Die Ahsener Fischteiche.
Die Suche nach Vergessenen Orten
Im Dezember 2012
Am 24.09.2012 zog es die Lauftruppe aus der Tennistruppe in die nahe Haard bei Ahsen.
Es sollte eine gemischte Tour werden. Mit dem Fahrrad und dann ein ausgedehnter Spaziergang.
Treffen war um 10:00 Uhr am Anwesen von unserem Willi.
Von dort aus fuhren wir mit den Rädern Richtung Ahsen.
Unser Ziel war das Haardstübchen, das vor den Toren Ahsens in der Haard steht.
Dort konnten wir unsere Räder abstellen und unsere Wanderung beginnen.
Wir vier bewegten uns in südwestlicher Richtung auf dem Weg „Am Gerneberg“.
Nach ca. 650 Metern verließen wir diesen in nördlicher Richtung und befanden uns nun auf dem Weg „In den Wellen“. Auf diesem wandelten wir 580 Meter, ehe wir nach links auf einen unbenannten Pfad einbogen. Nach weiteren 300 Metern ging es in südwestlicher Richtung parallel zur Ahsener Allee weiter.
Wir befanden uns nun auf einem bewachsenen Damm der von Menschenhand erschaffen sein musste. Links und rechts von uns lagen etwas tiefer fast unbewaldete Flächen.
Die alten Ahsener Fischteiche ohne Wasser.
Ich kannte diese Gegend so nicht. Meine Begleiter kannten zum Teil diese Flächen noch mit Wasser gefüllt. Bernhard und Friedel waren hier früher spazieren gegangen.
Willi meine ich mich zu erinnern war diese Gegend auch nicht so bekannt.
Für mich waren die Ahsener Fischteiche immer die Tümpel beim Schloss Vogelsang.
Als Kind war ich dort zur Stadtranderholung.
So liefen wir also auf diesen Damm und kamen dann zu einer Ruine deren Grundmauern nur noch zum Teil standen. Friedel wusste es einzuordnen. Es war das verfallene Verwaltungsgebäude der Ahsener Fischteiche. Der Orkan Kyrill hatte 2007 das seine dazu beigetragen, dass das Dach abgehoben wurde. Danach muss der Verfall noch schneller fortgeschritten sein. Um die Ruine herum holte sich die Natur das Ihre zurück. Büsche und Gestrüpp wucherten alles zu.
Wir verließen dieses Territorium und bewegten uns in nordwestlicher Richtung auf das Flasheimer Baggerloch zu. Es hatte lange schon angefangen zu regnen und es war heute nicht so schön zu laufen.
Vom Baggerloch ging es quer durch die nasse und matschige Haard zurück zum Haardstübchen. Im Gastraum konnten wir uns trocknen und laben mit einem Getränk und mit leckerem Essen.
Die Ahsener Fischteiche, eine für mich unbekannte Gegend, die mich neugierig machte.
Im Zeitalter von Computer und Google musste es doch ein leichtes sein etwas über die Fischteiche in Erfahrung zu bringen.
Da sollte ich mich aber wahrlich täuschen!
Als wir getrocknet und gesättigt waren machten wir uns per Fahrrad auf den Heimweg.
Nach 16 km Radfahrstrecke und ca 10 km Wandertour erreichten wir wieder Datteln.
Nach kurzer Erholungsphase zog es mich an meinen Rechner.
Zunächst schaute ich in Google Earth, ob es vielleicht Bilder von den Fischteichen mit Wasser gibt. Es gab da Bilder, aber nicht von den Großen Teichen mit Wasser. Das war für mich frustrierend. Ein kleinerer Teich war dort zu sehen. Die Ruine fand ich auch in Google Earth. Von allen Seiten und verrottet. Mich interessierte aber das bewohnbare Haus.
Gab es so etwas?
Foto by Frank Tomczak Foto by 8Aleks8
Über die Suchmaschine Google gab ich Fischteiche Ahsen ein.
Das Ergebnis war spärlich. Das konnte nicht alles sein. Vor allem es gab keine Bilder.
Einen Artikel aus dem Haardlehrpfad habe ich gefunden und dort war ein Bericht geschrieben der wie folgt lautete:
Die Gerne-Quelle
Die Gerne-Quelle ist die einzige ständig fließende natürliche Quelle der Haard. In früheren Zeiten lieferte sie bedeutend mehr Wasser und die Quelle war Lebensgrundlage des etwas oberhalb ansässigen Gerne-Bauern. Um den einsam in der Haard gelegenen Gernehof und auch den als „Hexenloch“ bezeichneten Quellbereich ranken sich seit alters her Sagen und Erzählungen. Später speiste die Quelle die etwa 70 ha großen Ahsener Fischteiche. Die Teiche wurden in der Zeit zwischen 1903 und 1910 im Bereich der vermoorten und verneßten unteren Gernebachniederungen angelegt. Die Schüttung der Quelle ist abhängig von der Menge des Niederschlages, dem Grad der Verdunstung sowie der Höhe des ober-und unterirdisch abfließendem Wasser. Noch im Jahre 1910 betrug die Quellschüttung etwa 30l/sec.. Heute fließen im eigentlichen Quellbereich nur noch 1l/sec. aus. Durch den Wasserentzug ist das Gernetal ökologisch stark gestört. Der Quellbereich und die anschließende Bachregion sind daher sehr empfindlich und sollten nicht betreten werden.
Quelle: Lölf, KVR u.A.
Na ja, wirklich helfen konnte der nette städtische Mitarbeiter mir nicht, aber er nannte ja einen Namen, der vielleicht weiterhelfen konnte. Der Freiherr von Twickel der die Teiche angelegt habe.
Also wieder Googlen.
Von der Familiengeschichte der Freiherren waren mehrere Sachen zu finden, aber nichts über die Teiche.
Dann versuchte ich über Google alte Bilder zu bekommen.
Dabei stieß ich auf einen Dr. Schäfer (1867-1938) aus Recklinghausen der zwischen 1900 und 1930 Fotos im Vest Recklinghausen gemacht hat.
