Wandertour 05.01.2015(Über Vogelsang nach Ahsen und zurück)

Wir Vier sind alle gut in das Jahr 2015 gerutscht. Der erste Montag ist der 5.1. und wir wollen das Jahr so beginnen wie wir das alte beendet hatten. Auf Schusters Rappen durch die winterliche Natur wandern. Wir waren alle wieder am Start. Treffen war bei Willi. Wie immer um 10 Uhr. Wir hatten zuerst überlegt, ob wir nach Recklinghausen gehen sollen. Aber so richtig Bock hatten wir da nicht drauf. So entschieden wir uns über Haus Vogelsang nach Ahsen herein zu laufen. Rückweg offen. Das Wetter sollte im laufe des Tages besser werden. Die Sonne sollte sogar heraus kommen. Um 10 Uhr war es noch stark bedeckt und ungemütlich. Willis Chefin begrüßte uns und wir mussten die Marion erst einmal drücken und ihr ein gesundes neues Jahr wünschen. Wir Männer taten das gleiche untereinander. Dann marschierten wir los. Über die Kreuzstraße bis zur Bülowstraße. Dort gingen wir nach links auf diese. Die so genannte neue Bülowstraße führte uns 590 Meter bis zur Münsterstraße. Gegenüber liegt unser Lieblingsbecker, den wir am Montag einfach rechts liegen ließen. Zu früh um ein Brötchen zu essen. Nach weiteren 150 Meter erreichten wir den Drievener Weg, der nach links ins Feld führte. Nach weiteren 140 Meter ging es nach rechts auf den Weg In den Hofwiesen.

CIMG4547  CIMG4548

CIMG4549  CIMG4550

CIMG4551  CIMG4552

Auf den Bildern sieht man Eindrücke von dem Weg In den Hofwiesen. Oben rechts habe ich versucht einen Reiher zu fotografieren, der über dem Haus vor uns flog( im Kreis). Es entbrannte dann eine Diskussion zwischen uns, ob es wirklich ein Reiher war. Es war ein Reiher! Dann vor einer neugebauten Halle ganz viele Geräte von einem Kinderkarussell. Rechts unten überqueren Willi und Natz gerade die Straße, die von ATU kommt. Es ging weiter bis zur Alfons Deitermann Straße, die wir überquerten. Wir kamen dann auf einen unbefestigten Feldweg, der hinter den neuen Deitermann Hallen herläuft. Links liegen die Felder des Sutumer Bruchs und rechts läuft ein kleiner Wasserlauf, der auch zu diesem System gehört.

CIMG4555 CIMG4556

Links die neuen Hallen von Deitermann. Rechts der Wasserlauf. Uns viel auf, dass dort etwas ölhaltiges schwamm, leicht bläulich schimmernd. Ist dort etwas eingeleitet worden? Wir hofften nicht. Zum Ende des Wasserlaufs sah es dann aber so aus.

Da war dann neben Entengrütze doch noch eine blaue Lache und darüber sah es aus, als gebe es eine kleine Quelle, oder blubberte da Gas hoch. Wir konnten das nicht klären. Wir erreichten nach weiteren 140 Meter den Weg Flassheide und den darüber liegenden Wesel-Datteln-Kanal. An der Kanalböschung graste eine kleine Schafsherde. Wir gingen nach links bis zur der Treppe, über die man auf den Leinpfad hoch kam. Unser Friedel hatte am Montag seinen“ Glückstag “ und trat von in einen Hundehaufen. Ab da musste er immer vor uns gehen, da der Wind von hinten kam.

CIMG4558  CIMG4559

CIMG4560  CIMG4561

Oben die beiden Bilder zeigen die Schafe, die alle ein dunkles Gesicht hatten und auf dem Rücken mit grüner Farbe angemalt waren. der Schäfer hatte wohl Langeweile oder versuchte sich in Kunstbemalung von Schafen. Unten links sitzt kein Wachhund vor dem Haus, sondern ein Adler aus Holz, mit Krone auf dem Haupt. Rechts im Bild haben Natz und Friedel den Leinpfad erreicht und gehen gegen Ahsen.

Suffolkschaf

Rasse-Beschreibung:
Das Suffolk-Schaf ist ein sehr frühreifes Fleischschaf mit ausgeprägten Fleischformen (Keulen, Rücken, Brust). Die Brust ist vorgeschoben, die Schulter fest und breit, Rücken und Becken sind möglichst lang und sehr breit. Kopf und Beine sind unbewollt und tiefschwarz. Im Gegensatz zum Schwarzköpfigen Fleischschaf ist der Kopf bis hinter die Ohren unbewollt.Die Wolle ist weiße Crossbredwolle mit ausgeglichenem Sortiment von C bis CD, Feinheit 32 – 34 Mikron (C- bis CD-Feinheit). Melierte Wollen sind unerwünscht.
Das Suffolk ist ein fruchtbares Schaf (Zulassung ist bereits im 1. Jahr möglich) mit sehr guter Schlachtkörperqualität. Hohe Leistungen sind auf guten Standorten bei guter Haltung möglich. Betonte Masteignung der Lämmer, mit schnellem Erreichen des Endgewichtes (40 42 kg). Das Schaf eignet sich für die Koppelhaltung. Suffolk-Böcke verwendet man, wie auch andere Fleischschafe, zur Kreuzung mit weniger gut bemuskelten Rassen, um marktgerechte Schlachtlämmer zu erzeugen.
Rasse Kennzeichen: Kopf bis hinter die Ohren und Beine unbewollt und tiefschwarz, Ohren etwas hängend
Brunstverhalten: zeitlich begrenzt mit sehr langer Paarungsbereitschaft
Herkunft: Die Rasse ist seit Ende des 18. Jahrhunderts bekannt. In Nordamerika werden die Schafe in einem größeren Rahmen als die britische Ausgangsform gezüchtet. Quelle: Schafszuchtsverband Niedersachsen.

Ich glaubte zuerst, das die Schafe Heidschnucken waren, aber die sind behörnt. Dann habe ich meine Bilder mit Bildern von der Website des Schafszuchtverbandes verglichen und meine es waren Suffolkschafe. Würde aber keine Garantie geben. Schön sahen sie ja aus. Wir marschierten dann 600 Meter am Kanal entlang und erreichten die Kanalbrücke am Hilgenkamp. Dort gibt es eine Treppe die auf die Brücke hochführt. Zur aller größten Not kann man dort auch ein Fahrrad hochschleppen, wenn man vom Kanal weg will. Wir schleppten am Montag nur unser Eigengewicht hoch. Mir reichte das, da ich über die Feiertage doch eine paar Pfündchen zugenommen hatte. Der Rettungsring war wieder gewachsen, wie man später sieht.

CIMG4562  CIMG4563 CIMG4564  CIMG4565 CIMG4566  CIMG4567

Oben links sieht man schon die Brücke am Hilgenkamp. dann zwei Bilder die einem nicht so gut gefallen. Die Schmierfinken waren wieder unterwegs und haben den frischgestrichenen Brückensockel gleich wieder versaut. Wir überquerten die Brücke und erreichten auf der anderen Kanalseite den Uferweg. Dort gingen wir nach links. Nach 260 Meter erreichten wir den Weg Fuchskuhle. Dort gingen wir nach rechts. Wir wollten mal wieder nach der Alpakahorde sehen, die etwa 500 Meter weiter nach Norden auf einer Wiese gehalten wurden. Mal schauen ob es wieder Nachwuchs gegeben hat. Wir erreichten zunächst das Gehöft des Besitzers der Alpakas. Dort interessierte uns mal wieder der alte Trecker der dort steht. Die Krabbe.

 Porsche-Diesel Motorenbau
Als Porsche-Diesel Motorenbau GmbH stellte der Automobilbauer Porsche während der 1950er und Anfang der 1960er Jahre in Manzell am Bodensee Traktoren mit Dieselmotoren her. Die Geschichte begann 1938 mit der Idee des Volksschleppers, von dem in Stuttgart diverse Prototypen gebaut wurden.

Geschichte
Zur Motorisierung der Landwirtschaft beauftragte 1937 auf Anregung von Adolf Hitler die Deutsche Arbeitsfront Ferdinand Porsche mit der Entwicklung eines landwirtschaftlichen Kleinschleppers, der die Landwirtschaft als Volkstraktor motorisieren sollte, parallel zum Volkswagen, der die Massenmotorisierung der Bevölkerung ermöglichen sollte. Hier waren die folgenden Eigenschaften besonders wichtig: preiswert in der Anschaffung und Unterhalt, für Großserienfertigung geeignet, ausreichend Leistung für alle im bäuerlichen Landwirtschaftsbetrieb anfallenden Arbeiten, robust und einfach in der Bedienung. Mit einem luftgekühlten Zweizylindermotor bei einer Leistung von 8 kW (11 PS) war dieser für den bäuerlichen Mittel- und Kleinbetrieb gedacht und sollte in einem neuen Traktorenwerk bei Waldbröl in Großserie produziert werden. Aufgrund des Zweiten Weltkrieges kam es aber nur zur Herstellung von Versuchsfahrzeugen.[1]

Der Porsche-Traktor entstand aus der Weiterentwicklung des Volkstraktors und 1950 zunächst in Zusammenarbeit mit der Uhinger Firma Allgaier Werke GmbH, ab 1956 mit dem Mannesmann-Konzern in einem Montagewerk in Friedrichshafen. 1962 legte man die Fertigung von Traktorenbau von MAN mit der von Porsche zusammen. 1963 verkaufte man die Traktoren-Sparte von Porsche an Renault.

Die Produktion der Traktoren, von denen 1961 16.000 Stück verkauft werden konnten, wurde am 15. Juli 1963 eingestellt.

Modelle[Bearbeiten]
In den Porsche-Diesel-Traktoren wurden Motoren verschiedenen Typs verbaut. Diese reichten von Einzylinder- bis Vierzylindermotoren. Aufgrund der Traktorenbezeichnungen lässt sich die Art des eingebauten Motors identifizieren.[2]

220px-Porsche_Traktor_Diesel_Super  Quelle: Wikipedia

CIMG4571 So sieht der Schlepper nach vielen Jahren im Einsatz aus.

CIMG4568  CIMG4569 CIMG4570  CIMG4573 CIMG4574  CIMG4575

Oben Bilder von unserem Weg über den Weg Fuchskuhle und Buschkamp. Unten rechts sieht man schon die Alpakas auf der Wiese. Es waren auch wieder Jungtiere dabei.

