die Mahlenburg
Haus Mahlenburg lag in Datteln–Ahsen an der Recklinghäuser Straße 60. Da die Römer einst entlang der Lippe in die Wälder der Germania Magna vordrangen, darf man annehmen, dass sie auch Ahsener Gebiet durchstreiften. Es geht die Mär, dass sie es waren, die erstmalig eine Befestigungsanlage, namentlich einen Vorläuferbau der Mahlenburg, errichteten. Die Mahlenburg in den Wäldern südlich der Lippe ist erstmals 1342 verbrieft. Sie geht zurück auf die Brüder Morrian, genannt Maleman. Unterschiedlichste Schreibungen des Namens durchziehen die Chroniken. Der letzte Bau stammte aus dem Jahre 1617 und wurde 1692 vom Deutschen Ritterorden als Pensionsbereich erworben. Ende des 19. Jahrhunderts stand er im Besitz des Herzogs von Arenberg, war bis zuletzt verpachtet. 1973 wurde die Anlage niedergerissen, erst 11 Jahre später aus Arenbergschem Familienbesitz veräußert. Siehe: Stadtmagazin
Hier ein Bild des Haus Mahlenburg mit seiner Gräfte aus den 1950 Jahren. Steht
nicht mehr. Heute beherbergt die Adresse einen Reiterhof. Fotograf ist mir nicht bekannt.
Quelle des Textes: Sagenhaftes Ruhrgebiet
Wir befanden uns also auf geschichtsträchtigen Boden. Nach 80 Meter öffnete sich der Wald und freies Feld lag vor uns. Wir schauten dort hin wo ehemals die Mahlenburg stand. Wir verließen den Weg und gingen nach rechts am Feldrand weiter. Dort vielen uns Yoghurtbecher auf, die an Fäden an den Buschen des Waldrandes festgebunden waren. Unten aus dem Yoghurtbecher schaute etwas heraus. Unser erster Gedanke war, ein Vogelfreund hat hier viele Winterfutterstellen für die Vogelwelt geschaffen. Das sollte uns aber auf unserem weiteren Weg noch einmal beschäftigen.
Oben links auf dem Bild sieht man einen Baum der sehr ungewöhnlich in Natura aussieht und meine mystische Seite inspirierte. Deshalb musste ich ihn auch fotografieren. War es überhaupt ein Baum, oder war dort etwas in den Baum gefahren, was unsere Vorstellungskraft überforderte? Ich erinnerte mich an die Sage über die Hexe Veleda die vor vielen Jahrhunderten in dieser Gegend um das Jammertal gelebt haben soll.
Als die Mahlenburg den Deutschordensrittern zufiel, gingen diese mit christlicher Gewalt gegen die Heidin vor und errichteten dort, wo sie die Hexenküche vermuteten, ein steinernes Kreuz. Zischend, aber unsichtbar, flog die geheimnisvolle Hexenküche mit ihrer Brut auseinander, so dass die gottesfürchtigen Ritter bis in die tiefste Seele hinein erschraken. Seit dieser Zeit schlichen in unzählbaren Mengen Katzen um den Ort herum; aus diesem Grund heißt diese Stelle bis auf den heutigen Tag – Katzenkreuz. Von der Hexe war lange Zeit keine Spur mehr zu sehen. Nach vielen Jahren kamen an einem Novemberabend zwei Männer von Ahsen her des Weges. Als sie, die Mahlenburg im Rücken, eben am Katzenkreuz vorbeigehen wollten, sahen sie eine wunderschöne, junge Frau mit feuerrotem wehendem Haar, die schnell vor ihnen den Weg überquerte und leichtfüßig in eine dunkle Tannenschonung entfloh. Aber in der dämmrig-dunklen Schonung blickte sie sich schnell um und rief: »Jürn!« Ihr Ruf klang so wehmütig und schmerzlich, dass es dem Jungen fast das Herz zerbrach. Er griff zitternd nach der Hand seines älteren Bruders und sagte: »Bete für mich!