Diese Bilder sind im LWL Medienzentrum archiviert. Diese kann man dort als Privatmann kostenlos herunterladen.
So dort fand ich dann ein einziges Bild von einem der großen Teiche mit einem Gebäude.
Rechts sieht mal wohl den aufgeschütteten Damm, über den wir bei unserer Wanderung gelaufen sind. Das ist 92 Jahre nach diesem Foto geschehen. Herr Dr. Schäfer hat dieses Bild 1920 geschossen. Gute Qualität, obwohl heute digitalisiert.
Wasser hatten wir jetzt im Teich, aber was ist das für ein Gebäude?
Wieder eine Frage die nicht so einfach zu lösen war. Was sind das für kleine Teiche, die wir im Vordergrund sehen.
Im Internet war das nicht zu eruieren. Wir mussten Zeitzeugen ausfindig machen, die uns Ihr Wissen oder auch Bilder zur Verfügung stellen.
Im Spätherbst hatten wir in unserem Vereinslokal der TG Datteln eine Jahresabschlussfeier unserer Tennismannschaft.
Irgendwie kamen wir da in unseren Gesprächen auf unsere Wandertage und auf die Ahsener Fischteiche. Günther Jordan, ein Tenniskollege hörte von unseren Bemühungen etwas über diese Teiche zu erfahren. Er habe noch alte Verbindungen in das Dorf Ahsen und war bereit uns zu helfen. Auch er versuchte im Netz etwas zu finden über die Fischteiche in Ahsen.
Er schickte uns dann ein Bild mit Wasser aus Google Earth, dass wir aber schon kannten und in diesem Bericht auf Seite 2 sehen.
Ich weis nicht mehr wo, aber in einem Artikel fand ich den Namen Bernard Depel.
Der letzte Fischmeister der Ahsener Fischteiche, der bis Anfang der 80 Jahre dort arbeitete und auch mit seiner Familie wohnte.
Ich kannte diesen Namen nicht. Aber unser Friedel war er ein Begriff. Nach seiner Tätigkeit dort war er als Förster in der Haard tätig. Später organisierte Depel die Wanderausstellung Unser Wald. Als feste Ausstellung und Vorträge wurden dann noch im Haus Vogelsang in Ahsen von ihm gehalten. An diesen Mann mussten wir ran.
Im November sind wir dann an einem Montag Richtung Haus Vogelsang gelaufen und haben uns dort auch den Raum angesehen in dem B. Depel seine ausgestopften Waldtiere stehen hat.
Ein glücklicher Zufall brachte mich weiter.
Ich weiß nicht mehr wo, aber in einem Artikel fand ich den Namen Bernard Depel.
Der letzte Fischmeister der Ahsener Fischteiche, der bis Anfang der 80 Jahre dort arbeitete und auch mit seiner Familie wohnte.
Ich kannte diesen Namen nicht. Aber unser Friedel war er ein Begriff. Nach seiner Tätigkeit dort war er als Förster in der Haard tätig. Später organisierte Depel die Wanderausstellung
Unser Wald. Als feste Ausstellung und Vorträge wurden dann noch im Haus Vogelsang in Ahsen von ihm gehalten.
An diesen Mann mussten wir ran.
Im November sind wir dann an einem Montag Richtung Haus Vogelsang gelaufen und haben uns dort auch den Raum angesehen in dem B. Depel seine ausgestopften Waldtiere stehen hat.
Unser Friedel spazierte an diesem Tag in die Schlosserei und fragte dort ob der Herr Depel mal hier ist. Ein Mitarbeiter fragte ihn was er denn vom Bernard wolle. Friedel erzählte ihm von unseren Nachforschungen. Der Mann hatte eine Handynummer von Herrn Depel und meinte er freue sich, wenn wir ihn anrufen.
Friedel machte das dann auch und verabredete sich mit ihm.
Er wohnt in Datteln auf dem Neuen Weg.
Friedel bekam zwei Ordner von Bernard Depel mit Bilder und Berichten sowie alte Pläne von den Teichen und dem Wohnhaus in der Haard.
Jetzt ging es ans Sichten der Unterlagen.
Alte Schriften aus dem vorigen Jahrhundert, in Sütterlinschrift lagen uns jetzt vor, aber auch Zeitungsartikel, die Bernard Depel schön archiviert hatte.
Quelle:
Sonderdruck aus der „Fischerei-Zeitung“
Band 8; Verlag G. Neumann, Neudamm
Fischzucht und Teichgut zu Ahsen
Ahsen gehörte am Ende des 19. Jahrhunderts zu den ärmsten und vernachlässigten Gemeinden
der Provinz Westfalen. Das Rittergut Vogelsang, dessen Grundstücke in den Gemeinden
Datteln und Ahsen liegen, gehörte Herrn Freiherr von Twickel zu Havixbeck. Diesem Gute
fiel bei der Teilung der Levener Marl im Jahre 1838 eine in der Nähe des Gernebaches
gelegene Fläche von 40 ha als Abfindung zu. Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde diese aus
Heide und Niederungsmoor bestehende Fläche teilweise mit Kiefern angeschont, die jedoch
nach einigen Jahrzehnten ein Raub der Flammen wurden. Ebenso wie viele andere
Grundstücke in dieser Gegend blieb es dann bis 1897 öde liegen.
Angeregt durch die feuchtbringende Tätigkeit der Zentralmoorkommission war Herr Freiherr
von Twickel bestrebt, die Erfahrungen der modernen Heide- und Moorkultur auch in Ahsen zu
verwerten. Er ließ einen Meliorationsplan (Plan zur Bodenverbesserung) erstellen. Während
der hierfür notwendigen Bemessungen und Grenzfeststellungen boten eine Reihe von
benachbarten Besitzern ihre Ödereien dem Herrn von Twickel zum Kauf an, so dass dieser
schließlich bis zum Jahre 1900 das Gernebachtal von der Levener Mühle an aufwärts auf eine
Länge von 2,5 km ausdehnen und seinen Besitz in der Ahsener Heide auf eine Größe von rund
175 ha erweitern konnte.