Alpaka

Das Alpaka (Vicugna pacos), auch Pako, ist eine aus den südamerikanischen Anden stammende, domestizierte Kamelform, die vorwiegend ihrer Wolle wegen gezüchtet wird. In Europa wird Alpakawolle bisher eher wenig genutzt.

Alpakas werden in Deutschland aufgrund ihres ruhigen und friedlichen Charakters auch in der tiergestützten Therapie eingesetzt.

Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri. Sie unterscheiden sich in der Struktur ihrer Faser: Das Huacaya-Alpaka hat eine feine, gleichmäßig gekräuselte Faser und einige Grannenhaare (Deckhaare), die möglichst fein sein sollten. Das Suri-Alpaka hingegen hat keine Kräuselung in der Faser, das Haar bildet gelockte, gerade Strähnen, die am Tier herabhängen. Dadurch wirken Suris oft schmaler als Huacayas.

Wie bei allen Kamelen ist der Körperbau der Alpakas durch relativ langgestreckte, schlanke Beine, einen langen, dünnen Hals und einen kleinen, dreieckigen Kopf charakterisiert. Als Neuweltkamele haben sie keinen Höcker. Sie sind etwas kleiner als Lamas, mit einem Gewicht von etwa 55 bis 65 Kilogramm sind sie vor allem deutlich leichter, Hengste können jedoch bis zu 80 Kilogramm schwer werden. Die Farben der Tiere reichen von reinweiß über beige zu allen Braun- und Rotbrauntönen bis hin zu Grauabstufungen und tiefschwarz. Es gibt außerdem mehrfarbige, gescheckte Tiere in vielen Variationen.

Die Lebenserwartung eines Alpakas liegt zwischen 20 und 25 Jahren.

Der Bestand an Alpakas in Perú liegt bei etwa 3,5 Millionen Tieren, was ca. 80 Prozent des weltweiten Bestandes ausmacht.

Alpakas sind wie alle Kamele soziale Tiere (Herdentiere) und fühlen sich in Gruppen am wohlsten. Sie sind Pflanzenfresser und ernähren sich fast ausschließlich von Gräsern. Wie alle Kamele haben sie einen dreiteiligen Magen, der das Verdauen der Pflanzennahrung erleichtert. Auch verfügen sie nicht über obere Schneidezähne, sondern eine Kauplatte.

Die Tiere werden in der Regel einmal jährlich geschoren. Die Rohwolle kann zu hochwertigem Alpakagarn verarbeitet werden. Der Faserertrag beim Scheren eines Tieres liegt bei 3 bis 6 Kilogramm pro Tier und pro Jahr, davon sind jedoch nur etwa 1 bis 3 Kilogramm nutzbar.

Fortpflanzung
Die Ovulation bei der Alpakastute wird erst durch den Deckakt ausgelöst (provozierte Ovulation). Damit sind Alpakastuten das ganze Jahr über fähig, erfolgreich gedeckt zu werden und sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder Saison gebunden.[1] Die Tragzeit beträgt 340 bis 345 Tage, danach bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier – in Südamerika „Cria“ genannt – zur Welt. Dieses wird rund sechs bis acht Monate gesäugt und erreicht mit durchschnittlich 12 bis 24 Monaten die Geschlechtsreife, individuelle Früh- und Spätentwickler sind möglich.

Geschichte
Die Domestikation der Alpakas wie auch der Lamas setzte schon um 3000 v. Chr. ein. Während das Lama den südamerikanischen Zivilisationen vor allem als Lasttier diente, wurde das Alpaka wegen seiner Wolle gezüchtet. Bei den Inka galt ein Alpakamantel als Zeichen des Wohlstands; allerdings war der herrschenden Kaste die noch feinere Wolle der Vikunjas vorbehalten. Die Inkas züchteten große Alpakaherden, dies änderte sich mit der Eroberung Perus durch die Spanier. Die Eroberer brachten Schafe mit und zeigten kein Interesse daran, die einheimischen Nutztiere zu erforschen. So wurde das Alpaka zum Nutztier der armen, indianischen Bevölkerung und war zwischenzeitlich fast ausgestorben.

Erst mit der Unabhängigkeit der Staaten Südamerikas erkannte man erneut den Wert des Alpakas. Die Zucht wurde wieder aufgenommen und die Wolle in alle Welt exportiert. Heute gibt es etwa drei Millionen Alpakas, vorwiegend im südlichen Peru, dem westlichen Bolivien und Chile.

Auch in Deutschland werden zunehmend mehr Alpakas gehalten, teils als Hobby, teils zur Züchtung. Die Zuchttiere wurden anfänglich importiert, doch mittlerweile weisen die Alpakas in Deutschland die notwendige Qualität der Faser auf und es gibt die Tendenz, mehr auf die Stammbäume zu achten. In Deutschland gibt es derzeit etwa 2000 Tiere.

Systematik
Es war lange ungeklärt, wer der Vorfahr des Alpakas ist. Die gängige Lehrmeinung sah das Guanako als gemeinsamen Ahnen des Lamas und des Alpakas. Schon früh gab es jedoch auch Theorien, wonach das Alpaka vom Vikunja abstamme. Im Jahre 2001 wurden diese durch neue DNA-Untersuchungen bestätigt.[2] Aus diesem Grund wurde der früher genutzte wissenschaftliche Name Lama pacos durch Vicugna pacos ersetzt.

1280px-Alpaka_geschoren  Alpaka-Farm

Quelle: Wikipedia

Oben links sieht man ein geschorenes Alpaka und rechts Alpakas auf einer Farm in Mecklenburg-Vorpommern.

Wir näherten uns der Herde die dort am Buschkamp lebt.

CIMG4576  CIMG4577

Links sieht man 6 Tiere. Rechts säugt ein Muttertier ihr Junges. Rechts von ihr steht noch ein Jungtier, das wohl noch einmal säugen wollte. Das vertrieb die Mutter aber. Das Tier vor ihr bespuckte sie. Wahrscheinlich weil es ihr zu nah kam. Wir machten uns nach einigen Minuten wieder auf den Weg. Ein unbefestigter Ackerweg führte uns 280 Meter in Richtung eines Lippebogens. Dort gingen wir nach rechts in den Wald bis an die Lippe heran. Dann nach rechts bis auf eine Wiese. Von dort hatte man einen herrlichen Blick auf die Lippe.

CIMG4578  CIMG4579

CIMG4580  CIMG4581

CIMG4582  CIMG4583

Oben die sechs Bilder zeigen den Weg zur Lippe und die Wiese an der Lippe, sowie den Rückweg. Unten links trödelt Friedel etwas hinterher. Rechts sind wir schon auf dem Weg der uns nach 220 Meter auf den befestigten Teil des Buschkamps brachte. Dort gingen wir nach rechts, wieder auf die Lippe zu. In den Bereich wo das Storchennest, kurz vor Vogelsang steht. der Weg zieht sich fast 700 Meter in nördlicher Richtung. Dort gingen wir nach links. Aber zunächst nur 30 Meter. Bis zur Bank die dort steht. Friedel wollte dort sitzend gleich seinen Schuh von dem Hundkot befreien. Das durfte er aber zunächst nicht, da wir unsere Fleischwurst vom Metzger Wolf essen wollten. Als wir fertig waren durfte er. Er hatte ein Stöckchen dafür besorgt. Aber das brauchte er fast nicht mehr, da der Hundkot durch unser laufen durch nasses Gras fast verschwunden war.

CIMG4584  CIMG4585 CIMG4586  CIMG4587

Oben links sieht man das Storchennest in den Lippewiesen. Rechts meine Großen an der Bank. Unten links der Weg in Richtung Vogelsang. Rechts ein strahlend blauer Himmel, die Wolken waren aufgerissen und die Sonne ließ ihre warmen Strahlen auf uns herabfallen. Wir gingen weiter und erreichten nach 400 Meter den Abzweig Auf dem Bonnheck. Dort gingen wir nach rechts. Wir kamen zum alten Schleusenwärterhaus an der Lippe. Dort hatte es ja einmal eine Lippeschleuse gegeben.

Ehemalige Lippeschleuse Vogelsang

Lippeschleuse_HausVogelsang_dbb40d9c09  CIMG4595 Das große Bild ist von Montag. So sieht die Restmauer heute aus.

Die ehemals massive Lippeschleuse am Haus Vogelsang wurde 1826 gebaut. Ihr Bau war besonders notwendig wegen der Behinderung der Schifffahrt durch die in diesem Bereich ausgedehnte Mergelklippe. Zwar wurde am linken Lippeufer entlang eine Fahrrinne in die Felsbarriere getrieben, doch mussten Schiffe durch diese besonders schwierige Flusspassage bergaufwärts mit starken Pferden und zu Tal mit Hilfe von sogenannten Leitleuten bugsiert werden, die für die reibungslose Durchfahrt zu sorgen hatten und Havarien verhindern helfen sollten. Die Planung der Vogelsanger Schleuse war wegen der knappen staatlichen Geldmittel zunächst unterblieben, obwohl den preußischen Behörden ihre Bedeutung sehr wohl bewusst war.

Wegen der großen Probleme für die Schifffahrt wurde schließlich durch Kabinettsorder vom 28. August 1824 doch noch der Bau einer massiven Schleuse genehmigt. Durch die Anlage eines Wehres wurde zusammen mit der Schleuse eine Überstauung der Felsklippe erreicht, so dass für eine ausreichende Fahrtiefe gesorgt war.