« Danach riss er sich los und folgte sogleich der schönen Unbekannten. Diese aber eilte tiefer und tiefer in den Wald hinein. Immer, wenn sie ihren Blick von dem jungen Mann abwandte, atmete sein Herz erleichtert auf, und er wusste, dass sie ihn ins Verderben zog. Dann versuchte er, sich zusammenzureißen und umzukehren. Aber wenn er glaubte, wieder frei vom Bann der Unholdin zu sein, dann brauchte sich die schöne Frau nur umzuschauen und er musste ihrem schmerzlichen Ruf folgen. Immer wilder wurde die betörende Fremde, immer rasender die Sprünge. In ruheloser Jagd blieb er auf der Spur ihrer fliehenden Füße, durch das Tal und den steilen Berg hinauf. Jürn sah nichts als ihr Haar, das im Herbststurm wie eine feurige Flamme wehte. Aber als er auf der Höhe des Berges erschöpft zusammenbrach, war die Jagd zu Ende. Die wilde Unholdin neigte sich tief zu ihm hernieder. »Schöne Frau«, flüsterte Jürn schmerzlich. Da küsste die schlimme Hexe ihn auf den Mund und brannte sein Herz aus. Mit einem grellen Schrei sprang sie auf und lief ins Tal hinunter. Das rote Haar flackerte auf, der Sturm nahm sie in seinen höllischen Wirbel, und die Hexe war verweht. Quelle: Sagenhaftes Ruhrgebiet
Als ich mir zu Hause die Bilder anschaute, war um den Baum ein Wirbel zu sehen. Hielt der Sturm die Hexe in diesem Baum fest? Ward sie deshalb nie wieder gesehen worden? Kann man so etwas nur sehen wenn man ein mystisches Auge besitzt, oder ist alles nur Zauberei? Oder ist es technischer Klamauk? Das lassen wir einfach mal so stehen! Das nächste Bild zeigt Natz und Friedel auf dem Mahlenburg Weg. In der zweiten Reihe das offene Feld das sich uns auftat und rechts die beiden am Feldrand. Unten sieht man den Haardrand und einen der Yoghurtbecher an einem Baum befestigt. Wir liefen geradewegs auf die ehemalige Raketenstation Datteln zu. Dort sind wir Wanderburschen ja schon öfters vorbeigekommen. In meinem Bericht vom 18.11.2013 habe ich über die Geschichte der Station berichtet. Der Kalte Krieg war da ein Thema in dem Bericht. Heute gehört dieses Gelände dem Hotelier Schnieder. Der plant dort eigentlich einen Golfplatz. Im Moment stehen auf einem Teil des Geländes seine Galloway Rinder.
Galloway-Rind
Das Galloway-Rind ist eine für die ganzjährige Freilandhaltung geeignete klein- bis mittelrahmige hornlose Robust-Rasse. Es stammt aus Südwest-Schottland.
Ein wesentliches Merkmal der Galloways ist ihr doppelschichtiges Fell mit langem, gewelltem Deckhaar und feinem, dichtem Unterhaar. Dies und ihre vergleichsweise dicke Haut sowie der angepasste sparsame Stoffwechsel machen die Galloways besonders widerstandsfähig. Deshalb können sie ohne Probleme auch harte Winter im Freien überstehen. Gezüchtet werden Galloways heute weltweit in den Pigmentierungen „black (schwarz), „dun“ (falb, gelbbraun) und „red“ (rot-braun). White Galloway ist in Deutschland ein Farbschlag der Galloways, welcher sich durch ein weißes Fell auszeichnet und bei dem im Idealfall nur die Ohren, die Schnauze, die Füße und Stellen an den Augen eine der genannten Pigmentierungen aufweisen. Riggit Galloway ist ebenfalls ein Farbschlag den es in allen drei Pigmentierungen gibt, bei dem allerdings charakteristisch eine weiße Rückenschecke und weitere unpigmentierte Bereiche an den Hinterbeinen und am Kopf zu finden sind.