Die ganze Fläche befand sich damals in einem verwahrlosten Zustand. Die Niederung war
versumpft und nur stellenweise passierbar. Die Höhen waren völlig kahl, hin und wieder mit
Wacholder und Kieferngestrüpp bestanden.
Nach dem Meliorationsplan sollte der größte Teil zu Wald und nur der moorige Teil des
Bachtales, ca. 20 ha, zu Wiese kultiviert werden. Im Zuge der dafür notwendigen Arbeiten
wurden im Winter 1897/1898 etwa 50 ha mit dem Dampfpflug umgebrochen und bis zum
Jahre 1900 rund 125 ha aufgeforstet. Nur der zur Wiese bestimmte Teil der Meliorationsfläche
blieb zunächst unkultiviert liegen, da es nicht gelang, einen geeigneten Pächter zu finden. Im
Jahre 1900, wo endlich auch der Kultur des Niederungsmoores im Gernebachtal näher getreten
werden sollte, fasste Herr von Twickel den Plan, hier Fischteiche anzulegen. Der Plan fand
natürlich bei dem Vorsitzenden des Fischerei-Vereins, Herrn Geheimen Regierungsrat Dr.Federath lebhaften Beifall. Auch der damalige Oberfischmeister der Provinz Westfalen, Herr Meliorationsbauinspektor Nuhlen, befürwortete den Plan des Freiherrn von Twickel.
Im Herbst 1900 war es dann soweit. Es wurden zwei Teiche in einer Gesamtgröße von 7,5 ha
mit einem Kostenaufwand von rund 1650 angelegt und im darauffolgenden Frühjahr
versuchsweise mit Karpfen besetzt worden_ Förmlich in letzter Stunde entschloß sich der
Besitzer noch, auch einen Versuch mit Forellenmast zu wagen. Zu diesem Zwecke ließ er
einen weiteren Teich mit 10 m Breite und 30 m Länge anlegen und mit Forellen besetzen. Von
den 700 in den Forellenteich eingesetzten Forellen gingen jedoch infolge der sich in den frisch
aufgeworfenen Dämmen entwickelten Säuren ca. 550 Stück ein.
In einem der beiden Karpfenteiche ging aus dem gleichen Grunde etwa die Hälfte des Besatzes
in den ersten vier Wochen zugrunde. Trotzdem wurde der Versuch der Fischmast als gelungen
angesehen, denn der Stückzuwachs bei den eingesetzten zweisömmerigen Karpfen betrug 1 1/2
bis 4 Pfund und bei den eingesetzten Forellenjährlingen 1/5 bis 3/4 Pfund. Außerdem
überlebten die nicht in den ersten Tagen eingegangenen Forellen den ganzen trockenen und
heißen Sommer 1901.
Trotz der Erfolge war aber bereits damals abzusehen, dass die Erträge bei extensivem Betrieb
und bei nicht gleichzeitiger Bodenmelioration in mäßigen Grenzen bleiben, indem der
Naturalzuwachs pro Hektar nur etwa 100 bis 120 Pfund Karpfenfleisch betrug_
Man entschloss sich daher um so mehr zur Einrichtung des intensiven Teichwirtschaftsbetriebes
unter gleichzeitiger Vornahme durchgreifender Bodenmeliorationen. Die Arbeiten werden
fortgesetzt. Da bislang nur spärliche Erfahrungen auf dem Gebiete der Teichwirtschaft auf
Moor- und Heideboden, insbesondere in Verbindung mit Bodenmeliorationen vorlagen, konnte
nicht schematisch vorgegangen werden.
Ihren Abschluss fanden die Arbeiten im Frühjahr 1904, so dass dann mit dem
Fischereivollbetrieb begonnen werden konnte.
Beschreibung der örtlichen Verhältnisse
Das Niederschlagsgebiet des die Anstalt (Fischteiche) mit Wasser versorgenden Gernebaches
hat am Ausgangspunkt der Anlage eine Größe von rund 5,0 am Endpunkt, dass heißt, bei der
Levener Mühle eine solche von 9 qkm. Es war zum größten Teil mit Nadelholz besetzt, der
Rest war Ödland. Boden und Untergrund bestanden vorwiegend aus Sand, der einige unbedeutende Ton- und Lehmbeimengungen enthielt. In den Niederungen befand sich
Grünlandsmoor. Es lagerte auf Sandboden und hat eine Mächtigkeit von 20 – 50 cm.
Bei der geringen Größe des Niederschlagsgebietes im Verhältnis zu den großen
Höhenunterschieden handelt es sich zweifellos um ein gebirgiges Gebiet, wenngleich es seiner Niederungen auch größere Flächen mit geringerem Gefälle besitzt. Das Wasser des Gernebaches besaß denn auch die Gebirgswassereigenschaften. Zwar war es nicht sehr aber im Sommer kühl und fror im Winter leicht zu. Die Wassermenge war nahezu das ganze
Jahr hindurch konstant.
Da es sich durchweg um sehr armen Boden handelte, musste neben einer sehr reichlichen
Kälkung eine kräftige Düngung stattfinden. Die Kälkung war auch schon deshalb nötig, weil
die Flächen als Fischteiche genutzt wurden und sich bekanntlich in Teichen auf solchen Böden
in den ersten Jahren Humussäure bildete, die für die Fische giftig war. Der Kalk band die
Humussäure und machte sie somit unschädlich. Die Düngung erfolgte mit Kainit
Thomasphosphatmehl.
Die besandeten Moorflächen und ein großer Teil der Heidefläche wurden mit Gras und
Kleemischungen eingesät. Durch Besamung sollte eine feste Oberfläche erreicht werden.