Lippeschleuse_HausVogelsang_h_635adebd73
Mit dem Niedergang der Lippeschifffahrt gegen Ende des 19. Jahrhunderts, verlor auch die Schleuse am Haus Vogelsang an Bedeutung. In den 1950er Jahren wurden die massiven Steinmauern der Schleuse und das Lippewehr gesprengt. Von der gesamten Anlage ist nur noch das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Schleusenwärterhaus vorhanden, während die ehemalige Schleusenkammer nur noch auf der Südseite der Lippe zu erahnen ist. Quelle: Wikipedia

Schiffe auf der Lippe

(Quelle: Werner Koppe, „Die Lippewasserstraße“)

Der gebräuchlichste Schiffstyp an Lippe und Niederrhein war die Aak, die sich bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts zurückverfolgen läßt. Dorsten ist der Ort, in dem sich der Aak – Typ im 18. Jahrhundert die entscheidende Entwicklung erhielt.
Die „Dorstener Aak“, ein schlankes Plattbodenschiff, das besonders auf die geringe Fahrtiefe in der Lippe ausgerichtet war, ging aus den frühzeitlichen Lippe- Aaken und der „Kölner Aak“ hervor. Über zwei Jahrhunderte war sie im 18. Und 19. Jahrhundert Ursprung vieler anderer Aak-Typen. Das aus etwa 120 bis 150 Festmetern Eichenholz gebaute Schiff fuhr auf der Lippe, dem Niederrhein, Maas, Schelde und Waal.
historischer-bauplan
Anfänglich war der Laderaum der Aak noch offen, später wurde er mit Luken und Abdeckungen versehen. Der Rumpf war in Klinkerbauweise ausgeführt und lief im Achterschiff hoch auf.
Die „Dorstener Aak“ hatte ab 100 t Ladekapazität zwei Masten. Das bedeutet also, daß kleinere Exemplare als Einmaster gebaut wurden. Die großen Zweimaster hatten Abmessungen von ca. 39 m Länge, 5,80 Breite und eine Rumpfhöhe von 1,80 m. Markant war das große Heckruder, das von einem Rudergänger oder Steuermann auf offenem Deck bedient wurde. Da die Aak ein flachbodiges Fahrzeug ohne Kiel war, hatte sie an den Seiten große Schwerter, die für seitliche Stabilität gegen Abdrift zu sorgen hatten. Im Achterschiff befand sich vor dem zweiten, dem Besanmast, die Schifferwohnung, das sog. „Roef“.
historischer-bauplan (1)
Wie eine kleine Lippeaak aussah, ist uns detailliert überliefert. Sie verfügte bereits über einen abgedeckten Laderaum, der fast die gesamte Länge des Bootes einnahm. Die hölzerne Laderaumabdeckung besaß die Form einer Halbröhre mit einer heckwärts gelegenen Doppeltür. Mittschiffs befand sich der einzige Mast, innerhalb des Laderaums befestigt. Er hatte eine Doppelfunktion als Segel- und Treidelbefestigung. Die Takelage dieses Schiffes kann mit Vor- und Hecksegel nur vermutet werden. Zur Steuerung diente ein schlankes Heckruder, die stabilisierenden Seitenschwerter fehlen jedoch. Bei den geringen Abmessungen des Kahns ist es auch nicht verwunderlich, daß kein Platz für eine Schifferwohnung vorhanden war. Bei schlechter Witterung und in der Nacht fand die Besatzung wahrscheinlich im Laderaum einen kargen Unterschlupf…

Schifffahrt auf der Lippe
(Bericht von Hubert Eggenstein von 1942)

Die Lippe war in vergangenen Jahrhunderten ein wichtiger Schiffahrtsweg. Die Salzwerke zu Unna und Werl, die Erzgruben des Sauerlandes, der Holzreichtum der anliegenden Länder, die Kohle aus dem blühenden Dortmunder und Hörder Bergbau, die Kalksteine aus der Gegend um Dolberg gaben Veranlassung, die Lippe als Wasserstraße zu benutzen. Im Jahre 1526 passierten 225 Schiffe die Stadt Dorsten, um dort Abgaben zu entrichten. Die vielen Zollerhebungen infolge der Kleinstaaterei wirkten störend und hindernd. Von Hamm bis Wesel wurde siebenmal Zoll erhoben, so vom Fürstbistum Münster an der Rauschenburg und von Kurköln am Haus Vogelsang bei Ahsen. Als im vergangenen Jahrhundert die Franzosenherrschaft in unserer Gegend ein Ende nahm, setzten sich die Minister vom Stein und der westfälische Oberpräsident von Vinke für die Hebung des Schiffsverkehrs auf der Lippe ein, die nun ganz ein preußischer Fluss geworden war. Drei Schifffahrtsunternehmen erhielten das Recht, Güter Stromauf- und abwärts zu versenden. Eine dieser Gesellschaften hatte ihren Sitz im Haus Vogelsang. Nach der in der Tourliste festgesetzten Ordnung hatten die Schiffe die Pflicht, an den Ausladeplätze, zu denen auch Ahsen gehörte, zu halten. 1816 sorgte eine ministerielle Strom – und Uferordnung namentlich für die Verbesserung der Leinpfade. 1819 wurden Wasserbauinspektoren als Aufsichtsbeamte eingesetzt und vom König 660.000 RM für die Hebung der Lippeschifffahrt bewilligt.
In den nächstfolgenden Jahren wurden Schleusen gebaut, so die Schleuse bei Vogelsang, „Schlacht“ oder „Rolle“ genannt, so das 1829 das erste Schiff in durchgehender Fahrt von Lippstadt nach Wesel gelangen konnte. Der Schifffahrt verdankte das Lippegebiet die Entwicklung seiner Industrie. Ahsener Lippeschiffer brachten z.B. der Luisenhütte in Lünen englisches Roheisen und der Westfalenhütte in Recklinghausen die in der Lippstädter Gegend gewonnenen Rasenerze. Auch die Westfälische – Union Werke wurden mit Rücksicht auf die wichtige Lippe gerade in Hamm gegründet. Der Verkehr steigerte sich; 1850 fuhren über 100 Schiffe auf der Lippe. Aber allmählich trat ein Rückgang ein. Lähmend wirkte die unkluge Flusszollpolitik. Die Hauptursache liegt jedoch darin, dass die kleinen Lippeschiffe den Wettbewerb mit der Eisenbahn nicht aushalten konnten.
Die Köln – Mindener Eisenbahn, die 1847 eröffnet wurde, trug am Niedergang der Lippeschifffahrt die Hauptschuld, so erklären alte Lippeschiffer in Ahsen heute wehmütig. Kohle wurde schon seit 1864 nicht mehr verfrachtet. Die Leinpfade verfielen, die Lippe versandete mehr und mehr.

Der Niedergang der Lippeschifffahrt berührte besonders die Bewohner des Lippedörfchens Ahsen hart; denn viele verloren ihren Beruf, andere einen einträglichen Nebenverdienst.
Von den letzten Lippeschiffern leben heute noch drei in Ahsen: Bernhard Hölter, August Schneider und Johann Althoff. Mit Begeisterung berichten Sie gerne von ihren Fahrten, auf denen die Lippe ihnen so vertraut wurde. Was mir diese alten „Schieper“ erzählt haben, will ich in nachfolgendem niederlegen, damit es der Nachwelt erhalten bleibe.
Der älteste der Lippeschiffer ist Bernhard Hölter. Nach der Schulentlassung kam er als Schiffsjunge auf ein Schiff, das der Schermbecker Gesellschaft Prinz u. Sohn gehörte und stieg zum Schiffsführer empor. 1883 kaufte er ein Schiff von 70 Tonnen. Es war der Stolz der Ahsener, Schiffseigentümer zu sein. 1898 lenkte er zum letzten Male sein Schiff auf der Lippe, um dann den Dortmund – Ems – Kanal zu befahren. Er beförderte auf der Lippe Ziegelsteine, Dachziegel, Schleifholz (Rottannenholz) für die Papierfabriken von Klapp und Haarmann bei Bork und der Gebr. Wessels bei Vogelsang, Eichenholz für den Schiffsbau, Krummholz genannt, Grubenholz und Kalksteine. Von der Papiermühle bei Vogelsang ist heute nichts mehr zu finden. Sie wurde durch Wasserturbinen getrieben, die nur bei niedrigem Wasserstand in Tätigkeit treten konnten. Rottannenholz wurde hier für die Papiererzeugung zu „Schleifstoff“ vorgearbeitet, also nicht Papier als Fertigware hergestellt.

schleuse-vogelsang  Schleuse Vogelsang

Die Fahrt endete bei Lippstadt. Früher fuhren kleine Schiffe noch 10 Km über Lippstadt hinaus bis Rebbecke. Nach dem Verfall der 12. Schleuse war das nicht mehr möglich. Die ganze Fahrstrecke betrug 182 Km. Eine Fahrt von Lippstadt nach Wesel dauerte 5 Tage. Zu Tal bildete die Strömung eine natürliche Triebkraft. Die Geschwindigkeit betrug, unterstützt durch die Zugkraft von Pferden, etwa 5 Km in der Stunde. Die Pferde, gelenkt von dem Pferdeknecht, benutzten den Leinpfad, der von Wesel bis Lippramsdorf auf dem linken, von da bis Haltern auf dem rechten, von Haltern bis zur Rauschenburg auf dem linken, von hier bis Heeßen auf dem rechten und nun bis Lippstadt auf dem linken Lippeufer angelegt war. Bei Heeßen, Lippramsdorf und an der Rauschenburg gab es große Fähren, auch war bei Ahsen eine größere Fähre. Als Fährmann war hier Hermann Wiegmann tätig.