Belted Galloway ist in Deutschland auch ein Farbschlag der Galloways, gilt in den meisten anderen Ländern jedoch als eigenständige Rinderrasse, welche sich rein äußerlich durch ihren unpigmentierten „Gürtel“ (weißen Fellstreifen) um den Bauch auszeichnet.
Auf den vorgeschichtlichen britischen Inseln gab es zwei Urformen heutiger Rinderrassen: die eine war hornlos (Vorfahren der Galloways), die andere hatte kurze Hörner (später Highland-, Devon- und Herefordrinder).
Die erste historische Beschreibung dieser Tiere geht auf den Dichter Livius († zwischen 207 und 200 v. Chr.) zurück. Die Römer kannten bereits das vorzügliche Fleisch der schwarzen Rinder. Diese waren die einzigen Lebewesen, die den Hadrianswall, der die römische Provinz Britannia vor den Stämmen aus Schottland schützte, von Norden her passieren durften. Schottische Herdbücher wurden seit dem Mittelalter geführt, fielen aber einem Brand im Landwirtschaftsministerium in Edinburgh 1851 zum Opfer. 1878 erfolgte die Gründung der Galloway Cattle Society in Castle Douglas ausschließlich für einfarbige Tiere. Im Jahre 1921 folgte die Belted Galloway Cattle Society, die in separaten Herdbuchsektionen auch Riggets und White Galloways registriert. In Deutschland können die verschiedenen Rassen seit 2002 miteinander angepaart und in einem gemischten Herdbuch aller Galloway-Varianten eingetragen werden. Seit einigen Jahren werden im Naturschutz vermehrt Galloway-Rinder für die Pflege von Brachflächen und Extensivgrünland eingesetzt.
Quelle: Wikipedia
Auf den ersten drei Bildern sieht man Natz im Unterholz rumkrauchen. Ihm ließ es keine Ruhe, als die Yoghurtbecher immer mehr wurden. Er musste sich das aus der Nähe ansehen. Er berichtete uns, dass in dem Becher ein Stück Lappen eingeklebt war. Dieser war mit irgendetwas getränkt. Wie Vogelfutter sah das nicht aus. Also waren wir immer noch nicht schlauer. Aber das sollte sich ändern. Auf dem dritten Bild sieht man noch einen Salzblock auf einem Pfosten. Salz für die Rehe. Im vierten Bild sieht man einen relativ neuen Hochsitz. In der dritten Reihe noch ein Becher im Unterholz. Rechts Natz auf dem Weg zur Raketenbasis. Dann unten die Gallowayherde an ihrem Futterplatz, der auch noch eingezäunt ist. Wir gingen etwas nach links in ein Wäldchen aus alten Buchen, an deren Ende ein alter Hof lag. Friedel kannte den Hof aus seiner Jugend, weil ein Schulfreund von ihm dort groß geworden war.
Oben rechts gehen Natz und Friedel an dem alten Wachturm vorbei. Unten davor sieht man einen Ansitz der mit einem Tarnnetz getarnt ist. Dann sieht man den Buchenhain. Auf einer diese Buchen haben sich schon 1926 Menschen auf der Rinde verewigt. Unten links der genannte Hof und rechts Häuser am Weg In den Wellen. Wir erreichten diesen Weg nach 170 Meter. Wir kreuzten ihn und kamen auf den Weg Im Morgenglück. Gleich rechts, nach einigen Metern stand rechts eine Imkerhütte mit Bienenstöcken. 520 Meter gingen wir nun durchs Morgenglück bis zur Redder Straße. Diese überquerten wir in westlicher Richtung. Nach weiteren 100 Meter verließen wir das Morgenglück und gingen nach links auf den Trimmdichpfad, der uns 360 Meter nach Süden führte. Danach bogen wir mit einem 90° Knick nach rechts ab. Weitere 320 Meter weiter erreichten einen unbenannten Weg, der uns nach Süden führte. Nach 370 Meter erreichten wir den Weg In den Rehwiesen. Dort steht ein einsames Haus. Hier sahen wir wieder überall die aufgehängten Yoghurtbecher. In dem Bereich trafen wir zwei junge Frauen mit ihren Hunden. Natz fragte sie ob sie wissen, was diese Becher für eine Funktion hätten. Eine der Frauen meinte, es seien Duftbecher, die die Wildschweine von den Feldern fern halten sollen. Da diese Becher hier um ein Feld verteilt waren, auf dem im Sommer Mais angebaut war, hielten wir die Aussage für sehr wahrscheinlich. Welcher Duft die Wildsaue vertreiben soll, blieb uns verborgen. Ich habe einmal recherchiert und bin auf eine biologische Wildsperre gestoßen, die Schwarz- Roth- und Rehwild einwirkt.