Weiterhin fand von Zeit zu Zeit eine Bearbeitung insbesondere Beackerung des kultivierten
Bodens statt, nachdem in den Niederungen die Entwässerung soweit durchgeführt durchgeführt war. Ziel
war, daß dieses Gebäude auch mit einem Gespann befahren werden konnte.
So nun hatten wir eine Vorstellung was um 1900 im Gebiet der Ahsener Heide passiert war.
Bei der Sichtung der Bilder, die uns Bernard Depel zur Verfügung gestellt hat, handelt es sich um Aufnahmen aus den 70 Jahren. Diese sind irgendwann mal in späteren Jahren digitalisiert worden und besitzen nicht die hohe Qualität heutiger Bilder. Für uns sind sie aber zeitgeschichtliche Relikte, die uns endlich noch die bewirtschafteten Teiche zeigen und wir uns eine Vorstellung machen konnten. Das war ja unser Ziel gewesen. Aus den Unterlagen von B. Depel ging hervor das teilweise bis zu 70 Teiche unterschiedlicher Größen vorhanden waren. Als er 1969 die Fischteiche als Fischmeister übernahm waren noch 55 vorhanden.
Depel zog mit seiner Familie in das Fischereimeisterhaus und lebte dort 11 Jahre.
Der Grundriss des Verwaltungs- und Wohnhauses.
Leider wurde das Backsteinhaus ein Opfer des Orkan Kyrill und von Vandalen die das unbewohnte Haus heimsuchten. In diesem Jahr wurden die Reste der Grundmauern beseitigt
Auf diesem Platz stand einst das Fischmeisterhaus. Und somit ein Teil Ahsener Geschichte getilgt.
Die CDU Ratsfraktion im Dattelner Rat versuchte im Jahr 2010, durch einen Antrag auf dem politischen Wege, eine Entscheidung über die Ruine zu erreichen.
Abriss aus Sicherheitsgründen, Investition Dritter und Wiederherstellung in gleicher oder ähnlicher Form, zB. als Cafe oder Infopunkt, um die Dorfgeschichte Ahsens in der Epoche der Fischteiche in Erinnerung zu halten.
Eigentlich sehr schade, dass der Versuch nicht geklappt hat.
Eine Wiederherstellung des Hauses mit einem schönen Cafe darin wäre sicherlich für Spaziergänger wie uns ein schöner Anlaufpunkt zu einer kleinen Verschnaufpause in toller Umgebung gewesen.
Nun aber wieder zu unserem eigentlichen Begehren.
Bilder und Informationen von den Teichen.
Hier einer der großen Teiche vom Mitteldamm aus fotografiert.
In diesen Teichen verbrachten Karpfen und Forellen einige Jahre ihres Lebens, ehe sie bei der Abfischung erwischt wurden
Hier noch ein Bild mit einem alten Kahn auf dem Teich.
An dieses Boot und diesen Anblick konnte sich Friedel noch gut erinnern.
Wie wir gerade gelesen haben gab es in den besten Zeiten bis zu 72 Teiche.
Die waren aber nicht so groß wie auf den bisher gezeigten Bildern.
Es gab auch kleine von 5×5 Metern in denen die junge Brut zunächst gehalten wurde.
Und es gab Bruthäuser. Auf dem Bild von 1920 haben wir ja ein Gebäude gesehen das wir nicht zuordnen konnten.
Aus alten Grundrisszeichnungen ging hervor, dass es Bruthäuser waren.
Also wieder ein Geheimnis gelöst.
Das nächste Bild zeigt solche kleinen Brutteiche, die in der Nähe des alten Wohnhauses angelegt waren. (Überreste )
Gespeist mit Wasser wurden die Teiche vom Gernebach.
Dieser wiederum trieb aber auch die Levener Mühle an die auf dem Drüings Hof stand.
Diese war zum Teil nicht zu gebrauchen da durch die Füllung der Teiche soviel Wasser in Anspruch genommen wurde.
So kam es zu einem Rechtsstreit um die Nutzung des Gernebachwassers.
Das alles geschah schon 1911. Beklagter war der Freiherr von Twickel
Es wurde ein Gutachten erstellt, in dem der Gutachter zu Gunsten des Freiherrn entschied.
In den 70 Jahren versiegte die Gernequelle aus nicht bekannten Gründen.
Von Einstmals 30 Liter pro Sekunde kommt heute noch 1 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Quellbereich.
So geschah es, dass die Ahsener Fischteiche langsam verschwanden.
Einige Reste und Sumpfgebiete sind übergeblieben.
Zuerst verschwanden die Fische, dann die Vögel und dann kamen auch die Menschen nicht mehr in dieses Erholungsgebiet.
Die Natur holt sich zurück, was der Mensch ihr einst genommen hat.
Wir vier Wanderer waren dort und durch unsere Neugierde ist es uns gelungen einiges über die Ahsener Fischteiche zu erfahren.
Der Gernebach im Dezember 2012. Er fließt noch, aber langsam.
Aufnahmen neben der Ahsener Allee, kurz vorm Campingplatz Ahsener Heide.
Das nächste Bild zeigt eine Sattelitenaufnahme aus Google Earth.
Die gelbe Linie umschließt das Gebiet in denen die Ahsener Fischteiche sich seit 1900 befanden.
Die großen, unbewaldeten Flächen stellen wohl die ehemaligen Teiche da. In der Mitte befindet sich der Damm, über den wir am 24.09.2012 gelaufen sind und der wohl irgendwann völlig zu wächst, wenn nicht Menschen wie wir ihn bewandern
Ich glaube es war nicht das letzte Mal das wir dort herum gewandert sind.
Und jetzt können wir ja auch etwas über die Teiche erzählen oder philosophieren wie schön es wäre wenn alles noch so wäre wie vor 100 Jahren.