Das Befahren der Lippe erforderte mancherlei fahrtechnische Kenntnisse und Fähigkeiten. Gefürchtet war das Festfahren auf Sand, das bei unzureichender Kenntnis der Fahrrinne leicht möglich war. An besonders gefährlichen Stellen wurde einem Lotsen die Lenkung des Schiffes übertragen. Große Vorsicht verlangte auch das Überwinden der Stromschnellen mit ihrer stärkeren Strömung, z.B. der Bapensteine bei Herverst und einer Stelle zwischen Dorsten und Gahlen. Bei einer Fahrt zu Berg musste an diesen Stellen „gescherrt“ werden. Es wurde eine Rolle hergestellt, in dem ein Seil voraus am Ufer befestigt, um eine Rolle am Bug des Schiffes gelegt und am freien Ende des Seiles das Pferdegespann eingehängt wurde. Dadurch wurde die Zugleistung der Pferde verdoppelt. Mitunter musste auch „doppelt gescherrt“ werden.
Starker Gegenwind wirkte namentlich bei Leergang sehr hemmend und wurde, wenn vermehrte Pferdekraft nicht ausreichte, durch Scheren überwunden. Kleinere Schiffe bis zu 70 Tonnen waren mit 4 Mann, größere, 140 – 170 Tonnen, mit 6 Mann besetzt. Das größte Schiff ist ein 330 Tonner gewesen, das 93000 Ziegelsteine fasste. Als Vorspann verlangte es 23 Pferde. Bei der ersten Fahrt ist es bei Krudenburg durchgebrochen und gesunken. Nachdem es ausgeladen und gehoben war, wurde es in einer Dorstener Schiffswerft repariert. Das ist Anfang der 60 ziger Jahre geschehen.
In sehr trockenen Sommern lag die Schifffahrt lahm.
Jedes Schiff trug eine Flagge aus rotem Tuch mit dem Namen des Schiffseigentümers. Bei Ahsen wurde an der Bleiche und im Schultengrund geankert. Ausladestellen für Ahsen waren die Bleiche und für Klostern am Wulfenhof.
Der Schiffsführer hieß Schieperbas, seine Gehilfen waren die Schiffsknechte.
Die Verpflegung wurde, so weit dieses möglich war, von Hause mitgenommen. Die Arbeit auf dem Wasser verlangte „Vorbeugungsmaßnahmen“ namentlich gegen Erkältungen. Darum wurde auch gern Schnaps als Medizin eingenommen. Es gab unterwegs an der Lippe manche „stille Kneipe“. Peitschenknallen zeigte dem Wirt im „Nebenberuf“ das Nahen eines Lippeschiffes an, der sich dann zur Stärkung der Schiffer an das Ufer begab. Auch brachte er Brot für die Pferde mit.
Beim Aufbruch frühmorgens knallte der Pferdeknecht dreimal mit der Peitsche; dann hielt jeder eine kurze Morgenandacht, und los ging die Fahrt. An den Stellen, an denen ein Kamerad ertrunken war, entbot der Pferdeknecht durch dreimaliges Peitschenknallen den Totengruß. Die Schiffsbesatzung entblößte das Haupt und gedachte des Toten. Die Ahsener Schiffer waren gute Schwimmer. Nur einer von ihnen fiel, soweit bekannt, der mancherorts tückischen Lippe zum Opfer.
Anderseits haben die Ahsener viele aus der Lippe gerettet oder, wenn sie zu spät kamen, die Leichen geborgen. August Schneider holte 36 Leichen aus dem Wasser und brachte ein Mädchen aus Lünen lebendig ans Land.
In strengen Wintern fror die Lippe zu. Dann hörte die Schifffahrt auf. Ein Mann musste ständig auf dem Schiff bleiben. Die stille Zeit wurde zum Ausbessern der Fahrzeuge benutzt. Nachdem die Ahsener ihr Schiff an der Bleiche angelegt hatten, wurde es auf langen Bäumen mit Seilen aus dem Wasser gewunden. Schiffszimmerleute von den Werften in Dorsten führten die Instandsetzungsarbeiten aus. Die Werftleute bedurften bei der Arbeit manchen Glases Schnaps, weshalb sie hier Schnapshusaren genannt wurden. Es waren herbe und lustige Gesellen.
Bei plötzlich auf der Fahrt entstehenden Schäden wussten sich die Schiffer selbst zu helfen. Bei Lippstadt an der alten Artilleriekaserne sei, so erzählten die alten Schiffer, bei niedrigem Wasserstand das Schiff auf einen Pfahl gelaufen; dieser habe sich durch den Schiffsboden gedrückt, und bald habe das Wasser 1 Meter tief im Schiff gestanden. Da habe man schleunigst eine Seite Speck gekauft, diese auf das Loch gelegt, ein hartes Brett darauf und mit Dümpeln festgedrückt. So sei der Schaden behoben worden. Noch drei Monate sei man mit dem Schiff gefahren bis zur endgültigen Wiederherstellung.
Am Gehfürchtesten war die Fahrt über den Hammer Kolk, wo manches Schiff bei unkundiger Führung kenterte.
Das Ein- und Ausladen der Schiffe besorgten die Schiffer selbst, nötigenfalls wurden Hilfskräfte genommen.
Der Schiffsführer verdiente am Tage 2,50 Mark, der Schiffsknecht etwa 2,20 Mark. Im Rechnungsbuch wurden Einnahmen und Ausgaben für jede Fahrt verzeichnet. Ein solches, das am 15.2.1867 begonnen wurde, berichtet über die Fahrten des Schiffers Joseph Beckmann. Es finden sich Angaben über Zollabkommen in Hamm und Dorsten, Kettengeld in Ahsen und an der Rauschenburg, Taugeld in Ostendorf. Das Kettengeld – die Lippe wurde durch eine Kette gesperrt, die nach Zahlung des Kettengeldes auf den Grund des Flusses gesenkt wurde – betrug in Ahsen 3, an der Rauschenburg 7 Silbergroschen. Die Zölle waren recht hoch; man findet Angaben für Hamm: 3 Thaler, 15 Silbergroschen 7 Pfg., für Dorsten 5 Thaler, 7 Silbergroschen 9 Pfg.
Bei der Durchfahrt durch die Schleusen bedurfte man der Hilfe der Schleusenknechte, besonders wenn die Schützen gezogen wurden mussten, um Nachwasser zu erhalten. Es herrschte gute Kameradschaft; die Schiffer waren auch nicht „knickerig“. An Pferdelohn wurden z. B. am 17.3.1867 für die Fahrt von Dorsten nach Ahsen 11 Th. 5 S. gezahlt. Die Pferdehalter wohnten in der Nähe der Lippe und stellten ihre Pferde für die ihnen zugewiesene Strecke. Hierorts hielten Bomholt, Beckmann und Breuckmann Leinpferde. Der Pferdeknecht erhielt sein Abspanngeld. Im Bedarfsfalle halfen auch Bauern durch Gestellen von Gespannen aus.
Nicht unerwähnt soll das Porzellanschiff bleiben, das von der Mosel kam und Lorelen hieß. Es erschien jedes Jahr und brachte Haushaltungsgegenstände vor allem aus Porzellan. Der Besitzer brachte seine Waren in Ahsen und Umgebung durch Hausieren an den Mann. Den Rest übernahm Christoph Wiegemann aus Ahsen.
Bei niedrigem Wasserstand übten die Lippeschiffer die Holzflößerei aus. Die Flöße, die oberhalb Hamm gebaut wurden, maßen 25×5 m, von Hamm abwärts, weil hier größere Schleusen vorhanden waren, 35×7 m. Das Floß wurde mit Stangen und dem Steuer, „Lapp“ oder auch „Striel“ genannt, gelenkt. Es kam vor allem darauf an, die zahlreichen Kurven herauszudrücken, sonst saß man fest. Das Flößen dauerte von Lippstadt nach Wesel etwa 8 Tage bei einer täglichen Fahrzeit von morgens bis abends 8 Uhr. Von Wesel gingen die Schiffer, als die Eisenbahn noch nicht fuhr, zu Fuß zurück, gar nach Lippstadt.
Schiffsbesitzer waren in Ahsen Wilhelm Schneider (Welbhoff) und seine Söhne Johann und Heinrich, die drei Schiffe besaßen, die Schiffe hießen Germania (30 t ), Luna und Johanna ( 70 t oder 22000 Ziegelsteine). Breuckmann besaß zwei Schiffe, das letzte wurde in Leven versenkt. Beckmann gehörte ein Schiff. Bekannte Schiffer waren Begiebing, Fehrmann, Hölscher, Feldhaus, Böcker, Ernst Killaken, Asbeck, Wulfrath und Stucke. Doch fast jeder Ahsener Bürger fuhr als Schiffs- oder Floßknecht jährlich manche Tour auf der Lippe. Einige Schiffer erwarben auch von der Regierung in Köln das Rheinschifferpatent, das sie zur Führung eines Segelschiffes auf dem Rhein von Mainz bis Rotterdam ermächtigte. So der Schiffer Heinrich Begiebing laut mir vorliegendem Patent vom 16.04.1877.
Zur Beseitigung der Versandungsgefahr stellte die Lippeverwaltung mehrere Bagger ein. Ein alter Baggermeister ist August Schneider.
Vom Unternehmungsgeist der Ahsener zeugt der Bau von Ziegeleien im Schultengrund und Im Winkel 1895. Infolge Unzuverlässigkeit des Ziegelmeisters konnten sie sich nur etwa 5 Jahre halten.
An größeren Aufträgen wurden ausgeführt: Das Fahren des gefällten Holzes aus der Gerne nach der Lippe in Leven, das Verladen auf das Schiff und die Fahrt nach Haltern. Heinrich Schneider fuhr das gefällte Holz aus Eversum, wo ausgedehnte, 50 Jahre alte Bestände geschlagen worden waren. Hölter holte sämtliche Steine für den Bau der Hullerner Kirche von der Ziegelei an der Rauschenburg. Andere beförderten die Steine von der Ridderschen Ziegelei bei Wesel nach dem Brückenbau an der Rauschenburg 1874. Auch brachte der Bau des alten Amtshauses in Datteln den Ahsenern Schiffern lohnende Aufträge. An Sonntagen wurden gern die Schiffe Vereinen zu Ausflügen zur Verfügung gestellt. Überhaupt ging es Sonntags „an Land“ lustig zu.
An einem Sonntag in den siebziger Jahren lagen auf der Lippe bei Ahsen 45 Schiffe und etwa 70 Flöße. Abends war Tanz in den kleinen, überfüllten Wirtschaften. Dabei ging es heiter zu: es wurde getrunken und „sich dabei manchmal gehauen, aber feste“.
Überhaupt nahm die Ahsener Bevölkerung an der Schiffahrt auf ihrer Lippe regen Anteil. Knallte von weitem die Peitsche, so liefen alle, voran die Jungen und Mädel, um die Schiffsmannschaft zu begrüßen.
Jetzt ist es still auf der Lippe geworden; denn seit der Jahrhundertwende gibt es keine Lippeschiffe mehr. An der anderen, westlichen Seite von Ahsen, zieht der Lippeseitenkanal durch das Land und übernimmt die Aufgaben, die die Lippe jahrhundertelang im Dienste der deutschen Binnenschifffahrt erfüllt hat. Quelle: Website der Burgerschützengilde Ahsen

CIMG4589  CIMG4590 CIMG4591  CIMG4592 CIMG4593  CIMG4594

Oben die Bilder von Auf dem Bonnheck mit der Lippe. Oben rechts sieht man in der Ferne die beiden Gebäude, von denen wir noch etwas hören werden. Unten die beiden Bilder sind dort entstanden wo die ehemalige Lippeschleuse gestanden hat.