Die Biologische – Wildsperre wird alle 8 -10 Meter mit 1,5 ml (Sprühkopf auf Strahl stellen) an Acker oder Straßenränder versprüht. Gegen Wildschweine muss das Produkt unbedingt Kontakt mit dem Erdreich haben. Die Anwendung sollte alle 8 bis 10 Tage erfolgen. Die Wirkung setzt beim ersten Versprühen nach ca. 8-10 Stunden ein.
Reh + Rotwild:
Um das Einwechseln von Reh + Rotwild zu verhindern sollte das Präparat Biotec –
Wildsperre auf kleine 80cm hohe Stöcke mit einen Lappen gesprüht werden, da im
Gegensatz zur Schwarzwild das Reh + Rotwild die Witterung in 80cm Höhe besser
aufnimmt. Auch hier bitte den Abstand der Stöcke, Pfosten in 10m ins Erdreich
schlagen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, das Präparat in die Sträucher oder
Borke zu sprühen.
Was wir also gesehen haben ist wohl zur Abschreckung von Roth- und Rehwild.
Bestandteile:
Biologisches-Bärbitol (Duftstoffgemisch) Braunbär, Biologisches – Berbatol Wolf, Hilfs- und Stabilisierungsstoffe Quelle: Websaite des Vertreibers Futterlieb24.com
Oben die Bilder von dem beschriebenen Weg. In der Mitte sieht man urige Bäume, die aussehen wie verwachsene Riesen. Unten Natz und Friedel kurz vor den Rehwiesen. Rechts das einsame Haus an den Rehwiesen. Wir gingen rechts an dem Haus vorbei. Nun begann der schwierige Teil unserer Tour. Wir mussten einen Anstieg hoch. Unten waren wir auf 79 Meter über NN. 970 Meter ging es dann auf 120 Meter über NN hoch. Die letzten 200 Meter waren richtig steil und anstrengend. Uns wurde richtig gut warm. Friedel zog sogar seine Sweatjacke aus und band sich diese um den Po. 40 Meter Höhenunterschied sind für meinen Rücken reines Gift. Ich war froh als wir den Gipfel erreicht hatten.
Oben die Bilder, die unsere Strecke auf 120 Meter über NN zeigen und den kurzen steilen Abstieg. Von der Spitze aus war der Feuerwehrwachturm auf dem Farnberg gut zu sehen. Der liegt auf einer Höhe von 138 Meter. Wir gingen nun wieder bergab und kamen auf den Erkenschwicker Weg. Friedel prophezeite, der Weg zieht sich wie Kaugummi. Wir kamen an die ehemalige Braunkohlezeche vorbei. Der Stolleneingang ist ja vor Jahren von Bergwerkslehrlingen neu gebaut worden. Da wir das kannten, sind wir dort nicht hingegangen. Unser nächstes Ziel war die ehemalige Gernebachquelle, die ja vor Jahren versiegt war. Das waren für uns noch ca. 1,5 km.
NSG Gernebachtal
typischen Pflanzen- und Tiergemeinschaften. Besonders die Glockenheide- und Feuchtwiesengesellschaft sind hier vertreten. Bis in den November kann man dort zum Beispiel verschiedene Libellenarten, wie die Kleine Prachtlibelle oder die Blaugrüne Mosaikjungfer bei ihren grazilen Flügen beobachten. Und auch Amphibien wie verschiedene