Die vier Wanderer
Friedel , Bernhard, Willi und Jürgen
Hallo,
ein herzliches Dankeschön, für diese tolle Recherche – ich geh dort öfters mit meinen Hunden spazieren und habe mich schon oft gefragt wie das Haus damals aussah und warum es die Teiche nicht mehr gibt… aber auch ich hatte kein Glück mit meinen Nachforschungen im www bis auf heute Abend – witzig ist, das ich vermutet hatte, das die Teiche eher adeligen Ursprungs waren. Auch ich finde es schade das es das Haus nicht mehr gibt. Alleine die Ruine hatte schon ihren Charme.
Also nochmals vielen Dank an Sie und Ihre Mitstreiter – meine Neugierde ist nun auch gestillt 🙂
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
vielen Dank für Ihren netten Kommentar. Es freut mich, dass wir Ihnen durch unserer Recherche helfen konnte.
Wir hatten bei unserern Nachforschungen Glück, dass wir auf Bernhard Depel gestoßen sind.
Der ehemaliege Fischmeister hat viele Sachen archiviert. Darunter waren auch alte Zeitungsartikel, die ich aus Eigentumsrecht an Wort und
Bild nicht veröffentlichen konnte. Der Orginalbericht bestand aus 22 Seiten und war damit um 6 Seiten länger als der Veröffentlichte.
Liebe Grüße
Opaju
Die Ahsener Fischteiche waren übrigens die letzte Heimat des Fischadlers in Nordrhein – Westfalen. Hier hatte er bis 1940 noch gebrütet und bis in die 50er wurden noch Exemplare beobachtet.
Hallo Gino,
vielen Dank für Ihre Info. Das war mir nicht bekannt, dass in unserer Gegend einmal Fischadler gelebt haben. Schade das dieser majestätische Vogel nicht mehr dort zu beobachten ist.
Gruß
Opaju
Hallo Opaju,
das Gebiet in und um der Haard ist nicht nur heute eine „Grünlunge“ in NRW sondern war früher auch eine letzte Bastion für heute bei uns ausgestorbene Tierarten. So wurde der letzte Wolf von Westfalen 1835 nahe der Haard bei Herbern erlegt. Was auch nur wenige wissen; in der Schwarzen Heide (Kirchhellen, Bottrop) lebten in den 1920ern noch überall Birkhühner. Der Fischadler war schon Anfang des 20. Jahrhunderts nahezu ausgestorben als genau im richtigen Moment diese Fischteiche angelegt wurden. Wer weiß, wäre damals der Naturschutz schon geläufiger gewesen und wären die Teiche nicht ausgetrocknet, es würden vielleicht heute noch Fischadler dort brüten.
P.S. gut versteckt und schwer aufzuspüren ist immer noch der Ziegenmelker in Teilen der Haard.
Hallo Gino,
sehr interessante Informationen die Sie mir mitteilen. Beschäftigen Sie sich mit dem Tierpopulation in der Haard?
Gibt es im Netz darüber irgendwelche Veröffentlichungen? Ist Ihr Wissen, zB. über den Ziegenmelker eigene Erfahrung?
Sind Sie auch ein Haardgänger oder Fahrradfahrer?
Wäre schön wenn Sie mir das nocheinmal schreiben würden.
Gruß
Opaju
Hallo,
Ich interessiere und beschäftige mich für Tiere und deren Bestände in NRW allgemein. Im Netz gibt es die Rote Liste NRW oder Natur in NRW oder den NABU. Eine Ziegenmelker habe ich nicht gesehen, das ist auch extrem schwierig da er der best getarnteste Vogel des Landes ist! Aber laut Rote Liste sind sie dort heimisch, vor allem in den Borkenbergen.
Hallo Gino,
vielen Dank das Sie mir noch einmal geantwortet haben. Werde mir das im Netz auch einmal ansehen.
Gruß
Opaju
Hallo,
komme eigentlich aus Datteln und habe früher mit meinem Freund aus Ahsen ausgedehnte Touren durch die Haard und auch um die damals noch existierenden Fischteiche gemacht (Zeit ungefähr 1972-1975). Damals war ich gerade 12-15 Jahre alt! Da ich schon sehr lange nicht mehr dort war bin ich heute (zufällig) beruflich genau an den Fischteichen vorbei gekommen. Da ich Zeit hatte, bin ich ein wenig spazieren gegangen…..war halt eine kleine Zeitreise in meine Jugend. Ich konnte mich noch an das Abfischen, die vielen Vögel und die sehr schöne Natur erinnern. Um so mehr habe ich mich natürlich erschrocken dort nur noch freie und vor allem leere Flächen vorzufinden……schade, dass ein so schönes Stückchen Natur so nicht mehr existend ist! Aber trotzdem vielen Dank für den tollen Bericht!!! Es war natürlich auch mein erster Gedanke im Internet zu googeln. Wirklich toll, was hier durch euch recherchiert wurde.
Liebe Grüße Michael
Ich habe mit meinen Eltern mehrere Jahre direkt an der Haare unweit vom Friedhof Oer-Erkenschwick gewohnt. Der Wald war fuer mich häufig Aufenthaltsort. Schon als Junge war ich an Tieren u. Voegeln interessiert, so entdeckte ich auch mehrere Male das Gelege des Ziegenmelkers/Nachtschwalbe. Es war jedesmal fuer mich ein Erlebnis.
Heute, nach Jahrzehnten zieht es mich bei Besuchen immer wieder zu den Städten meiner Kindheit zurück, aber vom Ziegenmelkers habe ich nichts mehr gespürt. Aber vielleicht gibt es doch noch einige Exemplare, die aber auch nur per Zufall entdeckt werden.
Fuer die Recherche über die Fischteiche vielen Dank! ?