Schleuse Vogelsang>MCS architektur mobiliar archiv kontakt hobbypopMUSEUM links
MARIE-CÉLINE SCHÄFER
Architektin
Entwürfe 1+2 einer Außenstelle für die Kunstakademie Düsseldorf

SV-MCS-01

In der Nähe des Dorfes Ahsen an der Lippe, rund um das ehemalige Schleusenwärterhaus des seit 1374 bestehendes Gutes Vogelsang, ist in den nächsten Jahren ein modernes, ökologisches Auenland geplant. Das Schleusenwärterhaus soll dabei den „Brutkasten“ für unkonventionelle Ideen bieten. Künstler, Studenten und Querdenker könnten von hier aus künstlerische Ideen entwickeln und anschließend als kulturelle Wertsteigerung diesen Ideen Orte zuweisen. Es ist beabsichtigt, das Projekt 2009 zu beginnen und dauerhaft weiterzuentwickeln.
Mitten im Landschaftsschutzgebiet liegt ein kleines bebautes Grundstück mit denkmalgeschütztem Schleusenwärterhaus von 1830, sowie einem einfachen Siedlungshaus der 1960er Jahre. Beide Gebäude und ein dritter noch zu entscheidender Bauteil werden zu temporären Aufenthaltsorten für ausgewählte Gäste.
Entwurf 1 zeigt die „Villa academica“: Dem Anspruch folgend, das Querdenken, aber vor allem auch landschaftsverträgliche Baumaßnahmen für diesen Ort zu entwerfen, wurde hier mit „Architektur- untypischen“ Materialien eine Scheunen-ähnliche Halle für Planungswerkstätten und mehr konzipiert.
Entwurf 2 folgt dem Anspruch, das „Ortsfremde“ Siedlerhaus gegenüber dem Schleusenwärterhaus zu entkräften. Eine hölzerne Konstruktion, wie ein Korb geflochten, umgibt dieses Haus.
Diese beiden Entwürfe und einige mehr, werden aktuell noch auf Landesebene diskutiert und zeigen uns Planern auf, wie komplex die Verhältnisse von Denkmalschutz zu Landschaftsschutz und Artenschutz sich darstellen.

Auftraggeber: K.-H. Petzinka
Datteln 2009-2011

Projektpartnerschaft mit dem Architekten Jo Meyer

Ob dieses Projekt uns einmal begegnen wird? Wer weiß das schon! Wir gingen den Weg wieder zurück und gingen nach rechts in Richtung Haus Vogelsang. Wir erreichten nach 670 Meter das Gelände des ehemaligen adeligen Hauses. Wir überquerten den Bachlauf  der in harten Wintern auch mal so aussieht.

66565358 Quelle: Panaramio by Jan- Hendrik

So schön sah es Montag natürlich nicht aus. Dafür war es nicht kalt genug.

CIMG4596  CIMG4597

Links die Brücke über den Bach. Rechts im Bild das Haupthaus mit seinem Turm. Wir liefen ohne große Aufenthalte über das Gelände und gingen dann nach rechts. Der Vogelsangweg führte uns an den Vogelsangteichen vorbei in Richtung Ahsener Lippedeiche.

91139661 Quelle: Panoramio alle Rechte by Andreas Pusch

Ein sehr schönes Bild in HDR Technik bearbeitet. Am Montag waren die Enten nicht auf unserer Seite des Teiches, kamen aber schon wieder von der anderen Seite auf uns zu. Wir gingen weiter ohne uns groß um die Enten zu kümmern. Friedel zerteilte noch einen Maiskolben auf dem Weg und kam dann auch.

CIMG4598  CIMG4601 CIMG4602  CIMG4603

Links oben das Turmfenster vom Hauptgebäude. Dort erwartet Friedel immer das Kauzpärchen, dass dort in den letzten Jahren gesehen worden ist. Am Montag war es nicht da. Dann 2 Bilder von dem Vogelsangteich. Rechts die falsche Richtung für uns. da kamen wir her. Wir gingen in die andere Richtung. 640 Meter bis zu dem alten Haus kurz vor dem Lippedeich. Dort gingen wir nach links. Dort sind dann links einige Ställe und ein Wohnwagen. Auf dem ersten Gelände hält ein junger Mann Federvieh aber auch Zwergziegen. Auf dem nächsten Gelände gab es eigentlich immer frische Eier. Die nahm man einfach heraus aus einem kleinen Stall und legte das Geld dort herein. Im Moment gibt es aber keine Eier.

CIMG4607  CIMG4609 CIMG4611  CIMG4612 CIMG4613

Oben links das Bild zeigt eigentlich gar nichts, außer Matsche und die Sonne. Unter der Sonne stand aber ein Riesenschwein, dass sah aus wie ein Flusspferd. Wir tauften es zum ersten Lippeflusspferd in Ahsen. Rechts geht Natz auf das erste Gelände zu. Links werden die Tiere dort gerade gefüttert. Mit Mais. Rechts im Bild standen zwischen den Bäumen kleine Hängebauchschweine, die man leider durch das starke Sonnenlicht nicht sieht. Unten links der kleine Eierstall, in dem nur noch die Eierverpackungen stehen. Wir gingen weiter und hielten uns rechts. Wir kamen an den Bachlauf der unterhalb des Lippedeichs fließt. Den mussten wir wieder über ein schmales Brett überqueren. Wir schickten zuerst Natz darüber. Weil er der Leichteste von uns ist. Dann musste ich drüber. Dann Willi und zum Schluss unsere Gazelle Friedel. Der jammert immer darüber, dass er nicht mehr so beweglich ist wie früher. Wer ist das schon mein Lieber? Wir kamen alle heile über das Brett und gingen auf den Deich hoch.

CIMG4614  CIMG4615 CIMG4616  CIMG4617 CIMG4618  CIMG4619

Oben Natz beim überqueren des Baches. Mitte links der kleine dicke Tiger von Ahsen. Rechts die Gazelle. Unten dann zwei Bilder vom Deich aus fotografiert. Links der Schattenmann und rechts die Turmspitze von Sankt Mariä Ahsen. Wir gingen 140 Meter in Richtung Recklinghäuser Straße und verließen den Deich. Wo war der Friedel? Der hatte jemanden zum Quatschen gefunden und kam nicht weiter.

CIMG4620  CIMG4621 CIMG4622

Oben links ein großer Taubenschlag vor den Häusern. Rechts der Bach unterhalb de Deiches. Unten sieht man Friedel bei seiner Unterhaltung auf dem Deich. Ein scharfer Pfiff von mir riss ihn los von seinem Informanten. Den hatte er ausgefragt und würde es uns dann auch mitteilen. Wir gingen nach links auf die Ahsener Straße. Nach 160 Meter erreichten wir links die Straße Auf dem Mersch. Sofort links auf dieser gibt es ja ein Cafe-Bistro-Kiosk. Dort waren wir vor nicht all zu langer Zeit. Am Montag wollten wir da wieder ein Brötchen essen und einen Kaffee trinken. Also kehrten wir dort ein. Friedel trudelte dann auch ein.

CIMG4623  CIMG4624 CIMG4625  CIMG4626

Oben die Bilder aus dem Cafe mit den Bäuchlingen Jürgen und Friedel, sowie Natz der Zuckerjunge. Dann die Fanecke von Schalke Dortmund und auch noch die Bayern. Unten rechts hat Willi wieder einmal einen RWE Mann getroffen. Für uns ging es weiter. Wir überquerten die Ahsener Straße und gingen auf die Straße im Overkamp. Die führte uns durch die Siedlung, die direkt am Kanal liegt. Nach 230 Meter kamen wir auf den kleinen Weg der nach rechts zum Kanal führte. Wir erreichten den Kanalleinpfad und gingen nach links in Richtung der Ahsener Schleuse. das waren noch 800 Meter bis dort hin. Wir überquerten die Schleuse und gingen auf der anderen Kanalseite weiter in Richtung Datteln. Ca. 300 nach der Schleuse war eine Gruppe Männer Baumholz am schneiden. Das interessierte Willi. Er braucht für seinen Garten noch einige Baumscheiben. Er verhandelte mit den Männern. Das Ergebnis, er konnte sich welche abholen.

CIMG4627  CIMG4628

CIMG4629  CIMG4630

CIMG4631  CIMG4632

Oben links ein Bild von der Straße Im Overkamp. Rechts ist der Kanal erreicht. Dann zwei Bilder von Willis Verhandlungen mit den Arbeitern. Natz schaut sich das aus der Ferne an. Unten dann Impressionen vom Kanal. Wie man sieht, immer noch blauer Himmel und Sonnenschein. Wir verließen den Schleusenbereich. Dort waren am Montag auch Erdarbeiten ausgeführt worden. Mit schwerem Gerät. Es waren neue Kabel verlegt worden, da es in dem Bereich neue Lampen geben soll. leider hat der neu gemachte Leinpfad darunter gelitten. Wir gingen bis zur nächsten Brücke. Dort wo es nach links von Kanal weggeht. Im bereich der Mühle Niewind. Friedel wollte dort auf die Brücke hoch und dann an der Ahsener Straße entlang bis zur Gaststätte Klostern gehen. Dort soll jetzt eine Pizza sein. Wir waren schon die Treppe hoch gegangen, da meldete Willi bedenken an. Er meinte, das wäre ja wohl ein ganz schöner Umweg. Das wollte Friedel nicht glauben, beugte sich dann aber dem Gruppendruck und wir stiegen wieder zum Kanal herunter. Zu Hause habe ich dann mal die Wege verglichen. Friedel Weg wäre 680 Meter länger gewesen. Willi hatte eine Wette angeboten. Je ein Liter Bier pro 10 Meter Strecke. War Spaß. Wäre für Friedel aber teuer geworden. Das wären 68 Liter geworden, also etwas mehr als 10 Kasten Bier. Wer sollte das trinken? Wir gingen also wieder am Kanal weiter bis zur nächsten Brücke am Hilgenkamp. Dort gingen wir dann wieder die Treppe hoch und dann nach rechts zur Sutumer Straße herunter.

CIMG4633  CIMG4634 CIMG4635  CIMG4636

Oben links noch ein Bild vom Kanal. Die anderen Drei sind schon am Hilgenkamp entstanden. Wir gingen die Sutumer Straße einen Kilometer herunter um dann nach links auf den Drievener Weg nach links abzubiegen.

CIMG4637

CIMG4638

CIMG4639

CIMG4640

Die ersten drei Bilder zeigen den renaturierten Sutumer Bruchgraben. Im zweiten Bild sieht man einen Graureiher der am Wasser steht. Im dritten Bild hat er uns wohl erspäht und fliegt davon. Im letzten Bild Sonnenstrahlenspiele an der Sutumer Straße. Im Hintergrund ist wieder das neue Dattelner Kraftwerk zu sehen. Wir bewegten uns 420 Meter auf dem Drievener Weg bis zur Bülowstraße. Dort ging es nach rechts bis zur Ecke Münsterstraße. Dort Trennten sich meine Großen von mir. Ich ging zur B235 und überquerte sie. Die Großen überquerten die Münsterstraße und mussten noch über die Bülow Straße und Kreuzstraße bis zum Willi gehen. Das waren noch mal 760 Meter. Für mich waren es nur noch 360 Meter bis zur Eichenstraße. Ich musste mich wieder einmal ärgern, als ich durch den Verbindungsgang Industriestraße – Eichenstraße ging und wieder das vermüllte Aldigrundstück dort sah. Vorne hui, seitlich pfui. Vorne am Aldiparkplatz wird immer die Grünfläche von einer Firma gesäubert. Der Grünstreifen neben und hinter der Anlieferungsrampe vermüllt zusehend.