Ich bin als Kind oft bei Herrn Depel gewesen und in dem kleinen Teich am Haus geschwommen. Ein Freund von meinen Eltern war mit Herrn Depel verwandt. Es waren wunderschöne riesige Fischteiche. Es gab so viele Fischreiher und andere Wasservögel, und Froschconcerte. Es war ein Paradies. Wer es nicht selbst mit eigenen Augen gesehen hat, kann sich nicht vorstelle wie es einmal war. Dire Teiche waren voller Seerosen und Kanonenputzer umrandeten die Teiche.Gehe heute noch mit meinen Hunden da spazieren und musste mit Schrecken sehen , das riesige Stacheldraht Zäune die ehemaligen Teiche abgrenzen. Da durch bin ich auf Ihren Bericht aufmerksam geworden. Wollte wissen wer so etwas macht und ob Stacheldraht nicht verboten ist. Es ist doch gefährlich für die Waldtiere. Einen schönen Gruß. Birgitta Urban
Liebe Frau Urban, danke für ihren Kommentar. Wir waren eine ganze Zeit nicht mehr dort. Stacheldraht hatten wir damals nicht gesehen.
Ich wünsche Ihnen weiter schöne Spaziergänge an den ehemaligen Fischteichen. Das Herr Depel verstorben ist, dass wissen sie ja wahrscheinlich.
Liebe grüße
Jürgen Dunke
Opaju
Lieber Herr Dunke! Kommen Sie denn auch AUS Oer Erkenschwick ? Denn ich hatte damals einen Schul Kollege , der Norbert Dunke his . Und seine Frau Ingrid . Ich würde ja gerne erfahren wo für der Stachel Draht Zaun ist . Denn ich war heute noch da, aber Tiere habe ich nicht gesehen. Ich meine das es verboten ist, Weil das Wild und die Vögel sich tötlich verletzen können. Wenn Sie mal etwas darüber erfahren, wäre es nett von Ihnen, mir dies mit zu teilen. Lieben Gruß Birgitta Urban
Liebe Frau Urban,
meine Freunde und ich sind aus Datteln. Norbert Dunke ist wohl ein Verwandter, den ich aber persönlich nicht kenne.
Herr Depel hat mir und meinen Freunden damals geholfen bei unserer Recherche über die Ahsener Fischteiche. Er hat uns Material zur Verfügung gestellt, dass ich in meinem Bericht mit einbezogen habe. Am kommenden Montag werden wir uns das mal mit dem Zaun ansehen. Sollten wir etwas erfahren, dann werde ich das in einer meiner nächsten Berichte veröffentlichen.
Liebe Grüße
Jürgen Dunke
Das ist lieb von Ihnen! Vielen Dank ! Bin oft an den Fischteichen, vielleicht sieht man sich ja mal. Ich habe einen großen Schäferhund , ( Rex ) und eine schwarze Dogge- Dobermann Hündin, ( Kira ) Liebe Grüße , Birgitta Urban !,
Ja das wäre wohl ein Zufall, denn wir treiben uns ja ab dem Frühjahr wieder mit unseren Rädern herum. Im Haardstübchen kehren wir schon etwas öfter ein.
LG
Jürgen Dunke
Aufgeschreckt durch die Nachricht, dass die ehemaligen Fischteiche in Ahsen in den letzten Wochen durch neue Stacheldrahtzäune eingezäunt worden sind, machte sich eine Gruppe von Heimatfreunden unter Leitung von Rolf Sonderkamp (Hohe Mark Tourismus e. V.) auf den Weg, um sich mal diesen Zaun anzusehen. Die Wanderer werden vor lebensgefährlichen Tieren gewarnt, aber es waren keine Tiere zu sehen. Seit den 1970er Jahren sind die ehemaligen großen Wasserflächen, die noch immer gut zu erkennen sind, trocken gefallen, der Damm zwischen den Wiesenflächen, der zum heute verschwundenen Haus des früheren Fischmeisters führt, war aber all die Jahre gut begehbar, jetzt ist die Nutzung durch einen Zaun abgesperrt. Im Februar stand in der Dattelner Morgenpost, dass der Eigentümer der Flächen, die Haus Vogelsang AG, auch hier zehn bis zwölf ihrer beliebten Aubrac-Rinder ansiedeln will, die die Landschaftspflege übernehmen sollen. Dass die neuen Weidezäune im Verlaufe der alten Tramepelpfade durchgekniffen werden, mag für den Eigentümer unerfreulich sein, aber man sollte die Wanderer zumindest darüber aufklären, warum nicht nur das ehemalige südliche Seengebiet eingezäunt wurde, sondern auch der angrenzende als Spazierweg beliebte Damm zwischen den großen Weideflächen.
Vielen Dank für Ihre Information. Wir haben es noch nicht geschafft uns das einmal persönlich anzusehen.
Wir finden es auch sehr schade, dass ein schönes Stück Natur, nicht mehr für die breite Öffentlichkeit zugänglich ist.
Jürgen Dunke
Opaju
Hallo,
Auf der Seite
https://luftbilder.geoportal.ruhr/
kann man die verschieden Epochen der Ahsener Fischteiche von 1926-2015 relativ gut erkennen.
Schönen Gruß
Tim
Vielen Dank für den Tip.
Gruß Jürgen
Schöne Seite. Macht Spass, die zu lesen.
Danke für Ihren netten Kommentar. Freue mich wenn ich höre, dass meine Berichte gelesen werden.
Jürgen Dunke
Hallo Jürgen,
vielen Dank, für Deine Recherchen. Ich interessiere mich, da ich aus Ahsen komme, natürlich auch für die Fischteiche und habe hier viele neue Informationen gewonnen. Leider habe ich die Teiche auch nie gesehen, als noch Wasser drin war. Aber wir haben als Kinder noch glasklares Wasser aus dem Gernebach oberhalb der Teiche getrunken. Damals war die Gernequelle noch nicht versiegt und in einigen Teichbecken westlich der Redder Straße stand noch etwas Wasser. Auch alte Holzstege waren damals noch vorhanden. Das Gernebachtal ist heute noch westlich der Redder Straße gut erkennbar. Wasser fließt hier allerdings nicht mehr, da die Quelle in den 70er Jahren austrocknete. Der Ursprung der Gernequelle liegt an der Gabelung des Erkenschwicker Weges westlich des Golfplatzes am Jammertal. Hier war auch immer eine Hinweistafel, auf der, wenn ich mich Recht erinnere, als Grund für das Versiegen der Quelle der Bergbau genannt war. Leider ist diese Tafel abgebaut worden. Ich hoffe, dass es hier irgendwann eine neue Tafel geben wird, da die genaue Lage der Quelle sonst in Vergessenheit geraten wird. Der Bach auf dem Foto ist denke ich künstlich angelegt, wie viele andere Gräben in dem Gebiet, da er genau parallel zur Ahsener Allee verläuft. Vermutlich lässt sich der untere Verlauf des Baches eben aufgrund der Teiche nicht mehr nachvollziehen. Von der Gernequelle zur Redder Straße verläuft übrigens ein sehr idyllischer Wanderpfad entlang des Gernetals.