CIMG4641  CIMG4642

CIMG4643  CIMG4644

CIMG4645  CIMG4646

Oben links und rechts der Bruchgraben an der Drievener Straße, der renaturiert wird. Links das Hotel Bittscheid an der Bülowstraße. Dann drei Bilder vom vermüllten Aldigelände.

Männer ich hoffe ihr seid gut nach Hause gekommen. Wir sind fast 14 km gelaufen was ich in meinen Beinen auch merkte. Es war wieder schön mit euch. Das Wetter konnte für unsere erste Tour im neuen Jahr nicht besser sein.

Opaju

 

 

Wandertour 29.12.2014(Über den Stimberg und dann um den Feuerwachturm)

Der letzte Montag im Jahr 2014 sollte für uns ein Schneewandertag durch die Haard werden. Ende der letzten Woche, nach Weihnachten, sah es nicht danach aus. Wir hatten uns verabredet, mit Natz seinem Auto bis zum Parkplatz hinter dem Maritimo zu fahren und dort unsere Wanderung zu beginnen. Es hatte in der Nacht geschneit und es war eine geschlossene Schneedecke entstanden. Was würde uns in der Haard erwarten? Konnten wir wie geplant den 157 Meter hohen Stimberg erwandern, oder würden uns die Schneemassen in der Haard den Weg versperren? Gingen von Stimberg Lawinen in die umliegenden Täler ab? Alles Fragen die wir bald beantworten konnten. Was würde geschehen wenn wir in einen Schnee- und Eissturm geraten würden? Finden wir dann wieder heraus aus der Haard, oder müssen wir eine bitter kalte Nacht in einem der tiefen Haardtäler verbringen? Dort wo einst die Steinrapener Hexe Veleda hauste. Die mit dem Schwarzen Kasper im Bunde stand. Mir grauste es bei dem Gedanken. Aber ich hatte ja zwei Haardkenner bei mir. Natz und Friedel. Willi der sich dort auch gut auskennt, war ja heute nicht dabei. Er machte einen Schnadgang mit Bekannten.

Schnadegang
Der Schnadegang, mitunter auch Schnadezug, Schnatgang oder Schnadgang, in Hessen auch Grenzgang oder Grenzegang genannt, ist in zahlreichen Gemeinden, vor allem in Westfalen und Hessen sowie in der Stadt Osnabrück (Niedersachsen) ein wiederbelebter alter oder seit Jahrhunderten bestehender Brauch der Grenzbegehung. „Schnade“, niederdeutsch auch „Snat“ oder „Schnaot“, ist verwandt mit „Schneise“ und bedeutet Grenze. Ein ähnlicher Brauch ist der in der Nordwestschweiz bekannte Banntag.

Zurückzuführen sind die Rundgänge auf Streitigkeiten der Orte wegen angeblicher oder tatsächlicher Grenzverschiebungen.

Früher dienten Waldschneisen, Bäche, Hecken oder Gräben als Grenzmarkierung. Bis zum 17. Jahrhundert dienten zur Markierung auch eigens gepflanzte Bäume, in die man mit der Axt ein Kreuz hineinschlug, dann ging man zur Verwendung von Grenzsteinen (Hutesteine) über. Diese bestehen häufig aus einem anderen Material als die Gesteine aus der Umgebung, damit man die Grenzsteine besser von den natürlichen Steinen unterscheiden kann.

Um die Korrektheit der Gemeindegrenze zu kontrollieren, die Grenzmarkierungen freizuschneiden und den neuen Bürgern die Kenntnis über den Verlauf der Grenzen zu vermitteln, fand anfangs eine amtliche Grenzbegehung statt, die dann alle ein oder zwei Jahre wiederholt wurde und mit der Zeit zu einem Volksfest mit teilweise bis zu mehreren 10.000 Besuchern wurde, so zum Beispiel in Asbeck (Münsterland), Bad Sassendorf, Biedenkopf, Brilon, Cappel, Buchenau (Lahn),Geseke, Herdecke, Dorfwelver, Ense, Goßfelden, Arnsberg, Neheim-Hüsten (Arnsberg), Meschede, Moritzberg (Hildesheim), Salzkotten, Warstein, Wetter, Wickede (Ruhr), Wollmar und seit neuester Zeit auch in Dodenau. In Neuenrade im märkischen Kreis ist ein Schnadegang von 1450 schriftlich überliefert.

Vielerorts wurde und wird der Schnadegang zum Anlass genommen, Neubürger der Stadt zu „poaläsen“. Dabei wird der zu „Poaläsende“ von einigen Schnadgängern („Schnadloipers“) angehoben und über einen Grenzstein gehalten. Dann wird sein Hinterteil („Ääs“) auf den Stein („Poal“) mehrmals aufgetitscht. Damit soll dem Neubürger der Standort des Grenzsteins nachhaltig bewusst gemacht werden. Gepoaläste Gemeindemitglieder werden Poalbürger (Alteingesessene) genannt. In einigen Städten werden hierbei festgelegte Sprüche oder Worte gerufen. Der Gepoaläste revanchiert sich für die Aufnahme in die Gemeinde mit einer Getränkespende am nächstgelegenen Rastplatz des Schnadegangs. Quelle: Wikipedia

Wer weis, vielleicht treffen wir ihn in der Haard. Wir erreichten den Parkplatz hinter dem Stimberghotel und begannen dort unsere Tour.

CIMG4492 CIMG4493

Die tiefstehende Sonne lässt lange Schatten auf dem Parkplatz entstehen.

Tour 29.12.2014

Um zu zeigen wo wir uns am Montag herumgetrieben haben, habe ich einen Ausschnitt aus Google Earth, mit den markanten Tourpunkten, kopiert und eingestellt. Vom Parkplatz aus gingen wir 60 Meter in nördlicher Richtung und erreichten den östlichen Anfang des Haardgrenzweges. Den verließen wir aber gleich wieder und begaben uns auf den Pfad, der nach rechts in die Haard und zum Stimberg führte. Es dauerte keine 50 Meter und die Haard hatte uns verschluckt. Es gab eine fast geschlossene Schneedecke die alle Geräusche um uns herum schluckte. Wir hörten nur unsere eigenen Fußtritte und mal hier mal dort einen knackenden Zweig. Aber das war nicht lange so, weil wir wie immer bei unseren Touren viel zu erzählen haben. Wir genossen mit unseren Augen die eigentliche stille Haard, die von unserem Gesprächen durchbrochen wurde. Rechts von uns am Weg lagen die Haardtäler wo wir einen Wolf zu sehen glaubten. Links von uns der Stimberg der steil zu seinem Gipfel hochführte. Unser Weg schlängelte sich leicht ansteigend zum Gipfel hin. Nicht so schlimm wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte.

CIMG4504 CIMG4505

War es ein Wolfsrudel das weit unter uns im Tal oder waren es freilaufende Hunde. Was wäre das ein Ding wenn wir bei unserer Tour den ersten Wolf seit vielen Jahren wieder in der Haard gesehen hätten. Eine Sensation! Die Haard wäre zuerst einmal leergefegt von Spaziergängern und Wanderern, da alle erst einmal ihre anerzogene Angst vor dem bösen Wolf verlieren müssten.

Der Wolf ist nach Ostwestfalen zurückgekehrt

Freilebender-Wolf-in-Oberbayern-entdeckt-0-543x199

 

Es geschah im Jahr 1804, als Pfarrer Philip Blömeke während des Sonntagsspaziergangs seinen Au­gen nicht traute: ein Wolf im Kartoffelacker. Der gute Mann eilte nach Hause, holte seine Flinte und brannte Isegrim eins auf den Pelz. Der Wolf war tot. Der letzte Wolf in Ostwestfalen für 205 Jahre. Jetzt die Rückkehr. An einem Zaun neben einem gerissenen Schaf wurden Fellspuren gefunden. Aus dem Labor kam die Ge­wissheit. Vermutlich hat sich Reinhard, ein Jungwolf aus Hessen, zur Stippvisite über die Grenze nach NRW ge­macht. Und jetzt? Ein Interview mit Wolfsexpertin Elli H. Radinger.

Der böse Wolf, der die Geißlein frisst und die Häuser umpustet. Sitzt uns stets „Rotkäppchen“ im Nacken?

Elli H. Radinger: Es kommt drauf an, in welchem Kulturkreis wir aufgewachsen sind. Viele europäische Kinder haben das „Rotkäppchen-Syndrom“, während beispielsweise bei den meisten Indianerstämmen die Kinder mit einem ganz anderen – positiven – Wolfsbild aufwachsen.

Der Wolf ist nach Ostwestfalen zurückgekehrt – | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/region/rhein_ruhr/der-wolf-ist-nach-ostwestfalen-zurueckgekehrt-id3441286.html#plx1423948585

Aber Leute macht euch keine Sorgen, noch ist es nicht so weit. Es waren nur freilaufende Hunde die wir gesehen haben. Ganz liebe, weil wir sie später noch mit ihrem Frauchen getroffen haben.

CIMG4494  CIMG4495

CIMG4496  CIMG4497

CIMG4498  CIMG4499

CIMG4500  CIMG4501

CIMG4502  CIMG4503

Oben sieht man die Bilder von unserem Weg zum Stimberggipfel. Auch in diesem Bereich der Haard sieht man noch die Sturmschäden von Pfingsten. Ela hatte auch dort Bäume entwurzelt und Äste weggebrochen. das Totholz ist immer noch nicht alles weggeräumt. Über uns war einmal ein blauer Himmel zu sehen, dann aber auch wieder dicke Wolken die über dem Stimberg hertrieben. Es wurde wärmer und die Lawinengefahr, in Form von herabfallenden Schnee, von den Baumästen wurde größer. Die Sonne begann die Schneepracht zu tauen, besonders dort wo sie das Baumwerk durchdringen konnte. Unten rechts im Bild schimmert das neue Kraftwerk Datteln vier durch die Bäume, groß und mächtig. Wir erreichten die Straße, die früher von der Ahsener Straße aus, zur ehemaligen Radarstation auf dem Stimberg führte. Wir hatten den ersten km hinter uns gebracht.

Stimberg

Der Stimberg bei Oer-Erkenschwick im nordrhein-westfälischen Kreis Recklinghausen ist mit 156,9 m ü. NHN[1] die höchste Erhebung der Haard, einer Hügellandschaft am Nordrand des Ruhrgebiets.

Geographie
Lage
Der Stimberg liegt im Südteil der bewaldeten Haard und im Osten des Naturparks Hohe Mark-Westmünsterland. Er erhebt sich 1,8 km (jeweils Luftlinie) nördlich des Ortskerns von Oer, einem Ortsteil von Oer-Erkenschwick, zu dessen Stadtgebiet die Erhebung gehört, und etwa 6 km westnordwestlich von jenem Dattelns. Der nordnordwestliche Nachbar ist der 850 m (jeweils Luftlinie) entfernte Farnberg.

Auf dem Südwesthang des Stimbergs entspringt am Westrand des Stimbergparks der Silvertbach-Zufluss Denningsgraben und östlich unterhalb seines Ostausläufers Küsberg (133 m) der Lippe-Zufluss Mahlenburger Mühlengraben.

Naturräumliche Zuordnung[Bearbeiten]
Der Stimberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westfälische Bucht (Nr. 54) und in der Haupteinheit Westmünsterland (544) zur Untereinheit Haard (544.7), wobei seine Landschaft in der benachbarten Haupteinheit Emscherland (543) nach Osten und Südosten in die Untereinheit Bockumer Hügelwellen (543.12) und nach Südwesten in die Untereinheit Oer-Sinsener Flachwellen (543.13) abfällt.

Berghöhe
Die Höhe des 156,9 m hohen Stimbergs wird teils nur mit 153 oder 154 m angegeben, was sich aber auf eine etwa 50 m nordöstlich vom Gipfel auf topographischen Karten ersichtliche Höhenangabe von 153,8 m[1] bezieht. Etwa 90 m nördlich dieser Stelle ist dort ein trigonometrischer Punkt auf 141,4 m[1] und in diesem Bereich auf einer anderen Karte ein solcher auf 151,5 m[2] Höhe verzeichnet.

Schutzgebiete
Der Stimberg liegt im Landschaftsschutzgebiet Gebiet nördlich von Oer-Erkenschwick (CDDA-Nr. 320981; 1990 ausgewiesen; 6,89 km² groß). Östlich seines Gipfels liegt das Naturschutzgebiet Stimberghöhe (CDDA-Nr. 165740; 1990 ausgewiesen; 1 ha groß).[2]

Geologie[Bearbeiten]
Vor rund 80 Millionen Jahren befand sich an dieser Stelle ein flaches Meer. Das Klima war deutlich wärmer als heute. Von dem südlich gelegenen Festland (heutiges Sauerland) wurden über die Flüsse große Mengen Sand verfrachtet, die sich im Meer ablagerten. Über lange Zeiträume entstanden so bis zu 300 m mächtige Sandschichten, die sogenannten Halterner Sande (wissenschaftlicher Name: Haltern Formation).

Durch spätere Hebungen gelangte der ehemalige Meeresboden wieder an die Oberfläche. Die ehemals überlagernden Schichten und große Teile der Halterner Sande wurden durch Erosion wieder abgetragen. Der Stimberg widerstand den Verwitterungsprozessen wesentlich besser als die Umgebung. Ursache sind die verkieselten Sandsteine (Quarzite).

Die ansonsten lockeren Halterner Sande sind hier durch aus dem Grundwasser ausgefällte Kieselsäure verfestigt und bilden widerstandsfähige Festgesteine. Die unregelmäßig, knollige Struktur beruht auf ungleichmäßiger Ausfällung der Kieselsäure zwischen den Sandkörnern.

Geschichte
Da der Quarzit das einzige brauchbare Festgestein im weiten Umfeld darstellte, wurden am Stimberg (früher Steynberg = Steinberg) seit dem Mittelalter Steinbrüche betrieben. Der Stimberg-Quarzit findet sich als Werkstein in vielen alten Bauwerken der Umgebung (z. B. Stadtmauer von Recklinghausen).

Radarstation[Bearbeiten]
Etwa 60 m nordwestlich und wenige Meter unterhalb des Stimberggipfels befinden sich eine ehemalige Radarstation der Bundeswehr und ein Sendeturm. Seit 2006 gehört das Gelände der Entwicklungsgesellschaft der Stadt Oer-Erkenschwick, und die Bundesnetzagentur betreibt den Turm.

Verkehr und Wandern[Bearbeiten]
Südöstlich vorbei am Stimberg führt von Oer-Erkenschwick nach Ahsen die Landesstraße 889 (Ahsener Straße). Von einem an dieser Straße gelegenen Parkplatz und auch von solchen am Stimbergpark kann man die Erhebung auf Waldwegen und -pfaden erwandern.

Der Stimberg als örtlicher Namensgeber[Bearbeiten]
Da der Stimberg eine markante Landmarke ist, wurde vieles in Oer-Erkenschwick nach ihm benannt, zum Beispiel das Stimbergstadion, in dem die SpVgg Erkenschwick (Stimberg-Elf) spielt, die Tageszeitung Stimberg-Zeitung und die 2011 geschlossene Stimbergschule. Die Stadt selbst wird zuweilen als Stimbergstadt bezeichnet.[3] Die Stimbergstraße durchquert das Stadtgebiet vom Süden bis zum an der Südwestflanke der Erhebung liegenden Waldfriedhof und dem benachbarten Freizeitbad Stimbergpark. Stimberg ist zudem ein örtlich (gering) verbreiteter Familienname.

Quelle: Wikipedia

Auch eine alte Sage gibt es zum Stimmberg.

Der Herrgott und der Teufel auf dem Stimberg

Einer alten Sage nach soll der Berg, auf dem der Teufel den Herrgott führte, um ihn zu verfluchen, der Stimberg gewesen sein. Der Satan sagte zum Herrn, wie bekannt, er würde ihm alles geben, wenn er niederfalle und ihn anbete. Folgende Orte will der Böse jedoch selbst behalten, nämlich: Datteln und Rottuln, Hullern und Buldern, Rorup und Darup. Und dann zeigte der Teufel mit dem Daumen über die linke Schulter und sagte: »Do liett noch so`n Aosnest, Oer, dat krigz ook nich debi.«

Quelle: Sagenhaftes Ruhrgebiet

So, da habe wir alles Wichtige zum Stimberg erfahren. Wir mussten nur noch die letzten 170 Meter auf der Straße zum Gipfel laufen. Auf der Straße trafen wir dann auch die Hundehorde mit Frauchen, die auch zum Stimberg hoch wollten. Die Hunde hatten ihren Spaß im Schnee.

CIMG4508  CIMG4509 CIMG4510  CIMG4511

Friedel macht die letzten Schritte bis zur Straße. rechts die Hunde mit Frauchen auf der Straße. Links ein Infoschild zum Naturschutzpark Stimberg. Rechts geht es die letzten Meter zum Stimberg hoch. Wir erreichten das Gipfelplateau und hatten einen guten Blick auf den Sendemast, der von der Netzagentur betrieben wird. Im März wurde dort auf dem Plateau noch gearbeitet. Aufgeworfene Sandhügel deuteten darauf hin.

Radarstation wird abgerissen
27.03.2014 | 07:06 Uhr

Oer-Erkenschwick. Jeder Haard-Wanderer kennt das ehemalige Militär-Sperrgebiet. Bis Anfang der 90er-Jahre surrten auf dem Stimberg noch die Stromaggregate. Seit zwei Wochen knacken Bagger an den Betonüberresten der Bundeswehr-Einrichtung. Die Natur holt sich jetzt fast alles zurück. Aus der Radarstation wird ein Heide-Biotop. Nur die Landmarke bleibt stehen ein von der Bundesnetzagentur bis 2030 gemieteter Sendemast mit einem Server-Gebäude.

Schon seit zwei Wochen laufen die Abrissarbeiten auf dem rund fünf Hektar großen Gelände der Radarstellung. „Wir haben das absichtlich nicht publik gemacht, um zu verhindern, dass zu viele Schaulustige den Baustellenverkehr behindern“, sagt Manuela Arens.

Was die RVR-Försterin in Kürze übernehmen kann, ist ein Ausnahme-Biotop. Dort wächst die Zwergstrauchheide, die sich im Schutz der Zäune ungestört ausbreiten konnte und der Zauneidechse einen Lebensraum bietet. Das vor allem in Mittel- und Osteuropa sowie Vorderasien verbreitete Reptil kann bis zu 24 Zentimeter lang werden. Um die Zauneidechsen nicht durch die Baustellenfahrzeuge zu gefährden, hat die Abrissfirma wie bei einer Krötenwanderung Schutzzäune aufgestellt. Das Mannschaftsgebäude mit Waffenkammer sowie Stromaggregat und Klimaanlage rechts vom Tor sind schon abgerissen. Auf den Betonplatten kann man noch den Tarnanstrich erkennen. Die Asphaltrampe, auf der früher die großen Radarantennen standen, muss auch noch beseitigt werden. „Wir füllen die Löcher mit Sand und Erde auf. Dann kann die Heide darüber wachsen“, meint Arens.