Viele Grüße
Norbert Bomholt
Hallo Norbert, danke für Deinen Kommentar und Deine Infos. Leider gibt es etwas Neues von den ehemaligen Teichen.
Aufgeschreckt durch die Nachricht, dass die ehemaligen Fischteiche in Ahsen in den letzten Wochen durch neue Stacheldrahtzäune eingezäunt worden sind, machte sich eine Gruppe von Heimatfreunden unter Leitung von Rolf Sonderkamp (Hohe Mark Tourismus e. V.) auf den Weg, um sich mal diesen Zaun anzusehen. Die Wanderer werden vor lebensgefährlichen Tieren gewarnt, aber es waren keine Tiere zu sehen. Seit den 1970er Jahren sind die ehemaligen großen Wasserflächen, die noch immer gut zu erkennen sind, trocken gefallen, der Damm zwischen den Wiesenflächen, der zum heute verschwundenen Haus des früheren Fischmeisters führt, war aber all die Jahre gut begehbar, jetzt ist die Nutzung durch einen Zaun abgesperrt. Im Februar stand in der Dattelner Morgenpost, dass der Eigentümer der Flächen, die Haus Vogelsang AG, auch hier zehn bis zwölf ihrer beliebten Aubrac-Rinder ansiedeln will, die die Landschaftspflege übernehmen sollen. Dass die neuen Weidezäune im Verlaufe der alten Tramepelpfade durchgekniffen werden, mag für den Eigentümer unerfreulich sein, aber man sollte die Wanderer zumindest darüber aufklären, warum nicht nur das ehemalige südliche Seengebiet eingezäunt wurde, sondern auch der angrenzende als Spazierweg beliebte Damm zwischen den großen Weideflächen.
Das hat mir der Theo Beckmann im letzten Jahr geschrieben, der Vorsitzende des Dattelner Heimatsvereins. leider haben wir es noch nicht geschafft uns das einmal selber anzusehen.
Jürgen Dunke
Hallo Jürgen,
es ist leider wirklich so. Der Damm wurde mit eingezäunt und seit einiger Zeit laufen dort sechs Rinder herum. Ich habe keine Ahnung, was es für welche sind und wofür die gut sein sollen. Es ist jedenfalls schade, dass der gesamte Bereich jetzt nicht mehr zugänglich ist.
Beste Grüße
Norbert
Hallo Norbert,
die Vogelsangstiftung züchtet Aubracrinder in den Lippeauen. Ich hörte, dass es auch Aubracsrinder auf dem Gelände der ehemaligen Fischteiche sind.
URBEEF
Einmal im Jahr schlachtet die Vogelsang Stiftung einige ihrer Jungbullen aus verschiedenen Herden naturnah lebender Rinder. Die Idee, Naturschutz und kulinarischen Anspruch zum wechselseitigen Nutzen zusammenzuführen, gab den Impuls dieses Fleisch unter dem Namen URBEEF verkaufen und mit dem Erlös die Stiftung in ihren Aktivitäten zu unterstützen.
Robuste Ur-Rindrassen – Heckrinder und Aubracs – werden ganzjährig in ausgedehnten Auen renaturierter Fließgewässer und auf wertvollen Grünlandstandorten zum Erhalt und zur Entwicklung dieser Flächen eingesetzt. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz, würden diese Flächen auf verbuschen und wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna würden verloren gehen. Die natürliche Bewegung, die ursprüngliche Ernährung und das langsame Wachstum hält die Tiere gesund. Ganz nebenbei entsteht ein kerniges, geschmackvolles und ursprüngliches Fleisch, dass den UR-Geschmack der Landschaft in sich trägt.
Gruß
Jürgen
Hallo
Ich weiß nicht ob mein Kommentar hier untergegangen ist. Darum versuche ich es hier noch einmal.
Mein Name ist Martina Gebauer geb. Depel. Ich bin das Nesthäkchen, das 1969 bei den Fischteichen geboren ist und dort 11 Jahre meines Lebens verbringen durfte. Es war für uns Kinder ein Paradies. Ich bin unseren Eltern sehr dankbar, das ich das erleben durfte. Obwohl es für unsere Mutter nicht immer einfach war. Sie hat sehr hart gearbeitet um uns dieses Leben zu ermöglichen! Ich wäre als Erwachsene sehr gerne wieder dort hin zurück gezogen, aber der Wunsch blieb mir leider verwährt.
Hallo Frau Gebauer, vielen Dank für ihren Kommentar und die weiteren Infos über die Ahsener Fischteiche.
Wir sind damals durch Zufall auf Ihren Vater gestoßen. Friedel Hohmann, der auch zur Montagstruppe gehört, hat damals Ihren Vater besucht.
In einem langen Gespräch hat er dann viel über die Ahsener Fischteiche erfahren. Ihr Vater hat mir dann seine alten Unterlagen und Bilder zur Verfügung gestellt.
Ohne diese hätte ich nicht so einen detallierten Bericht schreiben können. Leider ist ihr Vater verstorben und mit ihm auch ein großes Wissen über die Teiche.
Auch das Haus, in dem sie gelebt haben, gibt es ja seid einigen Jahren nicht mehr. Heute ist sogar ein Teil der Teiche mit Stacheldraht für die Allgmeinheit versperrt. Dort sollen angeblich Rinder gezüchtet werden.