Bis Mitte April soll auch der Zaun um die Radarstation komplett verschwunden sein. Ebenso etliche Birken und Kiefern, damit der Ausbreitung der Heide nichts im Wege steht. Nur Sendemast und Server-Haus bleiben zum Schutz der Anlage eingezäunt. Zwei Relikte sollen aber noch an die Bundeswehr-Vergangenheit erinnern. Arens: „Die großen gelben Betonpoller am Tor bleiben stehen. Wir stellen noch eine Infotafel mit Daten und Fakten zur Radarstation auf.“ Der neue Wanderweg durch das Heide-Biotop wird zudem an einem weiteren Militär-Relikt vorbeiführen. „Der große Tisch, wo die Soldaten früher gegrillt haben, soll den Wanderern als Rastplatz dienen. Grillen ist natürlich verboten.“

Radarstation wird abgerissen – | WAZ.de – Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/unser-vest/radarstation-wird-abgerissen-id9165509.html#plx5503825

CIMG4512  CIMG4513 CIMG4514  CIMG4515 CIMG4516  CIMG4517

Oben die Bilder zeigen uns auf dem Gipfelplateau des Stimbergs. Das fahlblaue Licht dort oben brachte schon eine etwas gespenstische Stimmung. Mein“ zweites Gesicht „, das ich ja zeitweise habe, versetzte mich wieder kurzzeitig in die Vergangenheit. Ich sah die Hexe Veleda die mit dem Schwarzen Casper einen wilden Veittanz auf dem Plateau tanzte und ihre mit glühenden Augen versehenen Katzen ein Katzengejammer anstimmten. Als ich wieder in meinen ersten Gesichtsmodus viel, dachte ich zunächst der Schwarze Casper stehe immer noch vor mir. Aber es war nur der schwarz gekleidete Friedel. Gott sei Dank. Wir überquerten das Plateau und wussten dann nicht so richtig wie es weiter geht. Wir hatten ja den Rundweg um den Stimberg an der Straße verlassen um zum Plateau hochzugehen. Den wollten wir dann eigentlich wieder gehen. Wie es aber so in der Haard ist, wer seinen Weg verlässt, der kann sich ganz schnell verlaufen. Wir gingen in nördlicher Richtung vom Stimberg weg und erreichten nach 190 Meter eigentlich wieder den Rundweg, erkannten den aber nicht als solchen und gingen nicht nach links, sonder weiter geradeaus. Wir wollten auch noch nicht nach links gehen, da wir sonst ganz schnell wieder an Bernhards Auto gewesen wären. So kamen wir aber immer tiefer in die Haard. Nach weiteren 260 Meter erreichten wir eine große Kreuzung die uns bekannt war. Von rechts kam der Weg In den Wellen auf die Kreuzung. Den waren wir schon von Datteln aus gefahren. Ein ziemlicher Anstieg bis dort zur Kreuzung. Friedel war begeistert, dass er jetzt wusste wo der Weg den wir gerade gekommen waren hinführte. Zum Stimberg. Wieder etwas gelernt.

CIMG4518  CIMG4519 CIMG4520  CIMG4521 CIMG4522  CIMG4523

Oben links, auf dem Weg vom Stimberg herunter konnten wir einen kleinen freien Blick in die ferne erhaschen. Friedel sah den Turm in Seppenrade. Das passte von der Richtung. Dann umschloss uns die Haard aber wieder als wir ins Tal gingen. Wir richteten uns nur wieder an der Sonne, um unsere Richtung zu bestimmen. Wie die alten Waldläufer.

CIMG4524  CIMG4525

Die beiden Bilder zeigen den Weg In den Wellen. Links den Berg, den wir mit dem Rad schon einmal hochgefahren waren sind. Rechts die Abfahrt, die zur nächsten Kreuzung führt. Ich meine von dort aus haben wir den Feuerwachturm auf dem Farnberg gesehen. Das war für Friedel der Anlass es zu versuchen dort hin zu kommen. Lasst uns mal dort hingehen, da waren wir noch nie. Natz und ich beugten uns und marschierten hinter Friedel her.

Feuerwachturm am Farnberg

Oer-Erkenschwick, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

In der Haard befindet sich nördlich von Oer-Erkenschwick ein Feuerwachturm.

Er steht auf dem 135 m hohen Farnberg.
Der Feuerwachturm ist bis zur Spitze 38 m hoch.
Bis zur obersten Plattform sind es 35 m.
Die oberste Plattform ist je nach Wetterlage mit einem Beobachtungsposten besetzt und nicht zugänglich.

Bis zur 15. Plattform kann man den Feuerwachturm besteigen.
Um die herrliche Aussicht auf die umliegende Gegend zu genießen, muss man allerdings 179 Stufen erklimmen.

Man erreicht den Feuerwachturm vom Wanderparkplatz 54 am Schwimmbad im Stimbergpark über den Wanderweg A 5.
Nach etwa 2 km führt ein kurzer, steiler Weg rechts hoch zum Feuerwachturm.
Bei gemütlichem Tempo kann man den Weg in 25 Minuten schaffen.

Quelle: Medienwerkstatt Wissenskarten

Wir verloren den Turm wieder aus unserem Gesichtsfeld. Wir gingen weiter geradeaus und erreichten wieder eine Kreuzung an der alte Wegweiser standen.

CIMG4526  CIMG4527 CIMG4528  CIMG4529

Die Bilder zeigen Natz und Friedel auf einem breiten Hauptweg in der Haard. Unten links die Wegweiser. Ich meine wir gingen auf dem Erkenschwicker Weg weiter. Auf der Suche nach dem Feuerwachturm, den wir nicht mehr sahen. Nach 230 Metern erreichten wir einen schmalen Weg der nach links in die dichter werdende Haard führte. Dort stand ein Schild, dass wir unten im Bild sehen. Das hatte ich schon einmal gesehen. Wir gingen nach links weiter, weil Friedel meinte wir kommen zu weit nach links und weg vom Feuerwachturm.

http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/21449385.jpg

Was war den dieses Birkentor? War es das Tor für uns in die Haardhölle. Wo führte uns dieser Weg hin? Wir wussten es nicht. Wir verließen uns auf das Gespür von Friedel den Weg zum Auto zu finden.

Wer an das Birkentor denkt, verbindet damit oft schöne Erinnerungen. Denn wer verliebt war, machte sich mit der Dame seines Herzens gerne auf in Richtung Gernequelle in der Haard.

Eine alte Sage besagt, das es sich bei den alten Birken am Tor um erstarrte Engel handeln soll. Die hatten Freigang vom Himmel gehabt, um noch einmal mit Kindern spielen zu können. Auf dem Rückweg hätten sie sich aber verspätet und seien so dauerhaft bestraft worden. Sollten wir vielleicht diesen Baumengeln begegnen? Wir wanderten los ins Ungewisse. Der Tag war ja noch jung und über uns schien die Sonne. Bis zur Dunkelheit sollten wir wohl den Weg gefunden haben. Der Turm war nicht zu sehen. Friedel versprühte positives Denken. Der taucht gleich auf, der muss links von uns liegen. Natz erzählte derweil, dass es ihm mal passiert sei, mit seiner Gabi in der Haard von einem Schneesturm überrascht worden zu sein. Die beiden hatten sich dann dermaßen verlaufen, dass sie Kilometer weit von ihrem Auto, auf der Halterner Straße gelandet waren. Hörte ich nicht schon aus der Ferne einen Sturm heranrasen? Das fehlte uns am Montag noch. Dichtes Schneetreiben, keine 2 Meter Sicht und wir auf der Suche nach dem rechten Weg. Mir graute es bei dem Gedanken. Wir bewegten uns ca.700 Meter auf einen Weg, der immer wieder eine Richtungsänderung anbot. Wir hielten uns aber jetzt immer nach links und hofften richtig zu gehen. Dann machte der Weg wieder eine Richtungsänderung nach rechts. Da wollte Friedel auf keinen Fall hin. Links von uns ging es 100 Meter rechts steil nach oben. Klettern? Friedel wollte den Anstieg erst einmal alleine hochgehen. Natz und ich warteten unten.

CIMG4530  CIMG4531 CIMG4532  CIMG4533

CIMG4534

Oben die beiden ersten Bilder zeigen noch Zivilisationsspuren. Dann einen einsamen Friedel und eine unwirkliche Landschaft. Unten rechts geht Friedel den Anstieg hoch. Er ging über die Kuppe und wir sahen ihn nicht mehr.Verschwunden! Sofort erinnerte ich mich an die Hölle vom Königsmoor, als uns Willi abhanden gekommen war. Am Montag war der Gedanke noch schlimmer. Ich hatte am Morgen mein Smartphon vergessen, Friedel hatte sein Handy natürlich auch nicht dabei. Unsere einzige Versicherung war Natzes altes Handy. Ich pfiff nach dem Friedel und er meldete sich. “ Ich sehe den Turm, kommt hoch hier ist der richtige Weg“. Natz und ich begannen den Aufstieg und erreichten Friedel. Wir sahen tatsächlich den Turm. Aber den Weg zu ihm fanden wir nicht mehr.

CIMG4535  CIMG4536

Links im Bild kraxelte Natz den Hang hoch. Rechts muss der Große den Kleinen erst mal in den Arm nehmen. Ich glaube wir hatten da den nördlichsten Teil unserer Tour erreicht und bewegten uns dann wieder in südlicher Richtung. Wie der genaue Weg war, konnte ich nicht mehr nachvollziehen. Wir gingen dann auf einem Weg, auf dem uns menschliche Spuren zeigten, dass dort am Montag schon Menschen vor uns hergelaufen waren. Meine Beklemmungen wurden schwacher, wir würden nicht in den Haardtäler übernachten müssen, wir würden in den nächsten 2 Stunden zu unserem Lieblingsbecker kommen und ein Frühstück zu uns nehmen. Dann begegnete uns auch noch ein älterer Herr mit Nordig Working Stöcken. Die Zivilisation konnte nicht mehr weit sein. Wir liefen noch etwa 2 km und sahen dann vor uns die Rutsche des Freibades Stimbergpark und erreichten den Haardgrenzweg.

CIMG4537  CIMG4538

Links im Bild der Weg der uns zurück in die Zivilisation brachte. Rechts eine Bank am Haardgrenzweg. Wir überquerten den Haardgrenzweg und kamen auf die Buschstraße. Auf ihr gingen wir 360 Metern in südlicher Richtung. Links von uns lagen die Liegewiesen des Freibades und die große Rutsche. Rechts von uns die öffentlichen Grillhütten. Nach den 360 Meter ging es nach links auf die Straße Am Stimbergpark. Die gingen wir hoch bis zum Eingang des Maritimo. Dort herrschte am Montag reger Besucherverkehr. Viele Menschen wollten die Saunalandschaften im Maritimo besuchen. Wir gingen in die Eingangshalle und wärmten uns einen Augenblick auf.

CIMG4539  CIMG4540 CIMG4541  CIMG4542 CIMG4543  CIMG4544 CIMG4545

Oben die letzten Bilder von unserer Tour. Wir verließen das Maritimo und gingen die letzten Meter zu Bernhards Auto. Er fuhr uns zu unserem Lieblingsbecker Geiping in Oer-Erkenschwick An der Aue. Dort frühstückten wir lecker und klönten noch eine Zeit lang. Dann brachte uns Natz nach Hause. Mit guten Rutsch Wünschen verabschiedeten wir uns bis ins neue Jahr.

Männer es war eine Tour mit Abenteuer Faktor. Aber wie war es schön mit euch.

Wie lang unsere Tour war? Meine Schätzung liegt bei 7 km.

Googlebild

Ich glaube so sah unsere Tour aus.

Opaju