Viele Grüße aus dem heißen Datteln.
Opaju(Jürgen Dunke)
Das ist ja ein Ding ! Ich bin immer gerne mit unseren Hunden in der Haard unterwegs gewesen. nus´n seit ienigen Jahren nicht mehr so häufig,da mir das gehen schwer fällt.Oft bin ich über den damm gegangen oder rundherum durch die ‚Teiche‘. Schade das dies nun nicht mehr möglich ist. Brachfälche war das ja nun gerade mal nicht.Hier hielten sich Wildschweine und Rehe gerne auf. Man sah oft ihre Spuren.Ich bin Ihnen sehr dankbar das sie so viel recherchiert haben.Ich habe den Text nahezu eingesogen.Sehr gut und informativ geschrieben.Schade das es nicht so viele Bilder davon gibt.
Hallo Susanne, danke für den Kommentar. Nun noch eine weitere Info, die mir der Grünenpolitiker und Heimatvereinvorsitzende Theo Beckmann aus Datteln zukommen ließ:
Aufgeschreckt durch die Nachricht, dass die ehemaligen Fischteiche in Ahsen in den letzten Wochen durch neue Stacheldrahtzäune eingezäunt worden sind, machte sich eine Gruppe von Heimatfreunden unter Leitung von Rolf Sonderkamp (Hohe Mark Tourismus e. V.) auf den Weg, um sich mal diesen Zaun anzusehen. Die Wanderer werden vor lebensgefährlichen Tieren gewarnt, aber es waren keine Tiere zu sehen. Seit den 1970er Jahren sind die ehemaligen großen Wasserflächen, die noch immer gut zu erkennen sind, trocken gefallen, der Damm zwischen den Wiesenflächen, der zum heute verschwundenen Haus des früheren Fischmeisters führt, war aber all die Jahre gut begehbar, jetzt ist die Nutzung durch einen Zaun abgesperrt. Im Februar stand in der Dattelner Morgenpost, dass der Eigentümer der Flächen, die Haus Vogelsang AG, auch hier zehn bis zwölf ihrer beliebten Aubrac-Rinder ansiedeln will, die die Landschaftspflege übernehmen sollen. Dass die neuen Weidezäune im Verlaufe der alten Tramepelpfade durchgekniffen werden, mag für den Eigentümer unerfreulich sein, aber man sollte die Wanderer zumindest darüber aufklären, warum nicht nur das ehemalige südliche Seengebiet eingezäunt wurde, sondern auch der angrenzende als Spazierweg beliebte Damm zwischen den großen Weideflächen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute und ein frohes Fest.
Jürgen Dunke (Opaju)
Hallo ihr lieben Wanderer!
Ich möchte mich für eure ausfürliche Recherche herzlich bedanken, denn dieses Haus bedeutete mir und meiner Familie sehr viel
Ich bin leider erst dieses Jahr auf eure Nachforschungen und euren wundervoll geschriebenen Artikel gestoßen, weil ich meinem Papa ein sehr persönliches Weihnachtsgeschenk machen wollte.
Ich bin die Enkelin von Herrn Depel.
Ihr habt mir sehr geholfen und möchte euch nur um eine Kleinigkeit in eurem Artikel bitten:
Mein Opa hieß BERNARD Depel, nicht Bernhard.
Wenn ihr das vielleicht noch ändern könntet, selbst nach Jahren, ware ich euch sehr verbunden!
Alles Liebe
Sammy
Hallo Sammy, vielen Dank für Deinen Kommentar! Bin Deinem Wünsch nachgekommen und habe den Vornamen Deines Opas nun richtig geschrieben. Ich hoffe, ich habe nichts übersehen.
LG. und ein frohes Weihnachtsfest wünschen Dir und Deiner Familie
Die vier Wanderer
Hallo Jürgen,
ich habe an den Fischteichen ein neues Hinweisschild entdeckt. Anscheinend fliesst der Gernebach tatsächlich unterirdisch weiter.
Bei interesse kann ich Dir gerne ein Foto schicken.
Beste Grüsse
Norbert
Vielen Dank für den Hinweis. Ein Bild von dir wäre sehr nett.
Schöne Grüsse
Jürgen
Whouwwww, was für faszinierende Geschichten. Als Dattelner mein neues Wanderziel. Freue mich drauf. Danke für die tollen Infos und Bilder.
Ulrich Eczko
Hallo Ulrich, vielen Dank für Deinen Kommentar. Es sind einige Jahre ins Land gegangen, seid dem ich über die ehemaligen Ahsener Fischteiche geschrieben habe.
Dort hat sich einiges verändert. Wünsche Dir trotzdem viel Spaß bei Deinen Wanderungen.
Opaju
Jürgen Dunke
Hallo opjju, Ich bin ein Neffe von Bernhard Depel und habe jedes freie Wochenende und die Ferien in meiner Kindheit in dem schönen Haus und dem Teichgut mit meinen Cousens und meiner Cousine verbracht. Leider habe ich aus dieser Zeit keine Bilder,nur noch die Erinnerungen. Ich wäre Ihnen dankbar wenn Sie Kontakt zu mir aufnehmen würden und ich diese Bilder einmal sichten dürfte. Es ist ein Teil meiner Lebensgeschichte die mir sehr fehlt. Viele Grüße Achim Depel
Hallo Herr Depel,ich werde mich bemühen und versuchen eine von mir gebrannte CD zufinden. Da müssten noch Bilder von den Unterlagen Ihres
Onkels drauf sein. Würde mich melden wenn ich sie gefunden habe. Den Ordner, den ihr Onkel uns überlassen hatte, hat Friedel Homann an Herrn Tiemian weitergegeben.
Frohes Neues Jahr
Opaju
Lieber Herr Dunke,
könnten Sie mich per Mail kontaktieren? Ich wäre an dem hier gezeigten Bildmaterial (Ahsener Fischteiche) interessiert.
Beste Grüße
Nancy Schumacher